Wege zu einer hohen Grundfutterqualität
Der Weg zu einer hohen
Grundfutterqualität beginnt
auf der Wiese. Auf ihr sollen
möglichst wenig minderwertige
Futterpflanzen, wie etwa
die Gemeine Rispe oder der
Ampfer vorkommen. Auch ein
einseitiger Grünlandbestand
mit hohen Goldhaferanteilen
muss vermieden werden. Der
Bestand soll eine dichte Grasnarbe
haben, damit es zu keinen
erdigen Futterverschmutzungen
kommt. Hohe Aschegehalte
im Futter senken den Energiegehalt und führen zu
Fehlgärungen im Silo. Zudem
enthält verschmutztes Futter
viel Eisen, welches zu einer
schlechteren Aufnahme von
einigen Spurenelementen wie
Zink und Kupfer im Verdauungstrakt
führt.
Die Verdaulichkeit, und damit
der Energiehalt vom Futter,
hängt neben der Pflanzenzusammensetzung
wesentlich
vom Erntezeitpunkt ab. So hat
Heu, geerntet zu Beginn Ähren-/
Rispenschieben der Leitgräser,
eine Verdaulichkeit der
organischen Masse von 70%.
Am Ende der Blüte sind es
nur mehr 63% bzw. finden
sich 37% des Futters
im Kot wieder. Milchleistungsunterschiede
von mehr als
sechs Litern je Kuh und Tag ergeben
sich aus der Kombination "höhere Energiedichte und
Grundfutteraufnahme“.
Siliergut gut verdichten und luftdicht abdecken
Kurz geschnittenes oder gehäckseltes
Futter lässt sich
besser verdichten. Die Walzfahrzeuge
müssen ausreichend
schwer sein und möglichst
gleichmäßig walzen.
Gräbt sich das Walzfahrzeug
ein, kann es zu Lufteinschlüssen
mit späterer Verpilzung an
dieser Stelle kommen. Zu langsames
Silieren bzw. spätes luftdichtes
Abdecken führt zu einer
Hefevermehrung. Diese bereits
beim Silieren "gezüchteten“
Hefen führen auch bei der
Entnahme des Futters zu einer
Nacherwärmung.
Fahrsilos sollten immer mit
einer Unterzieh- und einer Silofolie
abgedeckt werden.
Auch bei Sandwichsilagen ist
dies nach jedem Schnitt sinnvoll.
Um die Aufbringung zu
erleichtern, gibt es auch Kombinationen
beider Folien.
Damit Silage in Rundballen
optimal vergärt, muss auch sie
innerhalb von zwei Stunden
nach dem Pressen mindestens
sechsfach gewickelt werden.
Falls Gärheu produziert wird,
ist eine achtfache Wickelung
notwendig. Nach dem Wickeln
müssen die Rundballen
sofort ins Lager gebracht werden.
Eine Manipulation in der
Hauptgärphase muss vermieden
werden. Neben der Futterqualität
spielt das Fütterungsmanagement
eine wesentliche
Rolle. Jede Kuh muss immer
Zugang zu frischem Futter
haben. Das Grundfutter darf
nicht zu lange auf dem Futtertisch
gelagert werden. Die hohe Luftfeuchtigkeit im Stall
führt rasch zu einer Verminderung
der Futterqualität.
Futtervorlage spielt eine wesentliche Rolle
Innerhalb von drei Tagen
kann sich die Konzentration
von Pilzsporen und Hefen
auf dem Futter um den Faktor
10 bis 1.000 erhöhen. Zudem
wird das Futter fad. Zwischen
den Hauptmahlzeiten soll
das Grundfutter je nach Bedarf
nachgeschoben werden.
Durch das Nachschieben von
frischem Futter wird die Fresslust
erhöht bzw. bleibt das Futter
erreichbar. Ein ausreichendes
Futterangebot liegt dann
vor, wenn die Futterreste dem
frischen Futter gleichen. Ein
leer gefressener Futtertisch ist
ein sicherer Hinweis auf eine
zu geringe Futtervorlage. Eine
alternierende Vorlage von Futtermitteln,
die sich in ihren Inhaltsstoffen
wesentlich von einander
unterscheiden, z.B.
Grassilage morgens und Maissilage
abends, ist nicht zielführend.
