Wasserzukunft Niederösterreich 2050
Derzeit beträgt der gesamte Wasserbedarf der öffentlichen Wasserversorgung, der Landwirtschaft und der Industrie rund 260 Mio. Kubikmeter (m3) pro Jahr. Berücksichtigt man noch Wasserexporte von NÖ nach Wien und in das nördliche Burgenland, ergibt sich ein Gesamtbedarf von rund 316 Mio. m3. Demgegenüber steht ein nutzbares Grundwasserdargebot von rund 880 Mio. m3 pro Jahr.
Situation regional sehr unterschiedlich
Landesweit gesehen bestehen somit große Reserven, um zukünftige Bedarfssteigerungen decken oder eine Verringerung des Dargebotes verkraften zu können. Regional stellt sich die Situation sehr unterschiedlich dar: Während einige Regionen - insbesondere die nördlichen Kalkalpen und die großen Schotterkörper im Marchfeld, im Tullnerfeld und im südlichen Wiener Becken - über enorme Wasservorräte verfügen, haben andere Regionen – beispielsweise die Bucklige Welt oder das Weinviertel – deutlich ungünstigere klimatische und geologische Voraussetzungen.
Entwicklung des Wasserdargebots
Auf Basis aktueller Klimaszenarien ist davon auszugehen, dass in den östlichen NÖ Landesteilen möglicherweise mit einer Abnahme der Grundwasserneubildung zu rechnen ist. Da sich diese Abnahme mit dem heutigen Wissensstand nicht exakt beziffern lässt, wurden vorläufige Szenarien angesetzt. Für die Prognose 2050 wurde das Wasserdargebot für das Marchfeld, Weinviertel und den östlichen Teil des Wiener Beckens um 10% reduziert. Für die restlichen Teile des Wiener Beckens, für die Bucklige Welt, das Waldviertel und den Wienerwald wurde eine Reduktion von 5% angenommen.
Landesweit gesehen würde sich damit das verfügbare Wasserdargebot von derzeit 880 Mio. m3 pro Jahr auf rund 850 Mio. m3 reduzieren. Nicht berücksichtigt sind dabei die Tiefengrundwässer, die auch zukünftig frei von Nutzungen als Notreserve erhalten werden sollen.
Landesweit gesehen würde sich damit das verfügbare Wasserdargebot von derzeit 880 Mio. m3 pro Jahr auf rund 850 Mio. m3 reduzieren. Nicht berücksichtigt sind dabei die Tiefengrundwässer, die auch zukünftig frei von Nutzungen als Notreserve erhalten werden sollen.
Entwicklung des Wasserbedarfs
Der Wasserbedarf für die öffentliche Wasserversorgung wird bis zum Jahr 2050 um rund 30% steigen. Hauptverantwortlich dafür ist der Bevölkerungszuwachs auf rund 1,9 Mio. Einwohner. Beim Pro-Kopf-Verbrauch wird ein nur mäßiger Anstieg prognostiziert. Dieser wird vor allem in den ländlichen Gemeinden durch vermehrte Gartenbewässerung und Swimmingpools erwartet, während in den städtischen Bereichen der Pro-Kopf-Verbrauch konstant bleiben wird.
Die selbstversorgte Industrie ist nach der öffentlichen Wasserversorgung die zweitgrößte Verbrauchergruppe. Aufgrund wirtschaftlicher Wachstumsprognosen ist zu erwarten, dass der Wasserbedarf von Industrie und Gewerbe bis 2050 um rund 13% zunehmen wird.
In der Landwirtschaft führten die trockenen Sommer der letzten Jahre zu intensiven Überlegungen, die bewässerbaren Flächen auszudehnen. NÖ verfügt über rund 680.000 ha Ackerland und rund 28.000 ha Weinbauflächen. Rund 135.000 ha der Acker-, Obst- und Weinbauflächen können derzeit bewässert werden. Diese Flächen befinden sich hauptsächlich in Gebieten, in denen das Grundwasser über Feldbewässerungsbrunnen relativ einfach erschlossen werden kann. Aufgrund von wechselnden Fruchtfolgen wird nur rund ein Drittel dieser Flächen tatsächlich bewässert.
Durch eine erhöhte Verdunstung infolge der Temperaturerhöhung und durch längere Vegetationsperioden ist mit einer Intensivierung der Bewässerung zu rechnen. Das heißt, dass die durchschnittliche, jährliche Bewässerungsmenge von rund 120 auf rund 150 Millimeter ansteigen wird.
Die selbstversorgte Industrie ist nach der öffentlichen Wasserversorgung die zweitgrößte Verbrauchergruppe. Aufgrund wirtschaftlicher Wachstumsprognosen ist zu erwarten, dass der Wasserbedarf von Industrie und Gewerbe bis 2050 um rund 13% zunehmen wird.
