Bäuerliche Botschaften müssen Bauern kommunizieren
„Man kann nicht nicht kommunizieren. Wenn wir unsere Botschaften nicht selbst zielgerichtet und effektiv kommunizieren, entscheiden andere über die Themenlage zur Land- und Forstwirtschaft. Und andere bestimmen dann die mediale Wahrnehmung. Das wiederum beeinflusst unser Image und letztlich die Zukunft unserer heimischen Betriebe. Darum ist für mich der Aspekt „Kommunikation mit der Gesellschaft“ ein Top-Thema, dem sich die Landwirtschaftskammer noch stärker in Zukunft widmen wird. Wir wollen die Komplexität der Land- und Forstwirtschaft erklärbar machen“, erläutert Präsident Johannes Schmuckenschlager seine Motivation über Kommunikation nicht nur zu reden, sondern die Angebote der Kammer bewusst auszubauen.
Von Bildungsangeboten und Beratungsprodukten für Landwirte, wie sie selbst Öffentlichkeitsarbeit für ihre Höfe machen können, bis zu breit getragenen Kampagnen zu gesellschaftlich relevanten Themen, versucht die Landwirtschaftskammer auf vielen verschiedenen Ebenen und Kanälen die Wahrnehmung für die land- und forstwirtschaftlichen Anliegen zu heben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich nicht nur im Rahmen eines Vortrags von den Angeboten der Landwirtschaftskammer überzeugen: An einem eigenen Infotisch informierten LK-Berater über PR-Werkzeuge und Initiativen; Infomaterial und Werbeartikel gab es zum Mitnehmen.
Dass „mehr“ Kommunikation auch mehr vorrausschauendes Nachdenken über die Botschaften erfordert, bekräftigte Dr. Christian Dürnberger, Wissenschafter am Messerli Forschungsinstitut der VetMed Wien. Er sieht klare Positionierungen und Antworten der Land- und Forstwirtschaft zu den Themen Tierwohl, Umwelt und Klima als zentral an und ermunterte die Teilnehmer offen zu kommunizieren und sich auch ethischen Fragestellungen verstärkt zu widmen. Er sieht die Landwirtschaft im Brennpunkt der modernen Gesellschaft. Auch wenn die Konsumenten häufig widersprechende Erwartungshaltungen haben, sich eine Landwirtschaft fürs Gemüt und eine fürs Geldbörserl wünschten, ortet er in der Kommunikation eine große und lohnende Chance für die Branche. Nicht zuletzt verschaffte Mag. Gernot Rohrhofer, Chef vom Dienst des ORF Niederösterreich dem Publikum einen Blick hinter die Kulissen eines Medienunternehmens und erklärte wie Journalisten ticken. Mit seinem Appell „Machen Sie Ihre Geschichte zu unserer Geschichte“, verdeutlichte er, worauf es ankommt, damit aus einem Thema ein Beitrag in den Medien wird.