Erdäpfelbau: Was tun mit Drahtwurm & Co
Klimaerwärmung und Einschränkungen im Pflanzenschutz begünstigen Schändlinge
Tendenziell hat man den Eindruck, dass die Befallswerte in den letzten Jahren im Steigen begriffen sind. Natürlich gibt es jährliche Schwankungen und die Witterung ist mitentscheidend, wie hoch die Ausfälle sind. Der Anstieg der Temperatur infolge der Klimaerwärmung dürfte das Auftreten mancher Arten begünstigen. Dem gegenüber stehen die Einschränkungen und Möglichkeiten beim chemischen Pflanzenschutz, die die Bekämpfung nicht einfacher machen. Die direkte chemische Bekämpfung ist aber nur ein Teil des Bekämpfungsansatzes und die letzte Maßnahme einer Regulierungsstrategie.
Wirkung und Wirkungsdauer bei Pflanzenschutzmaßnahmen begrenzt
Nicht zu vergessen ist auch, dass die Produkte meist im Zuge des Legevorganges und damit zu einem Zeitpunkt ausgebracht werden, der nicht mit dem Höhepunkt des Auftretens des Schädlings zusammenfällt. Die Wirkungsdauer der Produkte ist meist begrenzt, außerdem beeinflusst auch die Witterung die Zuverlässigkeit der Wirkung.
Lebensweise des Schädlings in Überlegungen miteinbeziehen
Um also von einem rein symptombasierten Ansatz der Bekämpfung wegzukommen, muss man die Komplexität des Schädlings und seiner Lebensweise begreifen. Vielen nicht bekannt ist beispielsweise, dass es verschiedenste Arten an Schnellkäfern und Drahtwürmern gibt und deren Auftreten regional unterschiedlich ist.
Flughöhepunkt, Zeitpunkt der Eiablage und Junglarvenentwicklung wichtig für Bekämpfung
Im Jahr 2020 durchgeführte Fänge an der Landwirtschaftlichen Fachschule Hollabrunn mittels Pheromonfallen im Rahmen des Monitoringsprojketes ELATMON, das für den Warndienst der LK durchgeführt wird, verdeutlichen diese Aspekte. Im Raum um Hollabrunn ist es vor allem die wärmeliebende Art Agriotes ustulatus, die dominant ist. Wichtig zu wissen ist, wann die jeweilige Art ihren Flughöhepunkt hat. Daraus lässt sich der Zeitpunkt der Eiablage und der Junglarvenentwicklung ableiten. Dieses Wissen ist wichtig, für konkrete Bekämpfungsempfehlungen bzw. -strategien. Untersuchungen und Versuche zeigen, dass es auch eine gewisse Affinität bestimmter Drahtwurmarten zur Bodenart gibt. Manche Arten bevorzugen zum Beispiel sandige Böden.
Neues Drahtwurmprojekt für gemeinsame Bekämpfungsstrategie
Zum Thema Drahtwurm wurde und wird viel geforscht. Dabei gilt es mehr denn je, die Expertise und Erkenntnisse verschiedenster Forschungseinrichtungen bestmöglich zu vernetzen und gemeinsam an einer Bekämpfungsstrategie gegen Drahtwürmer zu arbeiten. Ein neues, mehrjähriges Drahtwurmprojekt, an dem neben anderen österreichischen Forschungseinrichtungen, auch die Landwirtschaftliche Fachschule Hollabrunn sowie die Landwirtschaftskammer beteiligt sind, zielt in diese Richtung ab und widmet sich einer umfassenden Drahtwurmbekämpfungsstrategie.
Untersuchungsgegenstand ist zum Beispiel die Bekämpfung durch Bodenbearbeitungsmaßnahmen im Rahmen einer Fruchtfolge, aber auch alternative Maßnahmen, wie der Einsatz von Pilzpräparaten zur direkten Parasitierung der Drahtwürmer und die Aussaat von Ablenkvegetationen in Kartoffelbestände. Genauso soll noch mehr konkretes Wissen zum Auftreten und der Biologie des Schädlings generiert werden um konkrete Bekämpfungsempfehlungen für die Praxis ableiten zu können.
Untersuchungsgegenstand ist zum Beispiel die Bekämpfung durch Bodenbearbeitungsmaßnahmen im Rahmen einer Fruchtfolge, aber auch alternative Maßnahmen, wie der Einsatz von Pilzpräparaten zur direkten Parasitierung der Drahtwürmer und die Aussaat von Ablenkvegetationen in Kartoffelbestände. Genauso soll noch mehr konkretes Wissen zum Auftreten und der Biologie des Schädlings generiert werden um konkrete Bekämpfungsempfehlungen für die Praxis ableiten zu können.