Reportage: Seit 10 Jahren mit Einsaat nach dem ersten Schnitt erfolgreich
Betriebsspiegel
Betriebsführer: LW und FW Facharbeiter Hermann (55) und Sohn Patrick (28), LW Meister und FW Facharbeiter
Familienmitglieder am Betrieb: Hermanns Mutter Maria (88); Patricks Partnerin Natalie Groiß (26). LW Facharbeiterin und LKV Kontrollassistentin
Bewirtschaftete Fläche: 40,23 ha, davon 23,43 ha Acker mit 1,46 ha Silomais und 10, 51 ha Getreide: je ein Drittel Roggen, Triticale und Sommergerste sowie 16,80 ha Grünland, davon 11,46 ha Wechselwiesen, Rest von rund 5 ha ist Weide;
35,34 ha Wald
Tierhaltung
40 Milchkühe, davon 37 der Rasse Fleckvieh, 3 Stück Holstein Frisian;
Nachzucht auf Partnerbetrieb ausgelagert
7.500 kg Stalldurchschnitt, Mitglied bei NÖ Genetik und LKV, NÖ TGD Teilnehmer
600 bis 650 mm jährlicher Niederschlag; Betriebsstätte auf 770 m Seehöhe.
Familienmitglieder am Betrieb: Hermanns Mutter Maria (88); Patricks Partnerin Natalie Groiß (26). LW Facharbeiterin und LKV Kontrollassistentin
Bewirtschaftete Fläche: 40,23 ha, davon 23,43 ha Acker mit 1,46 ha Silomais und 10, 51 ha Getreide: je ein Drittel Roggen, Triticale und Sommergerste sowie 16,80 ha Grünland, davon 11,46 ha Wechselwiesen, Rest von rund 5 ha ist Weide;
35,34 ha Wald
Tierhaltung
40 Milchkühe, davon 37 der Rasse Fleckvieh, 3 Stück Holstein Frisian;
Nachzucht auf Partnerbetrieb ausgelagert
7.500 kg Stalldurchschnitt, Mitglied bei NÖ Genetik und LKV, NÖ TGD Teilnehmer
600 bis 650 mm jährlicher Niederschlag; Betriebsstätte auf 770 m Seehöhe.
Ab 1. Mai geht´s für 40 Kühe ab auf die Weide
Seit 2013 säen Hermann und Patrick Zeilinger ihre Weiden und Grünlandwiesen regelmäßig mit Erfolg nach. Das Saatgut verschiedener Firmen beziehen sie über eine Einkaufsgemeinschaft. Nachdem sie den ersten Weideaufwuchs zwischen 20. und 25. Mai siliert haben, bewirtschaften sie die Weiden intensiv, angelehnt an das System der Kurzrasenweide. Mit der Weide starten die 40 Kühe ab 1. Mai täglich vormittags von 7.30 bis zwölf Uhr. Danach füttern Zeilingers im Stall Gras, Maissilage und Heu zu.
Weide in bis zu sieben Koppeln geteilt
"Die Weide teilen wir in bis zu sieben Koppeln. Die Koppelgröße hängt vom Aufwuchs ab", schildern die beiden. Anfangs teilen sie die bestoßene Fläche noch einmal ab und stecken dann täglich Weidefläche dazu, bis die gesamte Koppel abgeweidet ist. Da sie die 5,5 ha große Dauerweide intensiv nutzen, bringen Zeilingers jedes Jahr auf der gesamten Weidefläche Saatgut ein. Die Nachsaatmischung besteht aus Englischem Raygras und Wiesenrispe und ist, kurz gehalten, für einen dichten Bestand verantwortlich. "Sobald die Tiere die Fläche abgegrast haben, mulchen wir die Weidereste bei Bedarf und düngen jedes Mal sofort mit Jauche und säen ein", erklären Vater und Sohn.
Für Nachsaat muss das Wetter passen
"Nachgesät wird, abhängig vom Wetter, nach dem ersten oder zweiten Mal Abfressen. Wenn der Wetterbericht 20 bis 30 Liter Regen ankündigt, fahren wir so rasch wie möglich mit der Sämaschine aus." Die bisher späteste Einsaat war im August.
