Gülle separiert & bodennah: volle Wirkung - kaum Verluste
"Mit separierter und bodennah ausgebrachter Gülle haben wir die Geruchsbelästigung minimiert“, freuen sich Rudolf und Klara Buchner, die einen Milchviehbetrieb mit insgesamt 133 Stück Rindern unmittelbar neben einer Wohnsiedlung bewirtschaften. "Dass es nach dem Güllen nun nicht mehr so streng riecht, ist zur angenehmen Nebenerscheinung geworden, denn die größten Vorteile bringen uns mittlerweile die Schlagkraft beim Ausbringen und die bessere Düngewirkung. Denn die Gülle versickert fast verlustfrei sofort im Boden unter den Pflanzenbestand.“ Buchners haben sich 2018 von einer Gemeinschaft ein Güllefass mit Schleppschlauchverteiler zum Probieren ausgeliehen. Das Fass mit 12.500 Kubikmetern war aber zu schwer für ihre Hanglagen. Außerdem hat der Schleppschlauchverteiler die dicke Gülle oberflächig abgelegt und Güllebänder sind mit dem Futter mitgewachsen.
"Dann hat uns das Verschlauchen mit einem Schleppschuhverteiler überzeugt“, erinnern sich Rudolf und Klara. "Wenn die Erde etwas feucht ist, wird sie leicht aufgeschlitzt und die Gülle ist sofort im Boden. Aber auch bei trockenen Bedingungen versickert die Gülle rasch ohne Rückstände. Damit erfüllen wir Kriterien der NEC-Richtlinie, die unter anderem ein Minimieren der Ammoniakverluste vorschreibt.“
Verschlauchung in Gemeinschaft
Aufgrund der hohen Kosten von rund 100.000 Euro für die Verschlauchungsanlage haben sie 2019 die Anlage gemeinsam mit einem Partnerbetrieb gekauft, der rund fünf Kilometer entfernt im Berggebiet einen Hof bewirtschaftet. Seither düngen beide Betriebe mit verschlauchter Gülle ihre Hanglagen unabhängig vom Wind und auch bei leichtem Nieseln, weil der Halt am Hang ohne schweres Güllefass einfach größer ist und man so sicherer fährt. Wo Buchners zuvor tage- und wochenlang, stark abhängig von der Witterung, mit Güllefass und Prallteller gefahren sind, schaffen sie es jetzt im Frühjahr an einem einzigen Tag, auf 53 ha Grünland rund 900 Kubikmeter Gülle bodennah auszubringen. "Durch diese Schlagkraft können wir die Verschlauchung zum optimalen Zeitpunkt nutzen. Außerdem ist die Vegetation des Partnerbetriebes aufgrund der Höhenlage etwa eine Woche später dran“, begründen Rudolf und Klara.
Vor dem Verschlauchen ist es vor allem auf steileren Flächen wichtig, dass man überlegt, wie man den Hang anfährt und während der Fahrt umdreht. "Die Gülle fließt im Schlauch auch während des Wendens weiter. Hält man an, hat man einen Knick im Schlauch“, geben die beiden zu bedenken. "Beim Verschlauchen muss man durchfahren. Das Verfahren akzeptiert keine Störung, wenn man reibungslos und rasch arbeiten will.“ Über Funk verständigen sich Fahrer und jene Person, die den Schieber bei der Güllegrube öffnet und schließt.
Vor dem Verschlauchen ist es vor allem auf steileren Flächen wichtig, dass man überlegt, wie man den Hang anfährt und während der Fahrt umdreht. "Die Gülle fließt im Schlauch auch während des Wendens weiter. Hält man an, hat man einen Knick im Schlauch“, geben die beiden zu bedenken. "Beim Verschlauchen muss man durchfahren. Das Verfahren akzeptiert keine Störung, wenn man reibungslos und rasch arbeiten will.“ Über Funk verständigen sich Fahrer und jene Person, die den Schieber bei der Güllegrube öffnet und schließt.
