Krautminderung in Erdäpfeln

Viele Knollen haben die vermarktbaren Größen bereits erreicht und es sollte - wenn nicht schon erfolgt - kontrolliert werden, ob die Krautminderung schon fällig ist. Die Erfahrungen des letzten Jahres haben gezeigt, dass es mit den Alternativprodukten wesentlich länger dauert, als das zuvor mit Reglone der Fall war.

Erdäpfel Krautminderung.jpg — © LKNOE/Kamptner

Hier eine Zusammenfassung der Versuche der letzten Jahre und der Erfahrungen aus dem Vorjahr:

Der Bestand soll bereits Abreife-Symptome zeigen.

Um das zu beschleunigen, kann gegen Vegetationsende auf
Zugabe von Alternaria-Mittel verzichtet werden.

Die Lentizellen müssen vor der Behandlung geschlossen sein.
Wo Krautschlägeln möglich ist, ist es in Kombination mit "Stängelmitteln" (Shark, Kabuki) eine gute Alternative zu Reglone. Bei manchen Beständen bzw. in manchen Jahren reicht das Schlägeln alleine aus. Bei manchen ist eine Folgebehandlung mit einem der genannten Pflanzenschutzmittel sinnvoll.
Ohne Krautschläger kommt man bei frühen Sorten bzw. in Beständen, die schon Richtung Abreife gehen – also das Laub heller wird - durch.
Die Behandlung muss an einem sonnigen, wolkenfreien Tag am zeitigen Vormittag erfolgen – UV-Einstrahlung beeinflusst die Wirkung ganz wesentlich.
Generell reagieren die Sorten sehr unterschiedlich und es muss jeder bei seinen eigenen Sorten ausprobieren, was am besten wirkt. In den Versuchen hat sich bei den dort erprobten Sorten zumeist folgende Variante am erfolgreichsten gezeigt:
- Ist der Bestand noch weit entfernt von Abreife (noch grün und wüchsig), die Knollengröße aber schon erreicht, wird man am Krautschläger nicht vorbeikommen. Hat man kein eigenes Gerät, bieten mittlerweile einige Maschinenringe bzw. Lohnunternehmer diese Arbeit als Dienstleistung an.
  - Bei noch grünen Beständen empfiehlt es sich trotzdem, vorab mit Kabuki zu behandeln, damit die Pflanze in die Abreife gezwungen wird - anderenfalls ist sie am Lager nicht stabil.
- Die Zugabe von Öl fördert den Brenneffekt - das sollte auf jeden Fall genutzt werden.
In Beständen, bei denen genügend Stärke eingelagert wurde und bereits (zumindest erste) Abreife-Symptome erkennbar sind, hat sich in den Versuchen folgende Variante am besten erwiesen:

Seit heuer ist zusätzlich zu Kabuki Go auch Kabuki Turbo am Markt erhältlich. Laut Firmenangaben liegt der Unterschied darin, dass beim Turbo bereits Öl enthalten ist. Es wird aber trotzdem eine Zugabe von 2l Paraffinöl zu Kabuki Turbo empfohlen.

Durch die Zugabe von 0,4l Winner konnte das Ergebnis im Vorjahres-Versuch noch um wenige Prozentpunkte verbessert werden. Dieser Sporenabtöter zum Schluss kann zudem die Lagerqualität verbessern. Statt Winner kann dafür auch eine anderes Kontaktpräparat verwendet werden.
Die Erfahrungen des letzten Jahres haben gezeigt - dass im Vergleich zu Reglone deutlich früher mit der Krautminderung begonnen werden muss (10 bis 14 Tage früher als mit Reglone - d.h. 3 Wochen bevor sie schalenreif sein sollen)