20. Grünland- und Viehwirtschaftstag, 7. März in der LFS Warth
In der Klimadiskussion steht immer wieder die landwirtschaftliche Nutztierhaltung in Kritik. Um zu diesem Thema wissenschaftlich belegte Zahlen und Fakten zu bekommen, war Dr. Thomas Guggenberger von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein eingeladen. Seine Botschaft war sehr ermutigend, denn die österreichische Tierhaltung trägt nur unwesentlich zur Erhöhung der klimaschädlichen Treibhausgase bei! Besonders Methan wird zu Unrecht als Klimakiller bezeichnet, da es relativ rasch in der Atmosphäre abgebaut werden kann und aufgrund sinkender Tierzahlen trotz Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion heute sogar weniger Methan als vor 100 Jahren ausgestoßen wird. Weiters wird die laufende Reduktion des Handelsdüngereinsatzes positive Effekte auf die Lachgaskonzentration haben, ein ebenfalls klimaschädliches Gas. Das tatsächlich größte Problem ist die immense CO2 - Anreicherung in der Luft. Diese entsteht praktisch ausschließlich aus der fossilen Energie, die wir alle verbrauchen, natürlich auch die Landwirtschaft. Fazit: die österreichische Nutztierhaltung ist nicht das Problem, weil sie schon immer auf Grundlage der vorhandenen natürlichen Ressourcen passiert.
Im Vortrag von Mag. Anna Maria Hirsch ging es um zahlreiche sozialrechtliche Bestimmungen rund um die Pension. Diese kommen vielen Bäuerinnen und Bauern zugute, werden aber oftmals nicht genutzt. Die Expertin der NÖ Landwirtschaftskammer wies darauf hin, dass man rechtzeitig seine Versicherungszeiten überprüfen soll, denn wenn Zeiten fehlen, hat das unmittelbar negative Folgen auf den Pensionsantritt. Seit 2020 kann man einen Ausgleichszulagenbonus beantragen. Für pflegende Angehörige gibt es die Möglichkeit einer Pensionsversicherung, die vom Staat bezahlt wird. Für manche Betriebe wäre die Beitragsgrundlagenoption interessant, wenn die Pauschalierung nicht mehr passt. Um sämtliche Möglichkeiten, die die Sozialversicherung bietet, optimal nutzen zu können, ist immer eine Beratung notwendig. Nutzen Sie daher die Sprechtage der SVS in Ihrer Bauernkammer. Aber auch die Landwirtschaftliche Buchführungsgesellschaft LBG in der BBK Wr. Neustadt kann Ihnen bei komplexen Bewirtschaftungsverhältnissen Hilfestellung geben. Zu guter Letzt stehen Ihnen auch Anna Hirsch und das gesamte Team der LK-Rechtsberatung für eine individuelle Beratung gerne zur Verfügung.
Das abschließende Referat mit dem klingenden Titel „Tatort Internet“ wurde von DI(FH) Harald Kaiss gehalten. Er arbeitet bei einer IT-Sicherheitsfirma und ist gerichtlich beeideter Sachverständiger auf diesem Spezialgebiet. Eindrücklich schilderte er die „Sünden“, die man als Benutzer von Handy oder PC unbedingt vermeiden sollte, um nicht böse Überraschungen zu erleben. Das Benutzen von sicheren Kennwörtern ist ein absolutes Muss. Trennen Sie strikt den privaten vom geschäftlichen Bereich, indem Sie nicht die gleichen Passwörter verwenden. Geben Sie niemals Ihre Zugangsdaten an andere Personen weiter. Der Blick in eine nicht gesicherte Überwachungskamera ließ erahnen, wie leicht sich fremde Personen unerwünschten Zutritt zu unseren Daten und Geräten verschaffen können. Vorsicht ist geboten bei Auskünften an Personen, die man nicht kennt. Vergewissern Sie sich, dass es sich um keine fingierte Kontaktnahme handelt. Das klingt einleuchtend, wird aber in mancher Stresssituation nicht eingehalten. Lassen Sie sich mit der geforderten Reaktion Zeit, damit Hirn und Hausverstand Sie das Richtige tun lassen.
Der Grünlandtag wurde wie üblich mit einer kleinen Jause für alle im Speisesaal beendet.
Weitere Fotos von der Veranstaltung sind in der Rubrik "Fotoalben" zu finden.