Maisdüngung: Was muss ich beachten!
Mais gilt als robuste, massenwüchsige Pflanze. In der kurzen Wachstumsperiode benötigt er für eine rasche Jugendentwicklung eine optimale Nährstoffversorgung. Rund 75% der gesamten Nährstoffmenge werden innerhalb eines Monats aufgenommen. Damit unterscheidet er sich wesentlich von anderen Getreidearten.
Die Tabelle Nährstoffbedarf der Maispflanze zeigt den Bedarf an Stickstoff, Phosphor und Kali innerhalb verschiedener Wachstumsphasen in Prozent vom Gesamtbedarf.
Die Tabelle Nährstoffbedarf der Maispflanze zeigt den Bedarf an Stickstoff, Phosphor und Kali innerhalb verschiedener Wachstumsphasen in Prozent vom Gesamtbedarf.
Nährstoffbedarf der Maispflanze nach den Wachstumsphasen
Wachstumsphase | Stickstoff | Phosphor | Kali |
Aufgang bis 8-Blatt | 2 % | 1 % | 4 % |
8-Blatt bis Eintrocknen der Narbenfäden | 85 % | 73 % | 96 % |
bis Kolbenreife | 13 % | 26 % | - |
Als Faustregel gilt: 1 dt Körnermais inkl. Stroh entzieht durchschnittlich 2,4 kg Stickstoff.
Generell beeinflussen die Faktoren Ertragslage, Bodeneigenschaften, Vorfrucht, Witterungsbedingungen, Sorte und Anbaupraktiken den Stickstoffbedarf von Mais.
Bodenstruktur - Voraussetzung für gute Maiserträge
Störungen im Bodengefüge führen zu einer Verschlechterung der Kreisläufe im Boden. Der Luft-, Wasser- und Nährstoffkreislauf wird gehemmt, Wurzeln und das Bodenleben in der Entwicklung gebremst. Um diese Störungen zu vermeiden, gilt es einige Grundsätze zu beachten. Keine Bodenbearbeitung unter feuchten Bedingungen, die Achslast an die Tragfähigkeit des Bodens anzupassen oder die Überfahrten zu reduzieren, sind ein paar Beispiele.
Mais benötigt einen warmen Boden. Für einen erfolgreichen Feldaufgang sind mindestens 8 °C in 5 cm Bodentiefe erforderlich.
Mais benötigt einen warmen Boden. Für einen erfolgreichen Feldaufgang sind mindestens 8 °C in 5 cm Bodentiefe erforderlich.
Mais braucht Wasser - zum richtigen Zeitpunkt
Mais besitzt als C4-Pflanze einen vergleichsweise geringen Bedarf an Wasser zur Produktion von pflanzlicher Substanz. Untersuchungen haben gezeigt, dass Mais zur Erzeugung von 1 kg Trockenmasse 200 l Wasser, (Gerste 220 - 300 l, Weizen 300 - 400 l) benötigt.
Setzt Wassermangel früh zu Blühbeginn ein, werden Wachstum und Kolbenbildung beeinträchtigt, Wassermangel während der Blüte führt in Verbindung mit extremer Hitze zu unzureichender Befruchtung. Der Wasserbedarf liegt im Extremfall in der Zeit von Mitte Juli bis Ende August bei bis zu 6 mm/m² und Tag.
Stickstoff (N)
Ein besonderes Augenmerk ist auf den Hauptnährstoff Stickstoff zu legen, denn nicht jede Mehrdüngung bringt automatisch mehr Ertrag. Der optimale Düngetermin ist wesentlich von der Düngerart (Anteil Nitrat-N, Ammonium-N, organischer-N), der Bodenschwere, der Bodenfeuchte und der Bodentemperatur abhängig. Mais hat eine langsame Jugendentwicklung und die Nährstoffaufnahme bis zum 8-Blatt-Stadium ist marginal.
