Holz nutzen, nicht horten
Der Wald, das unbekannte Wesen
Voranschreitende Spezialisierung und betriebliches Wachstum machen es immer schwerer, das Potenzial der Wälder voll auszuschöpfen. Meist kennen sie ihre betriebsinternen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen in den landwirtschaftlichen Betriebszweigen. Der Wald bleibt aber oft die große Unbekannte und steht nicht im betriebswirtschaftlichen Fokus der Bewirtschafter.
Waldinventur zeigt nutzbare Holzmenge auf
Die österreichische Waldinventur bescheinigt Niederösterreichs Wald ein jährliches Zuwachspotenzial von durchschnittlich 8,2 Vorratsfestmetern je Hektar und Jahr im Ertragswald. Diese Kennzahl liefert einen Richtwert für die nachhaltig, jährlich nutzbare Holzmenge. Jedoch wird dieser jährliche Zuwachs aber von einem Großteil der niederösterreichischen Waldbesitzer im Zuge ihrer Nutzungen nicht abgeschöpft.
Kleine Betriebe ernten Holz nur alle paar Jahre
Vor allem im bäuerlichen Wald schlummert Potenzial. Abgesehen von geringen Durchforstungen nutzen kleine Betriebe ihren Wald nicht regelmäßig jedes Jahr. Sie ernten Holz nur alle paar Jahre, etwa wenn Bedarf nach Bauholz besteht oder Erlöse aus dem Holzverkauf für Investitionen benötigt werden.
Alte Bestände verzinsen sich negativ
Die nach wie vor in vielen Köpfen verankerte Sparkassenfunktion des Waldes ist zu überdenken. Überalterte Waldbestände leisten nur mehr geringen Zuwachs. Dieser wird oft durch wertmindernde Faktoren, wie absterbende Bäume und Fäule, übertroffen. Überalterte Bestände sind auch für Schadereignisse anfälliger. Diese Waldbestände weisen eine negative Verzinsung auf. Man sollte sie möglichst rasch abtreiben, um das Wuchspotenzial des Standortes nutzen zu können.
Bewirtschaftete Wälder werfen regelmäßig Erträge ab
Bewirtschaftete Wälder sind stabil und widerstandsfähig. Sie werfen ihren Besitzern regelmäßig entsprechende Erträge ab und sichern langfristig das Einkommen der Betriebe. In Österreich betrug 2023 der Gesamtproduktionswert von Rohholz rund 1,7 Mrd. Euro. Das Sägerundholz hatte mit 0,9 Mrd. Euro den größten Anteil an diesem Produktionswert. Holz für die energetische Nutzung steuerte rund 0,6 Mrd. Euro dazu bei. Der Rest wurde aus dem Industrieholz erlöst.
Diese Statistik zeigt, wie wichtig es ist, seinen Wald zu kennen und daraus abzuleiten, welche Pflege- und Bewirtschaftungsmaßnahmen bevorstehen. Damit kennen Sie auch die anfallenden Sortimente und voraussichtlichen Holzmengen.
Arbeitsplatz Wald
Kleinwaldbetriebe stellen in der Regel keine ständigen Dienstnehmer an und arbeiten oft selbst mit eigenen Maschinen. Der Eigenverbrauch ist wesentlich höher, ebenso der Anteil des Holzes, das für energetische Zwecke genutzt wird.
Bei den routinemäßigen Eingriffen im Wald werden in der Regel Familienarbeitskräfte eingesetzt. Abhängig von den saisonalen Erfordernissen kann man besonders in arbeitsschwachen Zeiten des Hauptbetriebs mit der Waldarbeit Arbeitseinkommen erwirtschaften. Entscheidende Faktoren für einen durchschnittlichen jährlichen Arbeitszeitbedarf sind neben den Baumarten und der Intensität der Bewirtschaftung vor allem die Sortimentsgestaltung, die Ausbildung, Ausrüstung und Erfahrung.
Als ungefähren Anhaltspunkt kann man mit einem jährlichen Arbeitszeitbedarf von 15 Stunden je Hektar Forstfläche kalkulieren.
NÖ Holzeinschlag in Zahlen
Die jährliche Holzeinschlagsmeldung (HEM) gibt die in Österreich genutzte Holzmenge in Erntefestmetern ohne Rinde an. Die niederösterreichische Holzeinschlagsmenge hat sich in den vergangenen Jahren auf einem Niveau von rund 4 Mio. Erntefestmeter eingependelt. 2023 betrug die Holznutzung im nö Wald rund 3,7 Mio. Erntefestmeter. Die Kleinwaldbesitzer (<200 ha) trugen mit knapp 2 Mio. Erntefestmetern am stärksten zum Gesamteinschlag bei.
Webinartipp: "Potenzial der Forstflächen nutzen"
Gerade in Zeiten von volatilen Märkten ist es wichtig, die Möglichkeiten des Betriebes vollständig und effizient zu nutzen. Dabei können viele Betriebe noch sehr viel Potenzial aus den Forstflächen herausholen.
Ein Webinar hebt hervor, dass die forstwirtschaftliche Nutzung bei landwirtschaftlichen Betrieben mehr als ein zweites Standbein sein kann. Die im Beitrag ab Seite 34 beschriebenen Aspekte werden genauer betrachtet und fachliche Grundinformationen sowie Vermarktungsmöglichkeiten in der Forstwirtschaft vermittelt sowie die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen für den Betriebszweig Forst als auch für den Gesamtbetrieb hervorgehoben. Zudem wird die Thematik von Investitionsrechnungen für forstwirtschaftliche Maschinen aufgegriffen.
Termin: 20. November von 19 - 21 Uhr
Anmeldung erforderlich unter Tel.-Nr.: +43 5 0259 25000 oder noe.lfi.at
Ein Webinar hebt hervor, dass die forstwirtschaftliche Nutzung bei landwirtschaftlichen Betrieben mehr als ein zweites Standbein sein kann. Die im Beitrag ab Seite 34 beschriebenen Aspekte werden genauer betrachtet und fachliche Grundinformationen sowie Vermarktungsmöglichkeiten in der Forstwirtschaft vermittelt sowie die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen für den Betriebszweig Forst als auch für den Gesamtbetrieb hervorgehoben. Zudem wird die Thematik von Investitionsrechnungen für forstwirtschaftliche Maschinen aufgegriffen.
Termin: 20. November von 19 - 21 Uhr
Anmeldung erforderlich unter Tel.-Nr.: +43 5 0259 25000 oder noe.lfi.at