Reportage: "Ich lege Wert auf Komfort und Qualität“
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Sie ziehen an einem Strang: Alois und Maria-Anna Dissauer mit Martina, Magdalena und Jürgen Rosinger. © Ulrike Raser/LK Niederösterreich
© Franz Gleiß/LK Niederösterreich
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© Ulrike Raser/LK Niederösterreich
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Mit Liebe gestaltet und dekoriert
Schon der liebevoll gestaltete Eingangsbereich des Dissauerhofes lädt zum Eintreten und Verweilen ein. Im landschaftlich schön gelegenen St. Corona am Wechsel bieten Martina und Jürgen Rosinger ihren Gästen einen entspannten und erlebnisreichen Urlaub am Bauernhof. Das Innere des Hauses hält dann, was der Eingangsbereich verspricht. Betriebsleiterin Martina hat ein Händchen fürs Einrichten und Dekorieren. Mit viel Liebe zum Detail hat sie den Gästebereich, angefangen vom Frühstückszimmer, über den Vorraum bis hin zu den Zimmern perfekt in Szene gesetzt. Mit viel Holz, warmen Tönen und einem ausgeklügelten Lichtkonzept. Einfach zum Wohlfühlen.
Gelebte Gastfreundschaft seit beinahe 100 Jahren
Seit fast 100 Jahren empfängt man hier am Hof Gäste. Schon 1937 waren Sommerfrischler da. "Wir haben schon immer Urlauber hier gehabt", sagt die Seniorchefin Maria-Anna Dissauer, "aber bei der Martina da muss jetzt alles perfekt und professionell sein. Denn was sie macht, macht sie g´scheit." Dabei lacht sie freundlich. Bei Martina steckt viel Herzblut in der Gästebetreuung, das spürt man schon im Gespräch. Die Zimmervermietung betreibt sie mit Leib und Seele.
Medizin-Technische Fachkraft wird zur Forstfacharbeiterin und Gastwirtin
Martina Rosinger ist eigentlich
Diplomierte Medizin-Technische Fachkraft sowie Forstfacharbeiterin. Den Forstbetrieb samt Mutterkuhhaltung und Vermietung hat sie dann 2011 von ihren Eltern übernommen "und seither immer renoviert", wie sie sagt. Die jüngste Baustelle war ein Schi- und Fahrradkeller, der auch als Kinderwagengarage genutzt werden kann.
Erster und einziger 5-Blumen-Hof in NÖ
Dieser Einsatz hat auch seinen Niederschlag gefunden. Der Dissauerhof ist der erste und bislang auch einzige "Urlaub am Bauernhof"-Betrieb in Niederösterreich, der mit fünf Blumen kategorisiert ist. "2017 haben wir die fünfte Blume bekommen", erzählt Martina stolz. Die Entwicklung hin zu den fünf Blumen erfolgte schrittweise, wie Martina erklärt: "Zuerst waren es zwei, dann drei und letztendlich fünf." Die Preise für die Zimmer und die Ferienwohnung wurden dementsprechend auch schrittweise angehoben. Der Preis hängt von mehreren Faktoren ab, wie etwa von der Anzahl der Nächte oder von der Zimmerart. Am Dissauerhof gibt es zwei Doppelzimmer, ein Familienzimmer und eine Ferienwohnung.
Wie sieht die Vergabe der Blumen aus?
Die Vergabe der Blumen erfolgt ähnlich wie bei den Sternen der Hotels. Je mehr Blumen, desto komfortabler. Auf den 5 Blumen-Betrieben erwartet die Gäste ein exklusives Urlaubserlebnis mit einem außergewöhnlichen Bauernhofambiente. Die Ausstattung der Zimmer und Ferienwohnungen erfüllt höchste Ansprüche.
Solides Standbein ermöglicht der Familie Vollerwerb
Auch ihr Mann Jürgen, er ist Forstwirtschaftsmeister, hat den Betrieb seiner Eltern übernommen. Dieser liegt im 14 Kilometer entfernten Mariensee. Das Betriebsleiterehepaar bewirtschaftet die zwei Bio-Höfe gemeinsam im Vollerwerb. Martinas Eltern Maria-Anna und Alois Dissauer helfen am Dissauerhof noch eifrig mit. Tochter Magdalena besucht die Tourismusschule am Semmering. Später einmal möchte sie das Lebenswerk ihrer Eltern weiterführen. Die Zimmervermietung ist ein solides Standbein für den Betrieb.
Gäste können Landwirtschaft hautnah erleben
Neben den Mutterkühen wartet auch noch ein hauseigener Streichelzoo auf die kleinen Urlauber. Dort tummeln sich Minishetlandponys, Zwergziegen, Hängebauchschweine, Hasen und selbstverständlich auch Katzen. Auch Jürgen nimmt sich Zeit für die Gäste, im Winter nimmt er sie abends mit in den Stall und im Sommer mit auf die Weide. "Einischauen ins Bauernhoferlebnis", nennt er das. Überhaupt ist es den beiden sehr wichtig, dass ihre Besucher hier Landwirtschaft hautnah erleben. Beim Frühstücken, in entspannter Atmosphäre plaudert Martina gerne mit ihren Gästen, erzählt über die Landwirtschaft, über das Arbeiten am Hof und über Lebensmittel. "Ich habe so etwas wie einen Bildungsauftrag", lacht sie.
Frühstück: Fokus auf Selbstgemachtem und Schmankerl aus der Region
Beim umfangreichen Frühstücksbuffet gibt es Aufstriche, Marmeladen, Kuchen und Säfte sowie Chutneys. Selbstverständlich selbst gemacht, das wissen die Gäste zu schätzen. Der Honig kommt von Martinas Schwester, das Gebäck aus dem Nachbarort.
