Getreideernte in NÖ
Nach dem wärmsten Frühjahr der Messgeschichte konnte die Getreideernte im östlichen Trockengebiet Niederösterreichs heuer wieder sehr früh abgeschlossen werden. Wiederkehrende Niederschläge verkürzten zwar Ende Juni bis Anfang Juli die möglichen Erntetage, andererseits bewirkten zwei Hitzewellen ein rasches Abreifen und einen raschen Erntefortschritt. Die eingebrachten Erntemengen liegen dabei bei Weizen im Bereich des langjährigen Durchschnitts. Für die erhofften Qualitäten fiel der Regen im Mai und Juni aber oft zu häufig. Im Trockengebiet melden die Aufkäufer bei Weizen Durchschnittserträge zwischen 4 und 7 t je Hektar, manchmal ist auch von 7 - 8 t zu hören. Die Hektolitergewichte liegen in den frühen Gebieten zumeist um die 80 kg/hl. Wie im Vorjahr wird von knappen Proteinwerten berichtet.
So wird Premiumweizen bei einem Anteil an der Gesamtmenge von nur rund 5% Mangelware werden. Rund 30% des Weizens im Weinviertel dürften 14% Protein erreichen. Höher als in den Vorjahren wird dagegen der Anteil an Futter- und Ethanolweizen erwartet. Als Ursachen für die schwache Proteinausbeute werden u.a. Fusarienprobleme aufgrund von Fungizid-Verzicht und Körnermais als Vorfrucht gesehen. Erste Informationen zu Weizenfixpreisen mit 250 Euro/t netto für Premium-, 225 Euro/t für Qualitäts- und 180 Euro/t für Mahlweizen zeigen Mitte Juli bereits eine Preisdifferenzierung. Im Bioanbau enttäuschen die Qualitäten ebenfalls.
Wintergerste erreichte im Osten Niederösterreichs zumeist Erträge zwischen 5 - 8 t je Hektar, vereinzelt auch etwas mehr. Die Erwartung wäre eine höhere gewesen. Die Qualitätskriterien bei Braugerste (Siebung) sind soweit in Ordnung. Auch Gerste zeichnet sich heuer durch niedrige Proteingehalte aus, sodass man von Braugerstenanteilen von 80% (bezogen auf die ganze Gerstenanlieferung) hört.
Die Durumerträge bewegen sich zwischen 4,5 - 6 t/ha. Enttäuschend gestaltet sich die Rapsernte, wo die Erträge im Trockengebiet nach Frostschäden oft nur bei 1,5 - 2 t/ha liegen.