Folgen der Vogelgrippe
Seit dem Jahreswechsel wird die knappe Versorgungslage bei Eiern in Form leerer Supermarktregale auch für Konsument:innen ersichtlich. Die eingeschränkte Verfügbarkeit ist dabei das Resultat mehrerer Faktoren: In Österreich mussten durch den Ausbruch der Vogelgrippe im Spätherbst 200.000 Legehennen und knapp 30.000 Junghennen gekeult werden, womit für die Hauptsaison unerwartet 3 - 4% der Eierproduktion fehlten. Europaweit haben die Vogelgrippefälle bei Wild- und Hausgeflügel im vierten Quartal 2024 ebenfalls wieder zugenommen. Insgesamt wurden 2024 in Polen 1,4 Mio. und in der Slowakei 400.000 Legehennen gekeult, in Italien waren es ca. 790.000 und in den Niederlanden 23.000. In der Folge steht in den betroffenen Ländern kaum Ware für den Außenhandel zur Verfügung und EU-weit ist das Eierangebot beschränkt. Importeier finden in Österreich vorwiegend in den Gastronomie- und Tourismusbetrieben Absatz, wo der Bedarf durch die laufende Wintersaison derzeit besonders hoch ist. Das geringe Angebot an Importware lässt heuer auch die Gastronomiezulieferbetriebe verstärkt zu heimischen Eiern greifen. Dass trotz allgemeiner Knappheit bereits Eier zum Färben für Ostern eingelagert werden müssen, verringert die Zahl der verfügbaren Frischeier weiter. Durch das begrenzte Angebot im LEH nutzen Konsument:innen verstärkt alternative Einkaufsquellen wie den Direkteinkauf bei den Eierproduzent:innen.
Obwohl Frischeier in vielen Ländern nur knapp verfügbar sind, entwickeln sich die Preise sehr unterschiedlich. So zogen, die an die EU-Kommission gemeldeten Eierpreise von Oktober bis Dezember in Polen, Ungarn und der Slowakei um bis zu 40% an. In Deutschland, Frankreich und den Niederlanden betrug das Plus 10 - 15%. In Italien und Österreich blieben die Preismeldungen dagegen weitgehend unverändert. Die Vogelgrippe beeinflusst die Eierpreise auch außerhalb Europas. In den USA fielen im Dezember 3,5% des Legehennenbestandes der Seuche zum Opfer, was zu neuen Rekordeierpreisen führte.