Tipps, um die Zellzahl im Griff zu behalten
Eine konsequente Umsetzung hygienischer Maßnahmen im Stall, kombiniert mit einer guten Fütterung und einem stabilen Stallklima, trägt entscheidend zur Eutergesundheit bei. So lassen sich hohe Zellzahlen vermeiden und das Wohlbefinden der Tiere nachhaltig verbessern.
Saubere Liegeboxen
Kühe verbringen täglich rund 12 - 14 Stunden im Liegen - umso wichtiger ist eine saubere und gut gepflegte Liegefläche. Um trockene und saubere Boxen zu gewährleisten, müssen diese zweimal täglich eingeebnet, von Kot und Verunreinigungen gereinigt werden. Frische Einstreu mindestens einmal pro Woche in die Boxen einbringen.
Trockene Einstreu
Das verwendete Einstreumaterial hat einen entscheidenden Einfluss auf die Eutergesundheit der Kuh. Wird in die Boxen feuchtes Material eingebracht (häufig bei Sägespänen), wirkt sich das negativ auf die Eutergesundheit aus. In der Praxis bewährt sich trockenes, sauberes und kurz geschnittenes Stroh am besten.
Richtig eingestellte Liegeboxen
Werden bei zweimal täglich gepflegten Liegeboxen trotzdem verschmutzte Tiere wahrgenommen, passt die Liegeboxeneinstellung wahrscheinlich nicht zur Herde. Steuerelemente wie Nackenrohr und Bugschwelle müssen individuell auf die Herde abgestimmt sein, damit die Kühe korrekt liegen und die Boxen sauber bleiben.
Rangkämpfe vermeiden
Eine Liegebox pro Kuh lautet die Mindestanforderung der Tierhaltungsverordnung. Stehen mehr Liegeboxen zur Verfügung, reduziert das Stress in der Herde. Ebenso sollte jede Kuh zumindest einen eigenen Fressplatz haben.
Saubere Laufflächen
Verschmutzte Laufflächen führen dazu, dass Schmutz und Keime an Zitzen und Euter gelangen - das Risiko für Infektionen steigt. Planbefestigte Flächen mindestens achtmal täglich abschieben. Spaltenböden mindestens einmal täglich abschieben. Ziel ist es, den Koteintrag in den Liegeboxen zu minimieren. Der Euterhygienescore hilft bei der Bewertung: Mindestens 85% der Kühe sollten ein nur leicht verschmutztes, beziehungsweise sauberes Euter haben.
Stallklima
Bereits ab 20 Grad leiden Kühe unter Hitzestress. Die Folgen sind eine geringere Futteraufnahme, kürzere Liegezeiten und ein geschwächtes Immunsystem. Eutererreger haben nun leichtes Spiel und können auch gesunde Kühe infizieren. Um diesem Szenario so gut wie möglich entgegenzuwirken, sind Maßnahmen zur Kühlung der Tiere notwendig. Daher für gute Durchlüftung sorgen. Curtains, Fenster und Tore im Sommer öffnen. Der Einsatz von Ventilatoren oder Belüftungstubes hat sich bewährt. Ein angenehmes Stallklima unterstützt die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere maßgeblich.
Futterhygiene
Die Qualität und Hygiene des Futters wirken sich maßgeblich auf die Eutergesundheit aus. Erwärmte Silagen oder verschimmelte Silagen, Heu und Kraftfutter dürfen nicht verfüttert werden. Nach der Futterentnahme werden Futterreste aus dem Fahrsilo entfernt.
Tellerwäscher
Auch am Futtertisch findet eine Nacherwärmung des Futters statt. Um stets Futter in bester Qualität anzubieten, sollte vor allem im Sommer einmal täglich frisch eingefüttert werden. Eine tägliche Reinigung mit dem Besen und ein glatter Futtertisch verbessern die Futterhygiene.
Wasser
Auch bei der Wasserversorgung gilt: Die Tränken täglich mit der Bürste reinigen und ausschließlich Wasser in hoher Qualität (Trinkwasserqualität) anbieten.
Nähere Informationen zum Arbeitskreis Milchproduktion Steiermark erhalten Sie unter Tel.-Nr.: 0316/8050-1278, E-Mail: arbeitskreis.milch@lk-stmk.at oder auf www.arbeitskreisberatung-steiermark.at. Mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union.