Zukunft Direktvermarktung NÖ: digital, innovativ, kooperativ
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Das Ziel: Gemeinsam am Puls der Zeit bleiben
Niederösterreichs Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter rüsten sich für eine digitale Zukunft. Dabei stehen sie keineswegs alleine da. Das zeigt auch das neue Projekt „Zukunft Direktvermarktung NÖ: digital, innovativ, kooperativ“ deutlich auf. Neben der Qualitätsentwicklung stehen dabei auch das Informationsmanagement und die Vernetzung im Mittelpunkt. Fakt ist: Die Herausforderungen, die es in der Direktvermarktung zu bewältigen gibt sind groß und werden auch in Zukunft nicht weniger werden. Hier können Kooperationen eine gewinnbringende Möglichkeit darstellen, um am Puls der Zeit zu bleiben. Bereits bestehendes Know-How anderer Organisationen wie der Landwirtschaftskammer oder der RLK-Regionale Lebensmittelkooperationen GmbH kann hier über den Erfolg entscheiden. Genau deshalb wurde das Projekt ins Leben gerufen. Das Ziel? Vernetzung untereinander forcieren, moderne Technik nutzen und mögliche Schrauben für weitere Absatzwege für regionale, bäuerliche Produkte drehen.
Projekt läuft bis Dezember 2024
"Der Landesverband für bäuerliche Direktvermarkter NÖ, möchte die Vernetzung untereinander forcieren und weitere Mitglieder für sich gewinnen. Damit soll die Schlagkraft von Verband und Mitglieder gleichermaßen erhöht werden. Besonders im Digitalisierungsthema bestehen noch viele Möglichkeiten, die bisher ungenutzt bleiben", so die Projektverantwortlichen. Insgesamt unterteilt sich das Vorhaben in sechs Teilprojekte, die seit August 2022 eingehend bearbeitet und durchleuchtet werden. Bis Dezember 2024 sollen praxisrelevante Unterlagen und Ergebnisse ausgearbeitet werden. Damit sollen Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter künftig noch besser vorhandene Marktpotentiale ausschöpfen können. "Der Trend zu regionalen Lebensmitteln kann von der NÖ Land- und Forstwirtschaft für den Absatz bäuerlicher Produkte genutzt und verstärkt werden. Regionale Versorgungssicherheit wird dadurch weiter ausgebaut", sind die Projektleiter überzeugt.
Die sechs Teilprojekte im Überblick
- Digitale Tools und Vermarktungsplattformen: Für Landwirte und Landwirtinnen ist es fast unmöglich den Überblick über die aktuellen Angebote an Vermarktungsplattformen zu behalten. Gefragt sind zudem Tools die den Arbeitsalltag erleichtern wie zum Beispiel Planer für Auslieferungstouren oder Warenwirtschaftssysteme. Daher soll eine umfassende Recherche zu den vorhandenen Vermarktungsplattformen und Tools erfolgen. Ergebnis soll eine Informationsunterlage sein, die auch objektive Kriterien wie Vor- und Nachteile für die Anwender, Kosten, etc. berücksichtigt.
- Vertrieb von Lebensmitteln hin zu Großküchen: Der Bedarf an regionalen Produkten in Großküchen ist vorhanden und für landwirtschaftliche Erzeuger besteht hier noch ungenutztes Potenzial. Hinsichtlich Verfügbarkeit, Mengen, Warenanlieferung etc. sind hier allerdings einige Anforderungen zu erfüllen, die so bei herkömmlichen Ab Hof Verkauf nicht Thema sind. Besonders spannend wird es bei sensibleren Warengruppen wie Fleisch oder Milchprodukten. Die Hauptfrage in diesem Zusammenhang ist: Kann die jeweilige Produktgruppe in Form von kurzen Versorgungsketten von Landwirten an Großküchen vertrieben werden? Hier müssen viele Aspekte miteinbezogen werden: Lagerung, Transport, Rechtliche Themen, Hygiene, Mengenfluss, Qualitätssicherung, Beschaffungsregelungen, Best Practise Beispiele usw.
- Vertrieb von Lebensmitteln an Kunden im urbanen Raum: Der städtische Markt bietet noch großes Potential was die Versorgung mit Produkten aus der Direktvermarktung betrifft. Gerade hier sind neue Konzepte gefragt, um die Wege möglichst kurz und die Logistik durchführbar zu machen. Geplant sind Durchführbarkeitsstudien zum Vertrieb bäuerlicher Lebensmittel hin zu Letztverbrauchern in urbanen Räumen mit der Fragestellung: Kann eine gebündelte Vielfalt an bäuerlichen Lebensmitteln in Form von kurzen Versorgungsketten vertrieben werden? Dabei müssen nicht nur mögliche Zielgruppen und deren Anforderungen an die Produktvielfalt durchleuchtet werden. Auch die Kriterien für passende Standorte und Vertriebskanäle müssen hinterfragt und klare Anforderungen an Logistik sowie Lagerung definiert werden. Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit sind dabei wesentliche Faktoren, die es zu gewährleisten gilt. Ebenfalls soll die Frage nach möglichen Kooperationen unter die Lupe genommen werden.
- Nutzung von Automaten in der Direktvermarktung: Der Verkauf über Automaten hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Doch wie könnten solche Automaten gemeinsam genutzt werden? Entsprechende Rahmenbedingungen für solche Kooperationen fehlen und sollen im Zuge dieses Projektes erarbeitet werden. Rechtliche Fragen, eine Übersicht der Automaten und praktische Tipps inklusive.
- Information, Vernetzung und Mitgliederwerbung: Damit Vernetzung, Austausch und Interessensvertretung gelingen kann, ist ein gutes Netzwerk notwendig. Je größer die Anzahl an aktiven Direktvermarkterinnen und Direktvermarktern ist, desto erfolgreicher kann das Netzwerk agieren. Der Verband für bäuerliche Direktvermarktung informiert seine Mitgliedsbetriebe über rechtliche Belange, Bildungsangeboten und vieles mehr. Mit einer Steigerung der Mitgliederzahl kann der Verband nicht nur ein erfolgreicheres Netzwerk garantieren, sondern auch ein attraktiveres, zeitgemäßeres Informationsangebot schaffen. Das Ziel? Neue Informationen, auch über oben genannte Projekte und Erkenntnisse, schnell und anschaulich nach außen tragen. Es werden Maßnahmen zur Mitgliederwerbung, Kooperation und Bekanntmachung getroffen: Newsletterversand, Erstellung aktueller Fotos und Videos, Relaunch der Mitgliederzeitung, Innovationstag, Tag der Direktvermarktung, Netzwerktreffen u.v.m.
- Projektmanagement: Erstellung der Berichte, Controlling der Umsetzung, Beratung zur Einhaltung von Förderrichtlinien, Abstimmungen mit der Förderstelle und den Teilprojektleitern etc.