Getreideernte NÖ: Herbstanbau von Vorteil
Sehr trocken bis Ende April, erlösende Niederschläge im Mai und enorme Hitze im Juni - mit diesen Bedingungen mussten die Sommerfrüchte in allen Teilen Niederösterreichs bis zur Ernte zurechtkommen. Das ist, wie die Ernteergebnisse zeigen, dem Wintergetreide besser gelungen als den Sommerungen. Insgesamt ist es eine durchschnittlich große Ernte geworden. Allerdings gibt es bei den Hektarerträgen heuer abhängig von Art und Bonität der Böden eine sehr große Spannweite. Winterweizen erbrachte im Schnitt rund 5 t/ha, allerdings bei einer Bandbreite von 3 bis 7,5 t/ha im östlichen Niederösterreich. Breiter gestreut als 2018 sind auch wieder die Weizenqualitäten. Im Wein- und Industrieviertel wird die Verteilung auf je ein Drittel Premiumweizen, Qualitätsweizen und Mahlweizen geschätzt. Die Erträge bei Durum liegen bei etwa 5 t/ha, wobei die niedrigen DON-Werte positiv hervorgehoben werden. Da Weizen aus Südosteuropa massive Belastungen mit Mykotoxinen aufweist, dürften sich für die gesunde Ware aus NÖ gute Vermarktungschancen ergeben. Auch bei Gerste hat sich der Herbstanbau gelohnt. So erbrachte Wintergerste mit 5 bis 8 t sehr zufriedenstellende Erträge, die Sommergerste im Schnitt nur zwischen 2 und 6 t/ha. Mit dem Anteil an Braugerste zeigt man sich sehr zufrieden, wobei auch hier Winterbraugerste bessere Ergebnisse erzielte. Um im Schnitt 600 kg Mehrertrag erbrachte bei Sommergerste ein Anbautermin im Herbst. Dennoch sollte Winterbraugerste forciert werden, da sie sich als stabiler und ertragssicherer erwiesen hat. Enttäuschend sind die Ergebnisse der Rapsernte. Obwohl die Optik der Bestände vielversprechend war, liegen die Hektarerträge im Mittel nur bei 2-3 t, teilweise auch weit darunter.