Wechselwiesen alle drei Jahre neu angelegt
Die Wechselwiesen legen Zeilingers alle drei Jahre auf Getreide folgend, auf rund 16 ha neu an. "Nach dem Stoppelsturz mit der Scheibenegge kommt ein Getreideleguminosengemenge mit Wicke und Triticale mit 80 kg/ha auf die Fläche", informieren Vater und Sohn. "Als Untersaat säen wir eine Luzerne-Kleegrasmischung mit 30 kg/ha an.“ Die Untersaatmischung besteht aus je 10 kg Wechselwiesenmischung, Luzerne und Rotklee, die sie auch selbst herstellen. Luzerne ist vor sieben Jahren Mischungspartner geworden, weil sie die Trockenheit besser aushält. Die Untersaat zählt als Begrünungsvariante "Immergrün" im ÖPUL. "Früher haben wir die Luzernerotkleegrasmischung in Getreide eingebaut, damit hatten wir keinen Erfolg, weil es für uns zu arbeitsintensiv war", erinnern sich Vater und Sohn.
Vier Schnitte und Kalk streuen
Je nachdem, wie sich der erste Aufwuchs im Herbst entwickelt hat, mulchen sie ihn mit einem Weidesichelmulcher oder mähen und transportieren ihn ab.
Im Jahr darauf silieren sie vier Schnitte, wenn es die üblichen 600 bis 650 Millimeter Jahresniederschlag gibt. Nach jedem Mal Silieren düngen sie so rasch wie möglich mit Jauche, am besten noch am selben Tag.
Alle zwei bis drei Jahre kalken sie die gesamte Fläche, um den pH-Wert im Boden zu heben. Dazu streuen sie 1.500 - 2.000 kg Kalk je Hektar. Alle drei bis vier Jahre lassen sie Bodenproben untersuchen, mittlerweile steigt der pH-Wert langsam an. Zeilingers beobachten, dass das Kalken für eine dichte Grasnarbe sorgt.
Alle zwei bis drei Jahre kalken sie die gesamte Fläche, um den pH-Wert im Boden zu heben. Dazu streuen sie 1.500 - 2.000 kg Kalk je Hektar. Alle drei bis vier Jahre lassen sie Bodenproben untersuchen, mittlerweile steigt der pH-Wert langsam an. Zeilingers beobachten, dass das Kalken für eine dichte Grasnarbe sorgt.
Zwischen 12 und 15 kg Nachsaatmischung pro Hektar
"Jedes Jahr säen wir die Hälfte der Grünlandflächen unmittelbar nach dem ersten Schnitt ein, sodass wir alle zwei Jahre wieder auf die selbe Fläche kommen", berichten die beiden. Die Nachsaatmischung besteht zu je einem Viertel Englischem Raygras, Wiesenrispe, Knaul- und Timothegras. Zwischen 12 und 15 kg der Mischung werden je Hektar nachgesät. "Nach drei Jahren lässt der Ertrag trotz Einsaat nach und wir brechen die Flächen um und bauen wieder Getreide an", informieren Vater und Sohn.
Alle Weiden und Wechselwiesen düngen sie im Herbst mit Mistkompost, den sie selber herstellen und mit einem Feinkompoststreuer ausbringen. "Dazu setzen wir unsere Feldmieten drei- bis viermal im Jahr mit dem Kompostwender um und arbeiten Urgesteinsmehl ein", erklären die beiden.
Alle Weiden und Wechselwiesen düngen sie im Herbst mit Mistkompost, den sie selber herstellen und mit einem Feinkompoststreuer ausbringen. "Dazu setzen wir unsere Feldmieten drei- bis viermal im Jahr mit dem Kompostwender um und arbeiten Urgesteinsmehl ein", erklären die beiden.
"Plan B2, wenn es noch trockener wird
Auf passenden Flächen bauen sie seit drei Jahren im ersten Jahr nach dem Umbruch auch Mais, weil das Klima immer wärmer wird. Begonnen haben Hermann und Patrick mit einem halben Hektar, heuer sind es 1,5 ha. "Wenn es noch trockener wird, werden wir mehr Silomais anbauen und die Getreidefläche verringern, denn für Mais passt die Niederschlagsverteilung. Maximal sieben Hektar Mais sind auf unseren Flächen möglich", stellen die beiden fest. "Derzeit bauen wir aber nicht mehr Mais an, weil wir ihn in der Ration nicht brauchen." Trockenperioden können sie mit ihrem Futtervorrat drei bis vier Monate überbrücken.