Feldtag „Voraus Säen“: Boden ist unser höchstes Gut
Die Produktionsbedingungen in der Land- und Forstwirtschaft verändern sich spürbar. Hauptverantwortlich dafür ist der Klimawandel. „Wir Bäuerinnen und Bauern reagieren auf die sich ändernden Bedingungen bereits seit Jahren – immer unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen und der Anwendung neuer Technologien. Eine zentrale Rolle nimmt der Boden ein. Er ist unser höchstes Gut. Eine wichtige Anpassungsmaßnahme betrifft daher den Schutz des Bodens und den Erhalt von fruchtbaren und gesunden Böden“, erklärt Lorenz Mayr, Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsident und Obmann des Vereins Boden.Leben. Dies betonte Mayr auch in seinem Impulsvortrag, in dem er neben der Wichtigkeit der Bodenfruchtbarkeit auch über Ansätze und Versuche in der konservierenden und aufbauenden Landwirtschaft sprach. So liegt es auf der Hand, dass der Feldtag „Voraus Säen“ in Wieselburg ganz im Zeichen des Bodens und der Innovation stand.
Beim Schüler:innentag am 6. Juni nahmen rund 240 Jugendliche verschiedener Schulen teil, wie u.a. eine Klasse der HBLA Ursprung in Salzburg, mehrere Landwirtschaftliche Fachschulen sowie Klassen des Francisco Josephinum. Der 7. Juni stand ganz im Zeichen der Fortbildung praktizierender Landwirt:innen. Rund 600 Bäuerinnen und Bauern informierten sich u.a. über die Produktionsgrundlage Boden, Direktsaat, Pflanzenschutzstrategien bei reduzierter Bodenbearbeitung und innovative Technologien.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Farm to Farm“ teilten die Landwirte Franz Winkelhofer, Hans Gnauer und Valentin Seiringer ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu den Themen Kreislaufwirtschaft, reduzierte Bodenbearbeitung und Direktsaat sowie effizientes Nährstoffmanagement mit den Teilnehmer:innen. Beim Schwerpunkt „Innovation“ gaben die Experten Max Stadler vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Ingolstadt-Pfaffenhofen in Deutschland, Gernot Bodner von der Universität für Bodenkultur Wien und Peter Prankl von der HBLFA Francisco Josephinum Einblicke in folgende Bereiche: die Bedeutung der Bodenstruktur, die wichtige Rolle von Humus – mit einem kritischen Blick auf die verschiedenen Vorhaben Humuszertifikate zu verkaufen – sowie reduzierte Bodenbearbeitung und die Auswirkungen auf den Pflanzenschutz. Einen wesentlichen Beitrag leisten hier neue Technologien. „Gerade die digitalen Techniken in der Agrarbranche werden immer vielfältiger. Es geht darum, praxistaugliche Lösungen zu entwickeln. Technische Innovationen sollen schließlich dabei helfen, rasch auf die sich ändernden Bedingungen reagieren zu können“, so der Leiter der Innovation Farm Markus Gansberger.
Das Workshop-Programm reichte von der praktischen Bodenansprache über Parzellenbegehungen zur Zwischenfruchtwirkung, Bodenbearbeitung und Pflanzenschutzstrategie bis hin zur Künstlichen Intelligenz (KI) und Feldrobotik, welche die Studierenden des FH Bachelorstudienganges „Agrartechnologie & Digital Farming“ gemeinsam mit den Vertriebspartnern präsentierten. Weiters erkundigten sich zahlreiche Landwirt:innen im Düngerworkshop über eine standortgerechte Nährstoffversorgung. Bei Feldvorführungen standen diverse Sätechniken im Mittelpunkt. So wurden anhand von Maschinen für die Einzelkorn- und Drillsaat gezeigt, was bei unterschiedlichen Säbedingungen für die richtige Einstellung zu beachten ist.
Mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union.