In der Landwirtschaft führten die trockenen Sommer der letzten Jahre zu intensiven Überlegungen, die bewässerbaren Flächen auszudehnen. NÖ verfügt über rund 680.000 ha Ackerland und rund 28.000 ha Weinbauflächen. Rund 135.000 ha der Acker-, Obst- und Weinbauflächen können derzeit bewässert werden. Diese Flächen befinden sich hauptsächlich in Gebieten, in denen das Grundwasser über Feldbewässerungsbrunnen relativ einfach erschlossen werden kann. Aufgrund von wechselnden Fruchtfolgen wird nur rund ein Drittel dieser Flächen tatsächlich bewässert.
Durch eine erhöhte Verdunstung infolge der Temperaturerhöhung und durch längere Vegetationsperioden ist mit einer Intensivierung der Bewässerung zu rechnen. Das heißt, dass die durchschnittliche, jährliche Bewässerungsmenge von rund 120 auf rund 150 Millimeter ansteigen wird.
Grundwasserentnahmen werden steigen
In den meisten Bereichen, wo ausreichend Grundwasser vorhanden ist und mit Feldbewässerungsbrunnen leicht erschlossen werden kann, sind derzeit rund 90% der Flächen bewässerbar. In diesen Bereichen wird die bewässerbare Fläche nur noch geringfügig zunehmen und in Summe auf rund 140.000 ha ansteigen. Durch den erhöhten Bewässerungsbedarf auf bereits bewässerbaren Flächen und eine mäßige Erweiterung der bewässerbaren Flächen ist damit zu rechnen, dass die Grundwasserentnahmen für Bewässerungszwecke bis 2050 um rund 30% ansteigen werden.
Eine maßgebliche Erweiterung der bewässerbaren Flächen außerhalb der Grundwassergebiete kann nur durch die überregionale Zufuhr von Oberflächenwasser, wie zum Beispiel von der Donau erreicht werden.
Eine maßgebliche Erweiterung der bewässerbaren Flächen außerhalb der Grundwassergebiete kann nur durch die überregionale Zufuhr von Oberflächenwasser, wie zum Beispiel von der Donau erreicht werden.
Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben
Das Land NÖ und die LK NÖ haben dazu eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um die Möglichkeiten einer großräumigen Bewässerung im Weinviertel und in Teilen des südlichen Wiener Beckens auszuloten. Es zeigt sich, dass solche Szenarien technisch machbar wären, allerdings wäre mit Investitionskosten von rund 1 Mrd. Euro zu rechnen. Legt man Investitions- und laufende Betriebskosten auf einen zukünftigen Wasserpreis um, ergeben sich Werte, die deutlich über den derzeit üblichen Bewässerungskosten liegen.
Wie die Errichtung und der laufende Betrieb eines großräumigen Bewässerungssystems finanziert werden könnte, ist Gegenstand einer vertieften wirtschaftlichen Analyse. Denn weitere Planungs- und Umsetzungsschritte setzen voraus, dass der Wasserpreis so gestaltet werden kann, dass eine Bewässerung, der in den Regionen üblichen Kulturarten, wirtschaftlich Sinn macht.
Für Spezialkulturen können kleinräumige Lösungen relativ rasch verwirklicht werden. Beispielsweise kann mit Speicherteichen über einen längeren Zeitraum hinweg Wasser gesammelt werden, damit es in den, für die Produktion besonders wichtigen Phasen als Bewässerungswasser zur Verfügung steht. Einige solche Projekte wurden erfolgreich umgesetzt. Im Rahmen der Ländlichen Entwicklung können solche Systeme in Form von überbetrieblichen Bewässerungsanlagen mit bis zu 50% gefördert werden.
In Summe gesehen ist davon auszugehen, dass der Wasserbedarf von öffentlicher Wasserversorgung, Landwirtschaft und Industrie einschließlich der Exporte in benachbarte Bundesländer von derzeit rund 316 Mio. m3 pro Jahr bis 2050 auf rund 394 Mio. m3 steigen wird.
Wie die Errichtung und der laufende Betrieb eines großräumigen Bewässerungssystems finanziert werden könnte, ist Gegenstand einer vertieften wirtschaftlichen Analyse. Denn weitere Planungs- und Umsetzungsschritte setzen voraus, dass der Wasserpreis so gestaltet werden kann, dass eine Bewässerung, der in den Regionen üblichen Kulturarten, wirtschaftlich Sinn macht.
Für Spezialkulturen können kleinräumige Lösungen relativ rasch verwirklicht werden. Beispielsweise kann mit Speicherteichen über einen längeren Zeitraum hinweg Wasser gesammelt werden, damit es in den, für die Produktion besonders wichtigen Phasen als Bewässerungswasser zur Verfügung steht. Einige solche Projekte wurden erfolgreich umgesetzt. Im Rahmen der Ländlichen Entwicklung können solche Systeme in Form von überbetrieblichen Bewässerungsanlagen mit bis zu 50% gefördert werden.
