Vollversammlung BBK Melk
In seinem Bericht ging Kammerobmann Johannes Zuser auf die Investitionsstrategien der Land- und Forstwirtschaft in den letzten Jahren ein. Im Bezirk Melk wurden zwischen 2014 und 2022 über 110 Millionen Euro an Investitionen getätigt – nur im Bezirk Amstetten fielen die Investitionen höher aus. Besonders modernisiert wurden laut KO Zuser besonders tierfreundliche Haltungssysteme sowie Wirtschaftsgebäude und technische Einrichtungen. Diese Investitionen sind nicht nur ein wichtiger Impuls für die regionale Wirtschaft, sondern tragen auch zur Modernisierung der Betriebe bei.
Ein weiteres Thema war die Anfechtung der Landwirtschaftskammerwahl durch den UBV, die nun vom Verfassungsgerichtshof endgültig zurückgewiesen wurde. Damit gibt es nun Rechtssicherheit und die Legitimation der Wahl ist abschließend geklärt.
Ein besonderes Highlight war die diesjährige „Woche der Landwirtschaft“, so KO Zuser. Im Zuge eines Familienwandertages mit „Hof hopping“ konnten die zahlreichen Besucher spannende Einblicke in die bäuerliche Betriebe in der Gemeinde Zelking-Matzleinsdorf gewinnen. Diese Veranstaltung wurde gemeinsam mit den örtlichen Bäuerinnen organisiert.
Ein großes Thema auf der Versammlung war auch die EU-Entwaldungsverordnung. Zu diesem Thema wurden einstimmige Anträge beschlossen. Kammerobmann Zuser betonte in der Diskussion, dass der österreichische EU-Abgeordnete Alex Bernhuber sich mit voller Kraft für eine Änderung der Verordnung einsetzt.
Kammersekretär Ing. Johannes Fitzthum berichtete über die aktuellen Herausforderungen und Maßnahmen im Bereich der Tierseuchenprävention. Besonders das erhöhte Risiko für Geflügel durch die anstehende Vogelgrippe erfordert besondere Aufmerksamkeit. Jeder Tierhalter muss für den Schutz seines Hausgeflügels sorgen. Zudem wurden die Präventionsmaßnahmen der SVS zur Unfallvermeidung sowie bevorstehende Forstaktivitäten und Empfehlungen zur Schnittschutzausrüstung thematisiert.
Forstsekretär DI Andreas Zuser gab einen Überblick über den aktuellen Holzmarkt, der eine hohe Nachfrage nach Nadelholz, insbesondere Fichte und Kiefer, verzeichnet. Er berichtete auch über die durchgeführten Maßnahmen im Waldfonds.
Ein besonderes Augenmerk galt auch der Bezirksbäuerin Silke Dammer, die einen Bericht über die Aktivitäten der Bäuerinnen im Bezirk Melk präsentierte. Die erfolgreichen Schulaktionstage, das vielfältige Kursprogramm und zahlreiche Projekte auf Orts-, Gebiets- und Bezirksebene bieten nicht nur wertvolle Weiterbildungsmöglichkeiten, sondern informieren auch die Konsumenten über die Arbeit der heimischen Bäuerinnen.
Mag. (FH) Christina Mutenthaler-Sipek gab einen spannenden Einblick in die Arbeit der AMA-Marketing. Sie betonte die Bedeutung der Werbung für die Landwirtschaft und den Einfluss auf den Absatz von Produkten. Besonders in Zeiten, in denen Billigimporte aus dem EU-Ausland in den Fokus rücken, wird es für Konsumenten zunehmend schwieriger, diese von hochwertigen bäuerlichen Produkten zu unterscheiden. Mutenthaler-Sipik stellte klar, dass in Österreich nur 10 % der Verbrauchsausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke anfallen – in der EU sind nur Luxemburg und Irland niedriger. Das AMA-Gütesiegel ist ein vertrauenswürdiges Qualitätsmerkmal, das den Konsumenten hilft, hochwertige Produkte zu erkennen. „Hinschauen zahlt sich aus“, so das abschließende Fazit.