Lagebesprechung: Sichere Versorgung in unsicheren Zeiten langfristig sicherstellen
Vertreter und Experten zu Informationsaustausch und Strategieplanung geladen
LH-Stv. Stephan Pernkopf lud Experten und Vertreter zum Informationsaustausch. Ziel war es, im Ernstfall gerüstet zu sein und eine Versorgung mit Energie und Lebensmitteln langfristig abzusichern. „Der Krieg in der Ukraine macht uns alle tief betroffen. Und er betrifft uns auch, unsere Versorgung mit Energie und Lebensmittel. Man muss wissen: Zum einen ist die Ukraine die Kornkammer Europas. Zum anderen hängen unsere Energievorräte zu großen Teilen von russischen Gaslieferungen ab. Deshalb habe ich die wichtigsten Vertreter und Experten zusammengezogen, um Informationen auszutauschen, Liefer- und Lagerbestände zu überprüfen und für mögliche Ernstfälle und Ausfälle gerüstet zu sein. Die gute Nachricht: Hamsterkäufe sind absolut nicht notwendig! Die heimische Wirtschaft und Landwirtschaft sichern die Versorgung kurz- und mittelfristig ab. Klar ist aber auch: Wir müssen in allen Bereichen unsere Unabhängigkeit sichern und die Versorgungssicherheit ausbauen. Also ein konsequenter Ausbau der Erneuerbaren Energie samt schnelleren Verfahren und eine verpflichtende Speicherbevorratung im Energiebereich, also eine strategische staatliche Gasreserve. Und ein Vorrang für bäuerliche Produktion im eigenen Land und am eigenen Kontinent statt Flächen still zu legen oder Lebensmittel aus anderen Erdteilen zu importieren", erklärt Pernkopf.
Regionale Versorgung bringt Krisenstabilität
Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager: „Wir spüren einmal mehr, dass eine sichere Versorgung nicht selbstverständlich ist und von vielen Faktoren abhängt. Das gilt für die Versorgung der Konsumenten, der Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft und Industrie sowie der land- und forstwirtschaftlichen Produktion und ihrer Märkte gleichermaßen. Auf die heimischen Bäuerinnen und Bauern ist Verlass, sie arbeiten tagtäglich dafür, die Menschen mit Lebensmitteln und Rohstoffen zu versorgen. Um die Versorgung auch in Zukunft gewährleisten zu können, geht es nun darum, einen Plan zur ‚strategischen Versorgungssicherung‘ im Sinne der wirtschaftlichen Landesverteidigung zu erarbeiten, der kurz- wie auch mittelfristige Maßnahmen beinhalten muss. Das Ziel dieses Plans ist ganz klar die Versorgungssicherung in allen Bereichen. Denn regionale Versorgungssicherheit führt zu mehr Unabhängigkeit von Importwaren und erhöht zudem die Krisenstabilität unseres Landes.“
Auch an den nächsten Winter denken
EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer: „Aus heutiger Sicht ist für diesen Winter die Versorgung gesichert. Es geht nun auch darum, in einer gemeinsamen Kraftanstrengung mit Augenmaß die Sicherheit für den nächsten Winter herzustellen.“