Zuckerrübe: Bäuerinnen und Bauern wappnen sich gegen den Rübenderbrüsselkäfer
Die Hintergründe
Im Jänner 2023 verkündete der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Urteil, dass eine Beizung von Zuckerrübensaatgut mit Neonicotionoiden auch im Rahmen einer sogenannten Notfallzulassung unzulässig ist. Die Europäische Kommission (EK) forderte die Mitgliedsstaaten in der Folge auf, dies dementsprechend umgehend umzusetzen.
Damit gelangt eine ganze Produktionssparte an ihre Grenzen. Der Rübenanbau war bereits in den vergangenen Jahren durch das stark erhöhte Schädlingsauftreten deutlich erschwert. Der Rübenrüsselkäfer sorgte vielerorts für enorme Ernteeinbußen.
Durch das Verbot der Neonicotinoid-Saatgutbeize fehlt für den Rübenanbau 2023 ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung des Rübenderbrüsslers. Die Erhaltung der aktuellen Rübenanbaufläche wird damit massiv erschwert.
Damit gelangt eine ganze Produktionssparte an ihre Grenzen. Der Rübenanbau war bereits in den vergangenen Jahren durch das stark erhöhte Schädlingsauftreten deutlich erschwert. Der Rübenrüsselkäfer sorgte vielerorts für enorme Ernteeinbußen.
Durch das Verbot der Neonicotinoid-Saatgutbeize fehlt für den Rübenanbau 2023 ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung des Rübenderbrüsslers. Die Erhaltung der aktuellen Rübenanbaufläche wird damit massiv erschwert.
Mit Plastikkübeln gegen Schädlingsdruck
Auf Niederösterreichs Rübenfeldern herrscht derzeit Hochbetrieb. Es wird gegraben was das Zeug hält, denn 155.000 Plastikkübel sollen unter die Erde. Damit rüsten sich die Landwirtinnen und Landwirte für den Frühling. Bei etwa 18 Grad beginnt nämlich der Rübenrüssler aktiv zu werden. In den Kübeln befinden sich Pheromone, also sexuelle Duftstoffe, welche den Schädling schlussendlich in die Falle locken sollen. Die wohl einzige Methode, die den Bäuerinnen und Bauern noch geblieben ist, um ihre Zuckerrüben zu retten. Denn die Lage hat sich nun noch weiter zugespitzt. Wurden heimische Zuckerrüben bisher noch vor dem Pflanzen mit Neonicotinoiden gebeizt, welche die Schädlinge fernhalten sollten, ist dies heuer nun nicht mehr der Fall. Sind die Neonics zwar für den Ackereinsatz verboten, so dürfen sie in Flohhalsbändern für Hund und Katz weiterhin für ein schädlingsfreies Fell sorgen.
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Traditionskultur soll zukunftsfähig bleiben
„Ziel der heimischen Landwirtschaft ist es, mit dieser Maßnahme eine für Österreich wichtige Kultur zu erhalten. Das ist nicht nur ein wichtiger Faktor für die daraus resultierende Wertschöpfung, sondern hat auch einen pflanzenbaulichen Nutzen. Wir Bäuerinnen und Bauern tun alles dafür, um die Zuckerproduktion in Österreich abzusichern“, erklärt Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.
So sichern Bäuerinnen und Bauern den Zuckeranbau in NÖ
- Auf rund 50 Prozent der angebauten Rübenfläche in Niederösterreich werden Pheromonfallen angelegt.
- Es sind 15 Fallen pro Hektar notwendig.
- Die Kübel werden anschließend wieder von den Felden entfernt.