Kälberverluste reduzieren!
Hygiene ist das oberste Gebot
Die Geburt soll stressfrei, in einer keimarmen Umgebung und schonend (z.B. Rippenfrakturen durch herunterfallen sind keine Seltenheit) erfolgen. Schmerzhafte Verletzungen sind eine häufige Ursache für eine Trinkschwäche der Kälber.
Geburtshilfe, Atmung anregen, trockenreiben, Nabelkontrolle
Bei geburtshilflichen Maßnahmen ist sauber zu arbeiten. Atemwege von Fruchtschleim befreien, Abreiben des Brustkorbes mit Handtuch oder Stroh, kurze Kaltwasserdusche im Nackenbereich helfen die Atmung anzuregen. Kälber nicht auf Hinterbeinen hochziehen, da damit die Atmung durch den Druck der Bauchorgane behindert wird und der ausfließende Fruchtschleim nicht aus der Lunge, sondern aus dem Magen stammt. Zur Nabeldesinfektion eignen sich Jodlösungen.
Lebenselixier "BIESTMILCH"
Das Kalb kommt ungeschützt zur Welt, da sich das Immunsystem erst nach der Geburt entwickelt. Das Kalb muss daher ausreichend mit Biestmilch versorgt werden. Dazu ist "Qualitätskolostrum" in einer Menge von mind. 3 Liter innerhalb der ersten 2 bis 3 Lebensstunden zu verabreichen. Das Kalb ist ausreichend geschützt, wenn es bei der ersten Tränke mindestens 100 Gramm Immunglobuline G (Abwehrstoffe) aufgenommen hat. Qualitätskolostrum sollte mindestens 50 g/L lgG enthalten.
Jedes Kolostrum sollte mit einem Auslaufrichter, einer Spindel oder einem Refraktometer geprüft werden. Bei schlechter Qualität ist bei der Erstversorgung auf ein Kolostrumpool (eingefrorenes Kolostrum guter Qualität) zurückzugreifen. Das mütterliche Kolostrum soll bei der Zweitgabe verabreicht werden. Bei Trinkschwäche ist das Kolostrum mit einem weichen Schlauch und Trichter zu verabreichen. Das Einführen mittels eines starren Stabes kann zu einer Verängstigung des Kalbes und einer Verstärkung der Trinkunlust führen.
Jedes Kolostrum sollte mit einem Auslaufrichter, einer Spindel oder einem Refraktometer geprüft werden. Bei schlechter Qualität ist bei der Erstversorgung auf ein Kolostrumpool (eingefrorenes Kolostrum guter Qualität) zurückzugreifen. Das mütterliche Kolostrum soll bei der Zweitgabe verabreicht werden. Bei Trinkschwäche ist das Kolostrum mit einem weichen Schlauch und Trichter zu verabreichen. Das Einführen mittels eines starren Stabes kann zu einer Verängstigung des Kalbes und einer Verstärkung der Trinkunlust führen.
Milchgabe bei Durchfall
Auch bei Durchfall der Saugkälber ist die Milchmenge gemäß Tränkeplan unbedingt weiter zu geben. Bei Reduktion oder dem Absetzen der Milch kommt es zum Verhungern der Kälber, da wesentliche Nährstoffe fehlen, was wiederrum zu einer Schwächung des Immunsystems führt.
Elektrolytlösungen bei Durchfall
Bei Durchfall kann es zu großen Flüssigkeitsverlusten kommen, die mit Elektrolyttränken auszugleichen sind. Dabei müssen die bereits bestehenden sowie die aktuellen Verluste ersetzt werden. Elektrolytlösungen bestehen aus einem Energieträger (Glucose = Traubenzucker), Natriumbikarbonat oder -zitrat zum Ausgleich der Blutacidose, Kaliumchlorid zum Ausgleich der intrazellulären Kaliumverluste und Natriumchlorid (Kochsalz) zum Ausgleich der osmotischen Verhältnisse.
Zusätze durch Durchfall-Pulver
Bei Infektionsbedingten Durchfällen (Viren, Bakterien) kommt es zur Schädigung der Darmzotten, was zu einer Reduktion der Resorptionsfläche führt. Damit kann weniger Flüssigkeit aufgenommen (resorbiert) werden. Die die Veränderung des osmotischen Druckes kommt es zum zusätzlichen Flüssigkeitsverlust in den Darm hinein.
Bei der Behandlung kommen oft pflanzliche und nicht pflanzliche Substanzen (z.B. Weizenquellmehl, Lignozellulose, Sonnenblumenöl) zum Einsatz, die eine Durchfallvorbeugung versprechen. Dabei ist wichtig zu wissen, dass der Verdauungstrakt des neugeborenen Kalbes nur zur Verdauung von reiner Milch ausgelegt ist. Bei gemeinsamer Verabreichung mit der Milch, werden diese Substanzen über den Schlundrinnenreflex direkt in den Labmagen verbracht, der für die Verdauung dieser Substanzen nicht ausgelegt ist. Dies kann dazu führen, dass das Durchgallgeschehen wesentlich schlechter und langsamer abheilt und unter Umständen zu tödlichen Clostridieninfektion führt. Daher ist von solchen Zusätzen abzuraten.
Bei der Behandlung kommen oft pflanzliche und nicht pflanzliche Substanzen (z.B. Weizenquellmehl, Lignozellulose, Sonnenblumenöl) zum Einsatz, die eine Durchfallvorbeugung versprechen. Dabei ist wichtig zu wissen, dass der Verdauungstrakt des neugeborenen Kalbes nur zur Verdauung von reiner Milch ausgelegt ist. Bei gemeinsamer Verabreichung mit der Milch, werden diese Substanzen über den Schlundrinnenreflex direkt in den Labmagen verbracht, der für die Verdauung dieser Substanzen nicht ausgelegt ist. Dies kann dazu führen, dass das Durchgallgeschehen wesentlich schlechter und langsamer abheilt und unter Umständen zu tödlichen Clostridieninfektion führt. Daher ist von solchen Zusätzen abzuraten.
Hilfestellung
Sollten Sie Probleme mit Saugkälberdurchfall haben, wenden Sie sich an Ihren Betreuungstierarzt, den Tiergesundheitsdienst oder an die Beratungsstelle Rinderhaltung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Auch das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) bietet eine Weiterbildungsprogramm zum Thema Kälbergesundheit an.