Insekten: Asiatischer Marienkäfer
Geschädigte Weintrauben locken Käfer an
Die erste Meldung über die Sichtung des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) in Österreich gab es im Jahr 2006. Ursprünglich in China beheimatet, wurde der Asiatische Marienkäfer ab 1982 in Europa zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen in Gewächshäusern eingeführt. Von dort kam es zur Verbreitung im Freiland und der Käfer bildete große Bestände aus. Amerikanische Studien im Weinbau haben gezeigt, dass die Weintrauben stark geschädigt sein müssen (offene Wunden), um den Käfer anzulocken. Gesundes Erntegut ist für den Käfer nicht attraktiv.
Schrecksubstanz sorgt für Fehltöne
Halten sich nun die Käfer in den Trauben auf und werden bei der Ernte bzw. bei der Verarbeitung zerdrückt, sondern sie eine Schrecksubstanz ab. Diese führt bei der Weinbereitung zu Fehltönen. Bei der Substanz handelt es sich um 2-Isopropyl-3-methoxypyrazine, einen Bestandteil der Körperflüssigkeit des Marienkäfers. Die Konzentration liegt beim Asiatischen Marienkäfer um etwa das 100-fache höher als beim heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer. Die geruchlich und geschmacklich wahrnehmbare Schadenschwelle im Wein wurde durch verschiedene Studien untersucht. Eine davon besagt, dass die Toleranz bei 1,7 Käfern pro 1 kg Rieslingtrauben liegt. Erfolgt die Lese von Hand, besteht eigentlich keine Gefahr, da verletzte Beeren/Trauben ja ausgeschieden werden. Bei der maschinellen Ernte könnte es hingegen zu Problemen kommen.