Hohe Qualität rechnet sich
Die Grundfutterqualität zeigt
sich an der Verdaulichkeit des
Grundfutters, dem Nährstoffgehalt
und der Futterhygiene.
Zudem muss durch ein optimales
Fütterungsmanagement
die Voraussetzung für eine
hohe Grundfutteraufnahme
geschaffen werden.
Die Auswertungen der Arbeitskreise
Milchproduktion
2018/19 belegen eindeutig,
dass eine hohe Grundfutterqualität
gepaart mit bestem
Fütterungsmanagement
die Basis für eine wirtschaftlich
erfolgreiche Milchproduktion
bilden. Die Betriebe
im besseren Viertel sind im
Vergleich zu denen
im schwächeren Viertel im
Stande, um rund 1.160 kg
mehr Milch aus dem
Grundfutter zu produzieren.
Dadurch sind sie in der Lage,
die gesamten Futterkosten je
Kilogramm produzierter Milch
gering zu halten. Diese hohe
Grundfutterleistung in Kombination
mit einem guten Fütterungs-
und Haltungsmanagement
hat zu deutlich höheren
Erträgen geführt. Die Differenz
der direktkostenfreien Leistung
beträgt rund 1.100 Euro
pro Kuh und Jahr zwischen
den Vierteln.
Bei einer durchschnittlichen
Herdengröße von 33 Kühen
sind das durchaus sehr stolze
Beträge.
Kühe dürfen beim Fressen keinen Stress haben
Bei gutem Stallklima fressen Kühe mehr.
Frische Luft ist besonders im Fressbereich
wichtig. Zudem darf es nicht zu heiß werden.
Der Futtertisch soll im Sommer im Schatten
liegen. Damit Kühe möglichst stressfrei fressen
können, soll für jedes Tier ein Fressplatz
vorhanden sein. Bei einem zu engen Tier-
Fressplatz-Verhältnis werden rangschwächere
Tiere verdrängt. Besonders nach dem
Melken müssen alle Tiere Zugang zum
Futter haben. Bei Selbstfanggittern können
die Tiere während der Hauptmahlzeiten
für eine kurze Zeit fixiert werden, damit
sie in Ruhe das vorgelegte Futter fressen
können. Außerdem können bestimmte
Futtermittel, die in begrenzter Menge zur
Verfügung stehen, wie z.B. Maissilage oder
Kraftfutter, gezielt vorgelegt werden.
Der Futtertisch muss eine glatte Oberfläche haben, damit sich keine Futterreste festsetzen und er sich gut reinigen lässt. Der Fressplatz darf die Tiere beim Fressen nicht behindern. Falsch eingestellte Nackenriegel, Fressgitter usw. halten die Tiere vom Fressen ab. Im Fressbereich sollen sich keine Sackgassen befinden und der Stallboden soll rutschfest sein. Eine ausreichende Beleuchtung ist speziell in den Wintermonaten wichtig. Wasser muss ständig zur Verfügung stehen.
Der Futtertisch muss eine glatte Oberfläche haben, damit sich keine Futterreste festsetzen und er sich gut reinigen lässt. Der Fressplatz darf die Tiere beim Fressen nicht behindern. Falsch eingestellte Nackenriegel, Fressgitter usw. halten die Tiere vom Fressen ab. Im Fressbereich sollen sich keine Sackgassen befinden und der Stallboden soll rutschfest sein. Eine ausreichende Beleuchtung ist speziell in den Wintermonaten wichtig. Wasser muss ständig zur Verfügung stehen.
Das Futter nur kurz anwelken
Eine wichtige Rolle bei der Gewinnung von
hochwertigem Grundfutter spielt auch die
Anwelkphase. Möglichst kurze Anwelkphasen
auf dem Feld haben nämlich zur Folge, dass
sie den Zucker im Futter konzentrieren und
somit optimale Gärbedingungen schaffen.
Der Trockenmassegehalt soll idealerweise im
Bereich von 30 bis 40% liegen und bestmöglich
in einem Zeitraum der innerhalb von
24 Stunden liegt, erreicht werden. Im Vorjahr
haben rund ein Viertel der Betriebe auf über
40% Trockenmasse angewelkt. Aber Vorsicht:
Ist das Futter zu trocken, dann führt das
besonders bei Fahr- und Hochsilos häufig zu
Futtererwärmungen beziehungsweise Schimmelbildungen.