Eutergesundheit: Vorbeugen und Geld sparen
Mastitis ist nicht gleich Mastitis
Mastitis ist der Fachbegriff für eine Euterentzündung, die durch verschiedene Erreger hervorgerufen werden kann. Dabei wird grundsätzlich zwischen klinischer Mastitis und subklinischer Mastitis unterschieden. Bei einer klinischen Mastitis kommt es zu von außen wahrnehmbaren Entzündungssymptomen (Schwellung des Euters, Fieber, deutliche Milchveränderungen). Bei einer subklinischen Mastitis zeigen sich nach außen hin kaum Symptome. Es kommt jedoch auch zu einem Anstieg der Zellzahl (Die Zellzahl ist ein Maß für die Eutergesundheit). Deshalb wird eine subklinische Mastitis im Gegensatz zu einer klinischen Mastitis oft erst auf dem Tagesbericht der Milchleistungskontrolle bzw. an einer schleichend steigenden Zellzahl der Sammelmilch erkannt.
Vorbeugende Maßnahmen
- Die Eutergesundheit sollte grundsätzlich regelmäßig mit Hilfe des Vorgemelks, Schalmtests und LKV-Tagesberichtes überprüft und dokumentiert werden.
- Gut gepflegte Liegeplätze und Laufgänge vermindern den Keimdruck und sind die Grundvoraussetzung für saubere Euter und Zitzen.
- Optimales Stallklima, hoher Kuhkomfort und hygienisch einwandfreie Rationen vermindern Stress und machen die Tiere dadurch auch weniger anfällig.
- Die technisch einwandfreie Funktion der Melkanlage sollte jährlich überprüft werden.
- Die Grundsätze der guten Melkroutine: Vormelken in Vormelkbecher, Euter und Zitzen säubern, zeitgerechtes Ansetzen, vollständiges Ausmelken ohne Blindmelken, Zitzendippen etc. müssen unbedingt eingehalten werden.
- Bei auffälligen Tieren gibt eine bakteriologische Untersuchung Aufschluss über die Erreger und ist die Basis für den gezielten Medikamenteneinsatz.
- Durch Einhalten der Melkreihenfolge (Tiere mit hohen Zellzahlen zuletzt) bzw. die Zwischendesinfektion der Melkzeuge kann die Übertragung zwischen den Tieren verhindert werden.
- Damit keine Umwelterreger in den nach dem Melken geöffneten Strichkanal einwandern, sollten sich die Kühe unmittelbar nach dem Melken nicht hinlegen, sondern fressen.
- Chronisch infizierte Tiere, bei denen die Behandlung keine Wirkung zeigt, sollten aus dem Bestand ausgeschieden werden.
Klinische und subklinische Euterentzündungen verursachen erhebliche finanzielle Schäden in vielen Milchviehherden. Eine Reihe von Maßnahmen bezüglich Haltung, Fütterung und Melkroutine helfen dabei sowohl subklinischen als auch klinischen Euterentzündungen und den damit verbundenen finanziellen Schaden vorzubeugen.