Ludwig Schleritzko ist Waldviertler, Agrarökonom, Politiker und Vater. Doch was macht ihn als Person überhaupt aus, was liegt ihm am Herzen und welche Rolle spielt dabei nach wie vor die Landwirtschaft?
25 Jahre ist es her, dass Ludwig Schleritzko am Gymnasium Horn maturierte. Seitdem hat sich für den Landespolitiker so einiges getan. Aufgewachsen ist er am elterlichen Bauernhof in Mödring im Bezirk Horn und studierte an der Universität für Bodenkultur in Wien Agrarökonomie. Seine Liebe zur Politik und seinen Willen mitzugestalten behielt er dabei stets im Blick. Mit seinem Engagement und seinem Gespür für Menschen schaffte er es schon bald, sich einen Namen zu machen. Am 19. April 2017 war es dann soweit. Aus dem damaligen Direktor des Nationalparks Thayatal wurde der Landesrat für Finanzen und Mobilität in Niederösterreich.
Tiefverwurzelt in der Region und in der Landwirtschaft Die Liebe zum elterlichen Bauernhof, seiner Heimatregion und den Menschen behielt der heute 44-Jährige stets im Herzen. Heute lebt Schleritzko gemeinsam mit seiner Familie in seinem Heimatort Mödring. Nach wie vor begeistert er sich für die Landwirtschaft, profitiert dabei von seiner agrarischen Ausbildung und ist zudem Vorstandsmitglied der Akademikergruppe.
Wie der Politiker das alles unter einen Hut bekommt, welche Anliegen ihm besonders am Herzen liegen und was ihm als Verantwortungsträger für Niederösterreich wichtig ist? LK-Online hat nachgefragt.
LK-Online: Vom Nationalpark-Direktor zum Landesrat für Finanzen und Mobilität: Seit dem 19. April 2017 hat sich für Sie einiges getan. Wenn Sie auf die letzten Jahre zurückblicken, was ist Ihnen am stärksten in Erinnerung geblieben?
Ludwig Schleritzko: Seit meiner Angelobung als Finanzlandesrat habe ich als Politiker vieles umsetzen können und vermutlich die mitunter spannendsten Jahre in der Politik seit langer Zeit erlebt. In Erinnerung bleiben mir vor allem all jene Projekte, durch die wir Entlastung und Stabilität schaffen und vielen Menschen Sicherheit von Seiten der Politik zurückgeben konnten.
Gerade die letzten beiden Jahre waren auch für die Politik keine einfachen. Eine Zeit vieler Krisen hat unsere Arbeit nicht leicht gemacht. Schlussendlich haben wir – so denke ich – in Niederösterreich aber alles dafür getan damit die Menschen in unserem Land gut durch diese herausfordernden Zeiten kommen.
LK-Online: Sie verantworten neben den Finanzen auch den Bereich Mobilität. Wohin soll für Niederösterreich in Sachen Mobilität die Reise hingehen?
Schleritzko: Für uns in Niederösterreich ist klar: Wir wollen die beste Mobilität für alle Menschen in unserem Land gewährleisten. Dafür braucht es einen Mobilitätsmix, also das gleichbedeutende nebeneinander Bestehen von Straße und Schiene genauso wie dem Radfahren und Zufußgehen. Wir wollen das Autofahren nicht verbieten, wie es sich andere wünschen würden – wir wollen den Menschen die besten Möglichkeiten bieten um vielleicht auf ihr Dritt- oder Viertauto verzichten zu können.
Der Berufsalltag eines Landesrates und seine Motivation in Bild und Ton
LK-Online: Sie waren in den vergangenen Monaten auch viel auf landwirtschaftlichen Betrieben unterwegs und konnten bei Ihrer Höfetour sicher viele Eindrücke gewinnen. Wie kam es zu dieser Idee und was nehmen Sie für Ihre politische Arbeit mit?
Schleritzko: Die Herausforderungen, Sorgen und Anliegen unserer Bäuerinnen und Bauern waren und sind mir immer wichtig. Daraus entstand auch die Idee gerade in ländlichen Regionen aus erster Hand zu erfahren wo der Schuh drückt. Für mich und meine politische Arbeit waren diese Eindrücke sehr hilfreich. In vielen Gesprächen wurde mir wieder einmal bewusst, wie wichtig unsere landwirtschaftlichen Betriebe für die Versorgungssicherheit der Menschen in unserem Land sind. Unsere Bäuerinnen und Bauern leisten tagtäglich großartige Arbeit und sollen diesen Stellenwert in der Gesellschaft auch weiterhin vorfinden. Gemeinsam wollen wir Eigentum und Grund und Boden absichern sowie Fairness für unsere Betriebe schaffen.
LK-Online: Heute sind Sie Politiker, in Ihrer Kindheit waren Sie auch Altenburger Sängerknabe. Welche Rolle spielt die Musik heutzutage in Ihrem Leben?
Schleritzko: In meiner Zeit als Sängerknabe habe ich viel für mein weiteres Leben gelernt. Eigenschaften wie Zusammenhalt oder Pünktlichkeit prägen mich auch heute noch. Musik spielt aktuell mit Sicherheit eine geringere Rolle als noch in meiner Jugend als Sängerknabe, dennoch denke ich oft an diese schöne Zeit zurück. Die Begeisterung für die Musik habe ich gottseidank nie abgelegt.
LK-Online: Eine letzte kurze Frage - Sie verantworten mit den Themen Finanzen und Mobilität sehr harte Ressorts – wie sieht Ihr Privatleben aus?
Schleritzko: (Lacht). In meiner Funktion als Landesrat ist es mir wichtig akribisch und genau zu arbeiten. Ich möchte alles dafür tun, damit ich mit meiner Arbeit den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern das zurückgebe, was sie von uns als politische Verantwortungsträger zurecht verlangen – gute Arbeit in und für unser Land. Besondere Freude macht mir aber die Begegnung mit Menschen. Hier zeige ich auch als Politiker gerne meine humorvolle Seite.
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Büroleiter bei EU-Parlamentarierin Agnes Schierhuber