Zweites Güllelager erhöht Schlagkraft
Am Hof der Buchners sind nicht alle Flächen arrondiert, 22 ha befinden sich rund fünf Kilometer entfernt auf der zweiten Hofstelle. "Wir sind zum Düngen mit dem Güllefass tage- und wochenlang zu dieser Hofstelle gependelt, wenn es gerade in den Betriebsablauf gepasst hat“, schildern die beiden. "Nach reiflicher Überlegung haben wir dort 2019 eine Güllegrube gebaut und transportieren nun die Gülle mit Traktor und einem 24 Kubikmeter Tankanhänger zu unserer Hofstelle am Berg, und zwar dann, wenn wir Zeit haben.“ Die Gülle für den heurigen ersten Schnitt lagert dort bereits seit Jänner.
"Jetzt können wir den optimalen Zeitpunkt zum Verschlauchen einfach abwarten“, freuen sich die beiden. Dort, wo sie mit der Verschlauchung fahren, ist der Ertrag höher und der Pflanzenbestand dichter. "Das merken wir im Vergleich zu Streifen, die wir auslassen“, haben sie beobachtet. "Die gleiche Gülle wirkt jetzt besser, wir haben ja nichts verändert, außer zu separieren und bodennah auszubringen.“ Grund dafür sind die geringeren Stickstoffverluste. "Bevor wir die Verschlauchung gekauft haben, hatten wir meist zuviel Gülle, jetzt eher zu wenig“, schmunzeln die beiden.
"Jetzt können wir den optimalen Zeitpunkt zum Verschlauchen einfach abwarten“, freuen sich die beiden. Dort, wo sie mit der Verschlauchung fahren, ist der Ertrag höher und der Pflanzenbestand dichter. "Das merken wir im Vergleich zu Streifen, die wir auslassen“, haben sie beobachtet. "Die gleiche Gülle wirkt jetzt besser, wir haben ja nichts verändert, außer zu separieren und bodennah auszubringen.“ Grund dafür sind die geringeren Stickstoffverluste. "Bevor wir die Verschlauchung gekauft haben, hatten wir meist zuviel Gülle, jetzt eher zu wenig“, schmunzeln die beiden.
Gemeinsam Güllefass mit Schleppschuh
Nachdem das Verschlauchen mit dem Schleppschuhverteiler gut funktioniert, haben sie im Vorjahr gemeinsam mit zwei Betrieben ein Güllefass, ebenfalls mit Schleppschuhverteiler, gekauft. Buchners setzen es auf Flächen ein, die vom Güllelager am Hof weiter entfernt liegen. Damit düngen sie 8 ha Acker und 19 ha Grünland auf weitgehend ebenen Flächen.
Rudolf und Klara tun alles dafür, dass der Dünger verlustarm in den Boden kommt. "Damit das bodennahe Ausbringen reibungslos funktioniert, muss die Gülle dünnflüssig sein. Deshalb setzen wir der Gülle seit drei Jahren, also mit Beginn der Verschlauchung, schon im Güllekeller einen Güllezusatz zu“, berichten die beiden. "Er macht Gülle fließfähig, bindet den Stickstoff und wertet sie als Dünger auf. Aber am besten funktioniert separierte Gülle.“
Rudolf und Klara tun alles dafür, dass der Dünger verlustarm in den Boden kommt. "Damit das bodennahe Ausbringen reibungslos funktioniert, muss die Gülle dünnflüssig sein. Deshalb setzen wir der Gülle seit drei Jahren, also mit Beginn der Verschlauchung, schon im Güllekeller einen Güllezusatz zu“, berichten die beiden. "Er macht Gülle fließfähig, bindet den Stickstoff und wertet sie als Dünger auf. Aber am besten funktioniert separierte Gülle.“
Separierte Gülle düngt am besten
So haben sie im Vorjahr einen Gülleseparator gekauft und fix beim Güllelager montiert. Der Separator saugt die Gülle am Boden der Grube an und gibt die separierte wieder oben drauf. "Dadurch fehlt die Schwimmschicht. Ideal wäre eine zweite Güllegrube, in die man separiert“, so Rudolf und Klara. Der Strom für den Betrieb des Separators kommt von der hofeigenen Photovoltaikanlage. "Die separierte Gülle ist dünnflüssig. Deshalb bilden sich von vornherein keine Güllewürste“, begründen Buchners. "Der Boden nimmt die Gülle rasch auf. Die Stickstoffverluste und die Geruchsbelästigung minimieren sich. So ist separierte Gülle fürs bodennahe Ausbringen optimiert.“
"Die gleiche Gülle wirkt jetzt besser, wir haben ja nichts verändert, außer zu separieren und bodennah auszubringen".
