Dirndlernte: Eine Kunst, die es in sich hat
Netze machen die Ernte etwas leichter
Jeden zweiten Tag heißt es für Dirndlbäuerinnen und Dirndlbauern aufsammeln was das Zeug hält. Nur so lässt es sich vermeiden, das die Früchte verfaulen. Erst wenn die Früchte vom Strauch fallen sind sie reif und können weiterverarbeitet werden. Für etwas Erleichterung sorgen Netze oder Decken, welche - wie bei der Olivenernte - unter die Sträucher gelegt werden und die kleinen Vitaminbomben auffangen. Dennoch ist die Dirndlernte bis heute mit jeder Menge Handarbeit verbunden. Sechs Wochen lang heißt es, die Früchte vorsichtig von den Ästen zu schütteln und vom Boden aufzulesen. Handarbeit, die sich bezahlt macht.
Dirndln - nur vollreif ein Genuss
Die Früchte sind erst reif, wenn sie vom Strauch fallen. Davor sind sie nahezu ungenießbar aufgrund der Gerbstoffe, die erst unmittelbar vor der Vollreife abgebaut werden.
Die Dirndl als Aushängeschild des Pielachtals
Seit über 4.000 Jahren sind die Dirndln aus dem Pielachtal nicht mehr wegzudenken. Seit Generationen werden die kleinen Früchte zu wahren Spezialitäten der Region weiterverarbeitet. Ob Säfte, Marmeladen, Edelbrände, Schokoladen oder Torten - überall lassen sich die kleinen Früchte finden. Sogar würzig eingelgt sorgt die Dirndl für Genuss und erhielt den Namen "die Olive des Pielachtals". Doch die Dirndl bringt nicht nur das gewisse Etwas in so manche Speise. Sie ist der Inbegriff von Tradition, Qualität und Nachhaltigkeit. Damit prägt sie eine ganze Region und machte das Pielachtal zum "Tal der Dirndln".
Klein, rot und begehrenswert
Dirndln bringen nicht nur den gewissen Pepp in die Herbstküche. Das Wildobst konnte sich auch in der Volksmedizin gegen die unterschiedlichsten Leiden einen Namen machen. So gilt die rote ovale Frucht nicht nur als wahre Vitamin C-Bombe. Reichlich Kalium, B-Vitamine, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen machen die alte Wildobstsorte zu einem wahren Wundermittel gegen Gicht und für so manches Magenleiden. Sie beugt Arteriosklerose vor, schützt vor Hautalterungen oder auch dem Grauen Star.
Überlebenskünstler "Dirndlstrauch"
Der Dirndlstrauch ist ein echter Überlebenskünstler. Mit seiner genetischen Vielfalt beweist er eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und bietet Schädlingen, Krankheiten aber auch dem Klimawandel die Stirn. Noch bevor die Frucht in den heimischen Küchen für Begeisterungsstürme gesorgt hat, war es das Holz des Dirndlstrauches, das im Mittelpunkt des Intersses stand. Der Strauch kann weit über 50 Jahre alt werden, erreicht eine Höhe von vier bis zwölf Meter und zeichnet sich durch sein hartes Holz aus, das sogar im Wasser versinkt. Erst im 12. Jahrhundert fand die Frucht durch Hildegard von Bingen Eingang in die Volksmedizin.
Dirndl-Tipps
- Kühl gelagert halten sich frische Dirndln nur sehr kurze Zeit, werden sie getrocknet oder eingelegt gelagert, hat man länger Freude an ihnen.
- Rohe Kornelkirschen lassen sich nur schwer entkernen. Deshalb ist es besser die Früchte mit den Kernen zu kochen und erst dann zu versuchen, das Fruchtfleisch abzutrennen.
- Frisch geerntete Dirndln können eingefroren und zu einem späteren Zeitpunkt weiterverarbeitet werden, um größere Mengen für die Verarbeitung bereitzustellen.