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Das Geheimnis ihres Erfolges
Die Buchungslage ist gut. Es sind fast ausschließlich Stammgäste, die die Erholung am Dissauerhof suchen. Und das zum größten Teil Familien mit kleineren Kindern. Die meisten aus dem Großraum Wien. "Wir leben von den Stammgästen und von Weiterempfehlungen", erzählt die Betriebsführerin. Buchungen gibt es bereits bis ins nächste Jahr. Das Geheimnis ihres Erfolges? "Ist gar nicht so geheim", verrät sie. Das Haus ist klein und familiär geführt. Die Herbergswirtin nimmt sich Zeit für ihre Gäste, geht auf deren Bedürfnisse ein und erfüllt, wenn möglich ihre Wünsche. Sie macht das eben mit jeder Menge Herzblut und die Gäste merken, dass sie ehrlich willkommen sind. Außerdem legt Martina großen Wert auf Komfort und Qualität. Das spricht auch die Kunden an. Das sind hauptsächlich "bewusste Konsumenten", wie sie sie nennt. Das seien Menschen, die Wert auf Qualität, aber auch auf Regionalität und Herkunft legen, denen es wichtig sei, ihren Kindern wertvolle Erlebnisse in der Natur und am Bauernhof zu bieten. Menschen, die Wert auf einen gewissen Standard legen und sich diesen auch leisten wollen.
Trotz Inflation und allgemeiner Teuerungen verzeichnen die Rosingers keinen Buchungsrückgang, und das obwohl sie im höherpreisigen Segment zuhause sind.
Tipp: Gäste zu Freunden machen
Noch einen Tipp hat die quirlige Frau auf Lager: Die emotionale Bindung der Gäste an das Haus ist wichtig. Als Beispiel nennt sie die Kinder. Die kleinen Gäste wollen im Jahr drauf wiederkommen, weil sie wissen wollen, was aus den süßen Katzerln geworden ist und weil sie diese wieder streicheln wollen.
Schöne Landschaft ist nicht mehr genug
Zudem wird in der Gegend einiges geboten, denn eine schöne Landschaft allein ist mittlerweile nicht mehr genug. Nachdem das Land Niederösterreich 2013 das Schigebiet geschlossen hatte, gab es erstmals eine Flaute in der Vermietung. Doch schnell war eine neue Idee geboren. Familie Rosinger hat sich mit einem zweiten Urlaubsanbieter, der Familie Gruber vom Ofnerhof, zusammengetan und schließlich ist in Zusammenarbeit mit innovativen Menschen aus der Region und dem Land NÖ ein neues Projekt entstanden.
Wexl Arena sorgt für Spiel, Spaß und Spannung bei den Urlaubsgästen
Das stark verkleinerte Schigebiet ist nun ganz auf die jüngsten Schihasen abgestimmt und bietet vor allem Spaß im Schnee. Im Sommer gibt es nun in der neu errichteten Wexl Arena jede Menge zu erleben. Eine Rodelbahn, ein Motorikpark, verschiedene Mountainbikestrecken und noch viele weitere Attraktionen warten hier auf kleine und große Abenteurer. Für dieses Projekt haben die beiden Familien Gründe zur Verfügung gestellt. "Wir leben hier vom Tourismus. Uns als Grundbesitzer ist es wichtig, dass wir bestimmen, wo der Gast mit dem Rad fährt. Wir haben ein ansprechendes Touristikangebot am Puls der Zeit geschaffen und die Bikestrecken kanalisiert. So ist auch noch genug Platz für die Wanderer und Schwammerlsucher", sagt das Betriebsführerehepaar. Für dieses innovative Gemeinschaftsprojekt wurden sie von der Landwirtschaftskammer NÖ mit dem Vifzack 2019 ausgezeichnet.
Urlaub am Bauernhof-Mitglied mit Elan und vielen Ideen
Rosingers sind auch Mitglied beim Landesverband "Urlaub am Bauernhof". Die Marke hat ein gutes Image, erklärt Martina und die Mitgliedsbetriebe profitieren vom gemeinsamen Marketing.
Bei so viel Elan und ständig neuen Ideen wird den Rosingers sicherlich auch in Zukunft nicht fad.
Fakten zum Betrieb
Betriebsführer: Martina und Jürgen Rosinger
Familienmitglieder am Dissauerhof: Tochter Magdalena, Vater Alois und Mutter Maria-Anna Dissauer
Bewirtschaftete Fläche: 60 ha Wald, 24 ha Grünland und 2 ha Ackerland
Tierhaltung: 16 Mutterkühe plus Nachzucht und ein Streichelzoo mit Minishetlandponys, Zwergziegen, Hängebauchschweinen, Hasen und Katzen
Vermietung: Zwei Doppelzimmer, ein Familienzimmer und eine Ferienwohnung, Mitglied beim NÖ Landesverband „Urlaub am Bauernhof“ kategorisiert mit fünf Blumen
Familienmitglieder am Dissauerhof: Tochter Magdalena, Vater Alois und Mutter Maria-Anna Dissauer
Bewirtschaftete Fläche: 60 ha Wald, 24 ha Grünland und 2 ha Ackerland
Tierhaltung: 16 Mutterkühe plus Nachzucht und ein Streichelzoo mit Minishetlandponys, Zwergziegen, Hängebauchschweinen, Hasen und Katzen
Vermietung: Zwei Doppelzimmer, ein Familienzimmer und eine Ferienwohnung, Mitglied beim NÖ Landesverband „Urlaub am Bauernhof“ kategorisiert mit fünf Blumen