Initiative bringt Wertschätzung und Wertschöpfung für die Landwirtschaft
Im Februar 2016 sorgte eine ORF-Umfrage für Aufsehen. Gefragt wurde, ob eine Angabe der Herkunft bei Lebensmitteln sinnvoll ist. Ganze 86,84 Prozent gaben an, dass sie wissen wollen, woher das Fleisch am Teller kommt. Bereits vor dieser Umfrage stand für Landwirtschaftskammer Präsident Hermann Schultes fest, dass es eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch- und Eierprodukte geben muss. „Nachhaltigkeit, Tierwohl und Naturschutz sind allgemeine Anliegen, die unsere Bäuerinnen und Bauern täglich leben.
Diese hohen Standards verursachen auch Kosten, die von den Preisen getragen werden müssen. Konsumenten sind nur dann bereit, diese zu bezahlen, wenn sie sich auf die österreichische Herkunft wirklich verlassen können. Deshalb wollen wir in der Gemeinschaftsverpflegung diese Herkunft verpflichtend erkennbar machen“, erklärt Schultes die Hintergründe der Initiative. Das Vorbild dafür bildet die seit 1996 gesetzliche Kennzeichnung in der Schweiz, die einfach und unbürokratisch funktioniert – und sehr geschätzt wird: Auf Aushangtafeln, elektronischen Anzeigetafeln, Wochen-Menüplänen oder als Beiblatt in der Speisekarte kann der Konsument lesen, woher Fleisch und Eier kommen. Mit der Initiative „Gut zu wissen“ können Kantinenbetreiber aber auch Schulen, Kindergärten und Uni-Mensen ein Zeichen für heimische Lebensmittel setzen. Mit einem eigenen Pilotprojekt wollen die Verantwortlichen derzeit wertvolle Erfahrungen sammeln, um die Beschaffung regionaler Produkte für Großküchen so einfach wie möglich zu gestalten.

Herkunft und Nähe schaffen Vertrauen
Täglich werden über 50 Prozent der Mahlzeiten nicht zu Hause verspeist. Die Lebensrealitäten der Menschen haben sich in den letzten Jahren völlig verändert. Immer mehr Menschen essen außer Haus. Doch in der Werkskantine, beim Würstlstand oder im Möbelhaus wird kaum darauf hingewiesen, woher die Lebensmittel stammen. Es geht nicht um eine Verpflichtung nur Lebensmittel aus Österreich zu verkochen. Sehr wohl aber haben Konsumenten ein Recht darauf Bescheid zu wissen, woher ihr Schnitzel am Teller kommt. Schließlich erfüllen österreichische Bauern sehr hohe Standards und Auflagen, die streng kontrolliert werden. Sie können nur Wertschätzung für ihre Produkte erfahren, wenn diese klar am Speiseplan erkennbar sind.