Aus diesem Grund ist eine einmalige starke Andüngung vor der Saat zu vermeiden, da im späten Frühjahr, insbesondere bei leichteren Böden, die Gefahr der Stickstoffauswaschung ins Grundwasser besteht und wertvoller Dünger verloren geht! Ab dem 8-Blatt-Stadium muss die Pflanze jedoch aus dem Vollen schöpfen können, d.h. der Stickstoff soll so ausgebracht werden, dass er zum Zeitpunkt des Hauptbedarfs nitrifiziert und mineralisiert ist. Somit bietet sich nach der ersten Gabe vor dem Anbau, eine zweite im 3- bis 6-Blatt-Stadium als Bestandsdüngung an. Auswaschungen werden reduziert und der Stickstoff wird von der Maispflanze effizienter genutzt. (Befahrbarkeit unbedingt beachten!)
Aus diesem Grund ist eine einmalige starke Andüngung vor der Saat zu vermeiden, da im späten Frühjahr, insbesondere bei leichteren Böden, die Gefahr der Stickstoffauswaschung ins Grundwasser besteht und wertvoller Dünger verloren geht! Ab dem 8-Blatt-Stadium muss die Pflanze jedoch aus dem Vollen schöpfen können, d.h. der Stickstoff soll so ausgebracht werden, dass er zum Zeitpunkt des Hauptbedarfs nitrifiziert und mineralisiert ist. Somit bietet sich nach der ersten Gabe vor dem Anbau, eine zweite im 3- bis 6-Blatt-Stadium als Bestandsdüngung an. Auswaschungen werden reduziert und der Stickstoff wird von der Maispflanze effizienter genutzt. (Befahrbarkeit unbedingt beachten!)
Phosphor (P)
Bei Phosphor ist die Düngung etwas anders zu sehen als bei den anderen Hauptnährstoffen. Phosphor hat eine geringe Mobilität im Boden und ist eher nicht auswaschungsgefährdet. Aus diesem Grund sollte dieser Nährstoff exakt mittels Unterfußdüngung in die durchwurzelte Krume platziert werden. Phosphor unterstützt die Jugendentwicklung und ist wichtig für die Ertragsbildung. Insbesondere bei nasskalter Witterung kann es bei schwereren Böden zu Mangelerscheinungen kommen. Die Empfehlung für die Düngung mit Phosphor bei Gehaltsstufe C laut "Sachgerechter Düngung, 8. Auflage" lautet für Körnermais (inkl. CCM) mit 85 kg P2O5 und bei Silomais mit 90 kg P2O5 pro ha.
Kalium (K)
Die Maispflanze hat einen relativ hohen Kaliumbedarf. Eine ausreichende Kaliversorgung ist wichtig für die Bildung von Zucker und Stärke im Maiskorn. Außerdem erhöht Kalium die Standfestigkeit, die Widerstandsfähigkeit gegen Stängelfusariosen, begünstigt die Kolbenausbildung und reguliert den Wasserhaushalt. Optimal mit Kalium versorgte Bestände überstehen Trockenheiten deutlich besser.
Wie bei Stickstoff und Phosphor beginnt die Hauptaufnahme des Nährstoffes Kalium ebenfalls ab dem 8-Blatt-Stadium. In dieser Phase werden bis zur Kolbenreife etwa 96% des gesamten Bedarfs aufgenommen. Der Kaliumbedarf liegt laut "Sachgerechter Düngung" für Körnermais bei 200 kg K2O und für Silomais bei 225 kg K2O pro ha bei der Versorgungsstufe C laut Bodenanalyse.
Wie bei Stickstoff und Phosphor beginnt die Hauptaufnahme des Nährstoffes Kalium ebenfalls ab dem 8-Blatt-Stadium. In dieser Phase werden bis zur Kolbenreife etwa 96% des gesamten Bedarfs aufgenommen. Der Kaliumbedarf liegt laut "Sachgerechter Düngung" für Körnermais bei 200 kg K2O und für Silomais bei 225 kg K2O pro ha bei der Versorgungsstufe C laut Bodenanalyse.
