In sieben Schritten zur Innovation

Bäuerin Maria Huber möchte in die Direktvermarktung einsteigen, um durch den direkten Verkauf ihrer Produkte ein neues Betriebsstandbein aufzubauen. Sie beginnt, über Möglichkeiten nachzudenken, wie sie ihre Produkte direkt vermarkten kann. Wie kann sie ihre Idee in die Tat umsetzen? Dabei hilft ihr die Innovationsspirale. Diese besteht aus sieben Schritten und dient als Wegweiser für innovative Betriebe, um Neuerungen umzusetzen.
Innovationsspirale
- Der erste Schritt ist die Idee. Hier entwickeln Landwirtinnen und Landwirte erste Konzepte für Neuerungen, oft inspiriert durch praktische Probleme oder neue Möglichkeiten. Das können technische Neuerungen sein oder der Einstieg in einen neuen Vermarktungsweg.
- In der Inspirations-Phase teilen die Betriebe ihre Ideen mit anderen und beginnen, ein Netzwerk aufzubauen. Sie suchen nach Gleichgesinnten, die bereit sind, Risiken einzugehen und die Idee gemeinsam zu erkunden. Maria Huber spricht daher mit anderen Bäuerinnen und Bauern, die bereits erfolgreich Direktvermarktung betreiben. Sie besucht Bauernmärkte und tauscht sich dort mit Verkäuferinnen und Verkäufern aus, um Ideen und Inspiration zu sammeln.
- Danach beginnt die Planung, bei der festgelegt wird, welche Aktionen notwendig sind, wer sie umsetzen wird und welche Ressourcen benötigt werden. Maria Huber entscheidet sich in dieser Phase, welche Produkte sie anbieten möchte, entwickelt eine Markenstrategie und plant die Teilnahme an lokalen Märkten. Die Bäuerin kalkuliert die Kosten und den potenziellen Gewinn.
- In der Entwicklungs-Phase beginnt die Landwirtin mit der Produktion und Verpackung ihrer Produkte. Sie testet nun verschiedene Verpackungsdesigns und Preismodelle. Erste Verkäufe auf lokalen Märkten und über einen Online-Shop werden durchgeführt, um Feedback von Kundinnen und Kunden zu sammeln. Das heißt, sie führt erste konkrete Aktionen, Tests und Recherchen durch. Es geht darum, Fehler zu machen und verschiedene Wege auszuprobieren.
- Realisierung: Die Neuerung muss sich nun im Feld bewähren. Kooperationen und ein gemeinschaftliches Denken sind hier besonders förderlich. Das heißt, Maria Huber beginnt die Direktvermarktung auszuweiten. Die Landwirtin nimmt regelmäßig an Märkten teil und baut eine treue Kundschaft auf. Sie arbeitet mit anderen lokalen Produzentinnen und Produzenten zusammen, um ein breiteres Produktsortiment anzubieten.
- Jetzt kann die Bäuerin in die Verbreitungs-Phase übergehen, in der die Neuerung bekanntgemacht und Interesse geweckt wird. Maria Huber nutzt dazu Social Media und lokale Medien. Da Storytelling eine wichtige Rolle spielt, um potenzielle Kundinnen und Kunden zu erreichen, erzählt sie die Geschichte ihres Hofes und ihrer Produkte, um noch mehr Interesse zu wecken. Positive Bewertungen und Mundpropaganda tragen durch ihre Kunden und Kundinnen zur Verbreitung der Informationen bei.
- Zum Schluss kann dann die Implementierung beginnen. Die Direktvermarktung wird zur festen Einnahmequelle des Hofes. Die Landwirtin integriert die Direktvermarktung in ihre langfristige Geschäftsstrategie und baut kontinuierlich ihr Angebot und ihre Reichweite aus. Diese Phase ist davon charakterisiert, dass das Neue zur Normalität wird.
Anschauliche Videos
Zu jedem dieser Schritte gibt es Kurzvideos mit detaillierten Einblicken und praktischen Beispielen. Die Videos können auf dem YouTube-Kanal von “Mein Hof - Mein Weg“ oder mit dem QR-Code ab gerufen werden. Bäuerinnen und Bauern können sich so inspirieren lassen, wie sie die Innovationsspirale in ihrer eigenen landwirtschaftlichen Praxis anwenden können.
Zusätzliche Inspiration
Mehr als 300 spannende, innovative Betriebe und Bildungsmaterialien zu Innovationen in der Landwirtschaft sind auf www.meinhof-meinweg.at zu finden. Der Newsletter “Trendradar“ greift viermal im Jahr neue Trends in der Landwirtschaft auf. Daher am besten gleich anmelden!
Der neue Innovationskompass ist da
Für einige Innovationen am Betrieb muss nicht unbedingt etwas komplett Neues eingeführt und umgesetzt werden. Manchmal reicht es, Arbeitsabläufe neu zu denken oder sich zu trauen, altbewährte Ansätze über den Haufen zu werfen. Hier bietet der “Innovationskompass“ Unterstützung. Er hilft, die eigenen Ideen einzuordnen, alte Herangehensweisen zu hinterfragen und zeigt einige praktische Methoden zur Evaluierung neuer Ideen. Gemeinsam mit der Innovationsberaterin oder dem Innovationsberater der jeweiligen Landwirtschaftskammer können Bäuerinnen und Bauern Ideen entwickeln, Ideen bewerten lassen sowie die betriebliche Strategie erarbeiten. Der Innovationskompass ist im Zuge des Beratungsgespräches erhältlich! Die Ansprechpersonen für Innovation in den Bundesländern sind auf www.meinhof-meinweg.at zu finden.