Braugerste: Lohnt sich ein Anbau?
Schon jetzt steht fest: Winterbraugerste wird in Österreich weiter an Bedeutung gewinnen. Im Erntejahr 2021 liegt der Winterbraugerstenanteil bezogen auf das gesamte Braugerstenaufkommen bereits bei 42 Prozent. Laut Brauindustrie soll dieser in den nächsten Jahren weiter steigen. Aber auch Sommergerste – im Herbst angebaut – ist weiter im Kommen.
2021 mit Verdopplung der Braugerstenanbaufläche zu rechnen
Letztes Jahr betrug die Anbaufläche von im Herbst angebauter Sommergerste rund 1.500 Hektar; für 2021 wird mit einer Verdoppelung gerechnet. Dies entspricht rund zehn Prozent der gesamten Braugerstenfläche.
Sommerbraugerste im Herbstanbau - Die Vorteile
Der Herbstanbau von Sommerbraugerste hat viele Vorteile. Durch die Nutzung der Winterfeuchtigkeit ist ein höheres Ertragspotential möglich. Die Siebungen sind zumeist besser und die Proteinwerte deutlich niedriger als beim Frühjahrsanbau. Durch den späten Anbau ist außerdem das Risiko durch den Gelbverzwergungsvirus geringer als bei Wintergerste. Auch ist ein Herbstanbau nach sehr spät räumenden Vorfrüchten, wie zum Beispiel Körnermais und Zuckerrübe, möglich. Die Kultur kann noch dazu deutlich früher als die „Frühjahrsvariante“ geerntet werden.
Anbauvarianten streuen das Risiko
Durch die Aufteilung des österreichischen Braugerstenbedarfs auf Winterbraugerste, Sommerbraugerste Herbst- und Frühjahrsanbau kann das Risiko sowohl für den Landwirt als auch für die Brauindustrie gestreut werden. Mittelfristig wird Winterbraugerste rund 60 Prozent Anteil an Braugerstenaufkommen ausmachen. Der Anteil der Sommerbraugerste im Herbstanbau könnte auf etwa zehn bis 20 Prozent wachsen. Für die „klassische“ Sommerbraugerste im Frühjahrsanbau wird aufgrund des Klimawandels nur mehr mit einem Anteil von 20 bis 30 Prozent gerechnet.
Verträge 2021
Die Verhandlungen über die Sommerbraugerstenverträge 2021 stehen noch am Anfang. Laut Informationen eines Aufkäufers könnte das geplante Preismodell für Sommerbraugerste einen Erzeugerpreis um 180 Euro je Tonne exklusive Mehrwertsteuer ergeben.