Wasserzukunft Niederösterreich
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© NLK Pfeiffer
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Wasser - größte Herausforderung für Bäuerinnen und Bauern
"Die klimatischen Veränderungen fordern uns Bäuerinnen und Bauern sehr und verlangen mehr Anpassungsvermögen als von jeder anderen gesellschaftlichen Gruppe", ist Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr überzeugt. Starkregen- und lokalen Extremwetterereignissen steigen und auch die Trockenperioden nehmen zu. Ein sinnvoller Umgang mit dem wenigen vorhandenen Wasser ist eine der größten Herausforderungen derzeit. "Es geht vor allem darum, der Pflanze Wasser dann zur Verfügung zu stellen, wenn sie es tatsächlich braucht", so Mayr.
Land- und Forstwirtschaft reagiert
Bäuerinnen und Bauern reagieren bereits seit Jahren auf die sich verändernden Produktionsbedingungen. "Wir passen uns in der Wahl unserer Kulturen und Sorten an die Bedingungen an, arbeiten boden- und wasserschonend und bauen Hummus auf", so Mayr. Selbst im Wald behalten Waldbesitzer bei der Wiederaufforstung den Klimawandel im Blick und passen die Baumarten den neuen Verhältnissen an. Um Bäuerinnen und Bauern beim Thema Bewässerung zu unterstützen wurde vom Land Niederösterreich und der Landwirtschaftskammer Niederösterreich vor zwei Jahren ein Kompetenzzentrum für Bewässerung ins Leben gerufen.
Kompetenzzentrum für Bewässerung - Expertise gebündelt
Im Kompetenzzentrum für Bewässerung bündeln das Land NÖ und die Landwirtschaftskammer NÖ seit zwei Jahren Expertisen zum Thema Bewässerung.
- In knapp 60 Kontakten gab es bisher Anfragen von landwirtschaftlichen Betrieben z.B. zu Wasserrecht, Förderungsmöglichkeiten und Möglichkeiten zur Bewässerungssteuerung.
- Bewässerung jetzt auch außerhalb der klassischen Bewässerungsgebiete immer mehr von Interesse.
- Besondere Anstrengungen für die Erschließung von Wasser auch außerhalb der klassischen Bewässerungsgebiete erforderlich.
- Speicherbecken werden immer wichtiger, da die Ergiebigkeit von Brunnen in diesen Gebieten oft begrenzt ist. Mit Speicherbecken lässt sich Wasser in den Regionen vorrätig halten. Das wirkt sich auch positiv auf das Kleinklima aus.
Pernkopf: "Wasser ist Fluch und Segen zugleich"
Durch das Hochwasser im Sommer 2002 seien allein Schäden von 950 Millionen Euro entstanden. „Insgesamt reden wir in den letzten 20 Jahren von Hochwasserschäden in der Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite brauchen wir sauberes Trinkwasser und jeden Tropfen Wasser auf den trockenen Feldern zur Sicherung unserer Lebensmittelversorgung. In den nächsten Jahren werden daher hunderte Millionen Euro in Hochwasserschutz, Renaturierungen, Trinkwasserversorgung und Bewässerung investiert werden“, führte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf aus.
Investitionen sollen Wasserzukunft sichern
Bis inklusive 2025 werden Bund, Land und Gemeinden fast eine Milliarde Euro investieren. 355 Millionen Euro in den Hochwasserschutz, 235 Millionen Euro in die Wasserversorgung, 335 Millionen Euro in die Abwasserbeseitigung bzw. in die Kläranlagen, 23 Millionen Euro in Renaturierungen und 18 Millionen Euro in die Bewässerung.
Wasserversorgung und Schutzanlagen der Gemeinden
NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl führte aus: „Wasser ist wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge, Wasser ist auch Lebensgrundlage, was in der Verantwortung der Gemeinden und der Kommunen liegt. Eine Herausforderung ist, dass beispielsweise Anlagen zur Wasserversorgung aber auch Schutzanlagen in die Jahre gekommen sind und immer wieder Sanierungen vorgenommen werden müssen. Weiters geht es auch um die Neuerrichtung von Anlagen, wo Siedlungen und Betriebe erweitert werden.“
Pressekonferenz zum Thema „Wasserzukunft Niederösterreich“
Bei einer Pressekonferenz in St. Pölten zum Thema „Wasserzukunft Niederösterreich“ zeigten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl und Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr die enorme Bedeutung von Wasser auf und thematisierten den Umgang mit den sich verändernden Bedingungen.