Unterfußdüngung
Eine Unterfußdüngung mit NP-Düngemitteln kann sich auf sehr schweren tonhältigen Böden ertragssteigernd auswirken. Gerade in Jahren mit kaltem Vorsommer ist dies zu beobachten, weil Phosphor nicht mobil ist und das Aufnahmevermögen von Mais für P gering ist. Eine P-Überdüngung muss vermieden werden, da ansonsten die Zinkaufnahme gehemmt wird. Auf mittleren und leichten Böden ist der Vorteil der Unterfußdüngung meist nicht erkennbar.
Nitratinformationsdienst (NID)
Die Anpassung der Stickstoffdüngung an den pflanzenverfügbaren Stickstoff im Boden, wie es der Nitratinformationsdienst (NID) vorschlägt, gewährleistet eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung und verhindert einen Nitrataustrag ins Grundwasser. Der NID wird auch im Jahr 2024 Düngeempfehlungen für Mais liefern. Gerade vor dem Hintergrund der hohen Düngemittelpreise werden die Ergebnisse interessant sein. (Informationen unter www.bwsb.at bzw. im Newsletter der Boden.Wasser.Schutz.Beratung.)
Nitrat-Aktionsprogramm-Verordnung (NAPV) - Düngerobergrenzen beachten!
Ertragslage
Die Ertragslage ist im mehrjährigen Durchschnitt ohne Berücksichtigung von Ausreißern nach oben (Spitzenerträge) bzw. nach unten (niedrige Erträge z.B. bei Trockenheit, Hagel, …) zu ermitteln und auch bei der Erstellung des Düngeplanes zu berücksichtigen.
Wichtig ist die Ertragsdokumentation. Diese ist gemäß § 8 der NAPV für alle Betriebe mit mehr als 15 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche und für alle Betriebe, die weniger als 90% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche als Dauergrünland oder Ackerfutterflächen nutzen, verpflichtend, wenn sie höher als Ertragslage "mittel" gedüngt haben.
Die Ertragsdokumentation ist ebenfalls für all jene Betriebe gemäß § 9 NAPV verpflichtend, die im Gebiet gemäß "Anlage 5" (Traun-Enns-Platte) liegen und mehr als 5 ha Ackerfläche bewirtschaften. Diese Betriebe müssen auch ein Stickstoffsaldo berechnen, jedoch nicht ins nächste Jahr mitnehmen.
Die nachfolgende Tabelle der NAPV 2023 enthält die Düngeobergrenzen je nach Ertragslage. Diese sind seit 1. Jänner 2023 gültig und einzuhalten. Zu beachten ist die 10%ige N-Reduktion für Betriebe, die sich gemäß NAPV, Anlage 5, in einem Nitratrisikogebiet (z.B. Traun-Enns-Platte) befinden.
Die Ertragslage ist im mehrjährigen Durchschnitt ohne Berücksichtigung von Ausreißern nach oben (Spitzenerträge) bzw. nach unten (niedrige Erträge z.B. bei Trockenheit, Hagel, …) zu ermitteln und auch bei der Erstellung des Düngeplanes zu berücksichtigen.
Wichtig ist die Ertragsdokumentation. Diese ist gemäß § 8 der NAPV für alle Betriebe mit mehr als 15 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche und für alle Betriebe, die weniger als 90% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche als Dauergrünland oder Ackerfutterflächen nutzen, verpflichtend, wenn sie höher als Ertragslage "mittel" gedüngt haben.
Die Ertragsdokumentation ist ebenfalls für all jene Betriebe gemäß § 9 NAPV verpflichtend, die im Gebiet gemäß "Anlage 5" (Traun-Enns-Platte) liegen und mehr als 5 ha Ackerfläche bewirtschaften. Diese Betriebe müssen auch ein Stickstoffsaldo berechnen, jedoch nicht ins nächste Jahr mitnehmen.
Die nachfolgende Tabelle der NAPV 2023 enthält die Düngeobergrenzen je nach Ertragslage. Diese sind seit 1. Jänner 2023 gültig und einzuhalten. Zu beachten ist die 10%ige N-Reduktion für Betriebe, die sich gemäß NAPV, Anlage 5, in einem Nitratrisikogebiet (z.B. Traun-Enns-Platte) befinden.