Rudolf und Klara Buchner
Rudolf und Klara Buchner
Hohe Schlagkraft und großes Zeitfenster
Das rasche Versickern der Gülle erhöht nicht nur die Ausbringleistung, sie verschafft den beiden nach jedem Schnitt ein großes Zeitfenster fürs Düngen. "Bis zu 14 Tage nach dem Schnitt können wir die Gülle ausbringen, ohne dass sie das Futter verschmutzt“, haben Buchners beobachtet. "Außerdem ist die Grasnarbe tragfähiger, wenn einige Tage zwischen Ernte und Ausbringen liegen.“
Die erste Gabe verschlauchen sie Anfang März, die zweite nach dem ersten Schnitt. Zu dieser Zeit kommt auch Gülle vor dem Maisanbau auf den Acker. Die dritte Gabe fürs Grünland teilt sich vor allem auf die Flächen rund ums Haus auf. Die vierte folgt im Herbst.
Egal ob mit Verschlauchung oder mit dem Güllefass - separiert und bodennah ausgebracht gibt es in der Wirkung keinen Unterschied. "Nur die Anrüstzeiten sind bei der Verschlauchung höher und man hat mehr direkten Kontakt mit der Gülle“, so die beiden. "Das Güllefass hänge ich einfach an und stelle es nach der Arbeit wieder ab.“
Rudolf und Klara sind überzeugt, dass die Zukunft der separierten und bodennah ausgebrachten Gülle gehört.
Sie geben zu bedenken: "Die hohen Kosten für diese Technik kann man nicht allein aus der Produktion finanzieren. Hier geht es nicht ohne öffentliche Gelder.“ Die beiden finanzierten die Investition mit Hilfe von Jungübernehmer- und Investitionsförderung sowie der Covid-Investprämie vom Austria Wirtschaftsservice, kurz AWS.
Sie geben zu bedenken: "Die hohen Kosten für diese Technik kann man nicht allein aus der Produktion finanzieren. Hier geht es nicht ohne öffentliche Gelder.“ Die beiden finanzierten die Investition mit Hilfe von Jungübernehmer- und Investitionsförderung sowie der Covid-Investprämie vom Austria Wirtschaftsservice, kurz AWS.
Separierte Feststoffe zum Einstreuen
Bevor Rudolf und Klara den Separator gekauft haben, probierten sie das Separieren über einen Lohnunternehmer. "Da wir unsere gesamte Gülle separiert haben, ist enorm viel Feststoff angefallen“, berichten die beiden. "Aus hygienischen Gründen sollte man das Material aber innerhalb eines Tages nach dem Separieren einstreuen. Man könnte es auch silieren, das hat bei uns nicht funktioniert.“ Sollte aber jemand nur sein Güllelager entlasten wollen und den Feststoff als Dünger einsetzen, dann ist eine mobile Gemeinschaftsanlage eine gute Lösung.