In Summe gesehen ist davon auszugehen, dass der Wasserbedarf von öffentlicher Wasserversorgung, Landwirtschaft und Industrie einschließlich der Exporte in benachbarte Bundesländer von derzeit rund 316 Mio. m3 pro Jahr bis 2050 auf rund 394 Mio. m3 steigen wird.
Strategien zur Sicherung der Wasserversorgung
Auch wenn der Bedarf für die öffentliche Wasserversorgung, Landwirtschaft und Industrie zukünftig steigt und die natürlichen Wasserressourcen aufgrund zunehmender Klimaerwärmung regional abnehmen könnten, wird NÖ auch 2050 in einer landesweiten Bilanz über ausreichende Wasservorräte verfügen.
Eine regionale Betrachtung zeigt jedoch ein recht unterschiedliches Bild: In einigen Regionen wird das natürlich vorhandene Wasserdargebot bis 2050 zu rund 80% Prozent oder mehr durch den jeweiligen Wasserbedarf ausgeschöpft werden. Dies betrifft das südliche Wiener Becken, das Weinviertel und das Traisental. Im Waldviertel, im Wienerwald und am Ostrand des Südlichen Wiener Beckens ergibt sich zwar ein theoretisch ausreichendes Grundwasserdargebot, das allerdings durch eine eingeschränkte Gewinnbarkeit nur begrenzt verfügbar ist.
In jenen Regionen, wo das Wasserdargebot bis 2050 zu einem erheblichen Anteil durch den Wasserbedarf ausgeschöpft wird, wird das Land NÖ gemeinsam mit den Gemeinden regional angepasste Strategien entwickeln, um die öffentliche Wasserversorgung langfristig abzusichern. Dazu sind überregionale Transportleitungen auszubauen. Durch zusätzliche Brunnen und Quellen oder durch den Zusammenschluss mit Nachbargemeinden können Gemeinden ein "zweites Standbein“ der Wasserversorgung schaffen, um so die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
In der Landwirtschaft können bei ausreichender Wasserverfügbarkeit kleinräumige Lösungen kurz- und mittelfristig umgesetzt werden, wofür aus der Ländlichen Entwicklung Förderungen bis zu 50% möglich sind. Es ist besonders wichtig, dass in der kommenden Periode der Ländlichen Entwicklung ausreichende Mittel für überbetriebliche Bewässerungsanlagen zur Verfügung stehen. Für die großräumige Bewässerung der Trockengebiete mit Zufuhr von Donauwasser sind die offenen Fragen Schritt für Schritt abzuklären, um fundierte Grundlagen für alle weiteren Entscheidungen zu schaffen.
Eine regionale Betrachtung zeigt jedoch ein recht unterschiedliches Bild: In einigen Regionen wird das natürlich vorhandene Wasserdargebot bis 2050 zu rund 80% Prozent oder mehr durch den jeweiligen Wasserbedarf ausgeschöpft werden. Dies betrifft das südliche Wiener Becken, das Weinviertel und das Traisental. Im Waldviertel, im Wienerwald und am Ostrand des Südlichen Wiener Beckens ergibt sich zwar ein theoretisch ausreichendes Grundwasserdargebot, das allerdings durch eine eingeschränkte Gewinnbarkeit nur begrenzt verfügbar ist.
In jenen Regionen, wo das Wasserdargebot bis 2050 zu einem erheblichen Anteil durch den Wasserbedarf ausgeschöpft wird, wird das Land NÖ gemeinsam mit den Gemeinden regional angepasste Strategien entwickeln, um die öffentliche Wasserversorgung langfristig abzusichern. Dazu sind überregionale Transportleitungen auszubauen. Durch zusätzliche Brunnen und Quellen oder durch den Zusammenschluss mit Nachbargemeinden können Gemeinden ein "zweites Standbein“ der Wasserversorgung schaffen, um so die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
In der Landwirtschaft können bei ausreichender Wasserverfügbarkeit kleinräumige Lösungen kurz- und mittelfristig umgesetzt werden, wofür aus der Ländlichen Entwicklung Förderungen bis zu 50% möglich sind. Es ist besonders wichtig, dass in der kommenden Periode der Ländlichen Entwicklung ausreichende Mittel für überbetriebliche Bewässerungsanlagen zur Verfügung stehen. Für die großräumige Bewässerung der Trockengebiete mit Zufuhr von Donauwasser sind die offenen Fragen Schritt für Schritt abzuklären, um fundierte Grundlagen für alle weiteren Entscheidungen zu schaffen.