Ein Ehrentag für die Milch
Milchwirtschaft in Niederösterreich
Niederösterreich ist mit 3.731 Milchbauernhöfen und 103.000 Milchkühen eines der wichtigsten Bundesländer für die Milchwirtschaft. Während derzeit in anderen Wirtschaftssektoren über die 4-Tage-Woche diskutiert wird, kümmern sich die Milchbauernfamilien an 365 Tagen im Jahr, egal ob Wochenende oder Feiertag, um ihre Milchkühe, Kälber und Jungvieh.
Mit Qualität und Mehrwerten punkten
Die heimischen Wiesen und Weiden bilden die Futtergrundlage der Kühe und werden zu hochwertiger Milch veredelt. Damit leisten die Milchbäuerinnen und Milchbauern nicht nur einen wertvollen Beitrag zur heimischen Ernährungssicherheit, sondern erhalten und pflegen auch unsere einzigartige Kulturlandschaft.
Die heimische Milchqualität ist einzigartig, 99 % der von den Familienbetrieben an ihre Milchverarbeiter angelieferten Kuhmilch erreichen die höchste gesetzliche Güteklasse. Dies spiegelt nicht nur die gute Ausbildung der heimischen Milchbäuerinnen und Milchbauern wider, sondern ist auch ein Beleg für die hohe Sorgfalt, mit denen sie jeden Tag ihrer Arbeit nachgehen.
Mit innovativen Ideen immer am Puls der Zeit
Dank der Innovationskraft der heimischen Molkereien und Direktvermarkter entsteht aus der heimischen Milch eine einzigartige Vielfalt an Milchprodukten. Diese Qualität wird nicht nur von den heimischen Konsument:innen sehr geschätzt, sondern auch über die Grenzen Österreichs hinaus. Heimische Milchprodukte sind Exportschlager.
Wertschätzung für die Arbeit der Milchbäuerinnen und Milchbauern wichtiger denn je
„Unsere Familienbetriebe denken in Generationen, weshalb nicht der kurzfristige Profit, sondern der langfristige Erfolg ihr Denken und Handeln leitet. Der sorgsame Umgang mit den Tieren und dem Boden ist für uns Bäuerinnen und Bauern eine Selbstverständlichkeit. Um die bäuerlichen Betriebe erfolgreich weiterzuentwickeln und auch der nächsten Generation eine Perspektive zu bieten, brauchen unsere Milchbauernhöfe vor allem zwei Dinge – nämlich Wertschätzung und Wertschöpfung“, erklärt Andrea Wagner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.
Es brauche erstens Wertschätzung für ihre tägliche harte Arbeit. Denn diese leistet nicht nur einen wesentlichen Beitrag für die heimische Ernährungssicherheit, sondern auch für die Pflege der Kulturlandschaft.
Zweitens braucht es eine entsprechende Wertschöpfung für das hochwertige Lebensmittel Milch. Es ist nicht möglich beste Milchqualität zu international einzigartigen Standards zu produzieren, wenn dieser Aufwand nicht über den Preis abgegolten wird. Dafür braucht es die Treue der Konsument:innen beim Einkauf zu heimischen Milchprodukten zu greifen, die Aufrichtigkeit der Gastronomen und Lebensmittelverarbeiter in ihren Rezepturen heimischen Milchprodukten den Vorzug zu geben sowie die Fairness des Handels heimische Qualität nicht bei Aktionen zu verschleudern und einen gerechten Erlösanteil an die Milchbauern weiterzugeben.
Junglandwirtinnen und Junglandwirte im Vormarsch
Milchkönigin Sophia Stiegler betont: „Die Junglandwirtinnen und Junglandwirte und künftigen Hofübernehmer sind motiviert, engagiert, bestens ausgebildet und innovativ. Und sie sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und wollen die Familienbetriebe weiterentwickeln. Das erfordert zum einen Mut, braucht aber auch entsprechende Rahmenbedingungen. Vor allem brauchen wir jungen Hofübernehmer Planungssicherheit, das heißt wir brauchen Regelungen, die langfristige Gültigkeit haben und auf die wir uns verlassen können. Nur dann haben wir realistische Zukunftsperspektiven.“
Zum Weltmilchtag am 1. Juni
1957 wurde der Weltmilchtag von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (IDF) ins Leben gerufen. Weltweit wird der „World Milk Day“ in über 30 Ländern gefeiert.