Stationärer Separator für frische Einstreu
Da Buchners das Material einstreuen, haben sie einen stationären Separator gekauft. Sie streuen alle acht bis zehn Tage mit einem elektrisch betriebenen Hoftrac und einer Einstreuschaufel ein. So bringen sie den separierten Feststoff rasch und ohne Kraftaufwand vom Lager über die Laufflächen direkt in die Liegeboxen. "Nachdem wir durchgefahren sind, legen sich die Kühe gleich nieder“, haben Rudolf und Klara beobachtet. "Im Kopfbereich streuen wir noch Stroh ein; vor allem im Sommer, weil das Separationsmaterial staubt, wenn es trocken ist und die Kühe den Staub dann nicht einatmen.“
Am äußeren Rand der Liegeboxen bringen sie einmal täglich Kalk auf. Das erledigen sie mit dem elektrischen Spaltenschieber in einem Arbeitsgang beim Reinigen der Laufflächen. "Wir legen jetzt 3.000 Euro weniger für Stroh aus“, haben sie sich ausgerechnet. Zellzahlprobleme gibt es bei einem Stalldurchschnitt von 10.000 Litern keine.
Am äußeren Rand der Liegeboxen bringen sie einmal täglich Kalk auf. Das erledigen sie mit dem elektrischen Spaltenschieber in einem Arbeitsgang beim Reinigen der Laufflächen. "Wir legen jetzt 3.000 Euro weniger für Stroh aus“, haben sie sich ausgerechnet. Zellzahlprobleme gibt es bei einem Stalldurchschnitt von 10.000 Litern keine.
In Zukunft ohne Mineraldünger
Im Frühjahr, da ist die Gülle meist zu dick, lassen sie den Separator mit wenig Druck arbeiten. "Das Material ist dann feuchter und kommt auf den Misthaufen“, berichten Rudolf und Klara. "Wir bringen es dann auf dem Acker oder auf gerodeten Flächen aus.
“ Damit können sie die gesamte Gülle effektiv einsetzen. Wir tun alles dafür, Gülle bestmöglich als Dünger zu nutzen, damit wir in Zukunft ganz ohne Mineraldünger auskommen“, betonen die beiden. Bodenproben sind in Planung. "Dazu wird in naher Zukunft ein Bodenkoffer in der BBK Lilienfeld bereitgestellt“, berichtet Rudolf Buchner, der auch Obmann der BBK ist.
“ Damit können sie die gesamte Gülle effektiv einsetzen. Wir tun alles dafür, Gülle bestmöglich als Dünger zu nutzen, damit wir in Zukunft ganz ohne Mineraldünger auskommen“, betonen die beiden. Bodenproben sind in Planung. "Dazu wird in naher Zukunft ein Bodenkoffer in der BBK Lilienfeld bereitgestellt“, berichtet Rudolf Buchner, der auch Obmann der BBK ist.
Betriebsspiegel
Betriebsführer
Rudolf (40), Absolvent Francisco Josephinum, Klara (39), LW-Meisterin, Gärtnerin und Floristin
Familienmitglieder am Betrieb
Kinder Romana (18), Johanna (16), Julia (11), Mathias (3)
Eltern Rudolf (68), Cäcilia (61)
Bewirtschaftete Fläche
72 ha Grünland, 8 ha Acker, 10 ha Wald
Verschlauchung: 53 ha Grünland
Güllefass: 19 ha Grünland, 8 ha Acker Verschlauchung und Güllefass mit Schleppschuh in Gemeinschaft
Tierhaltung
133 Stück Rinder, davon 70 Milchkühe: 63 FV und 7 HF; Rest weibliche Nachzucht
10.000 Liter Stalldurchschnitt
Biomasseheizwerk 400 KW
Rudolf (40), Absolvent Francisco Josephinum, Klara (39), LW-Meisterin, Gärtnerin und Floristin
Familienmitglieder am Betrieb
Kinder Romana (18), Johanna (16), Julia (11), Mathias (3)
Eltern Rudolf (68), Cäcilia (61)
Bewirtschaftete Fläche
72 ha Grünland, 8 ha Acker, 10 ha Wald
Verschlauchung: 53 ha Grünland
Güllefass: 19 ha Grünland, 8 ha Acker Verschlauchung und Güllefass mit Schleppschuh in Gemeinschaft
Tierhaltung
133 Stück Rinder, davon 70 Milchkühe: 63 FV und 7 HF; Rest weibliche Nachzucht
10.000 Liter Stalldurchschnitt
Biomasseheizwerk 400 KW