Betriebsmittel und der Gaspreis
Grundsätzlich macht es Sinn, Betriebsmittel antizyklisch einzukaufen. Denn auf die Preise wirkt immer der Marktmechanismus und wenn niemand etwas braucht, sinkt die Nachfrage und der Preis fällt. Der Preis industrieller Stickstoffdünger wird aber auch sehr stark vom Gaspreis bestimmt. Denn nur mit Gas können im Haber-Bosch-Verfahren die erforderlichen hohen Temperaturen und Drücke erzeugt werden, die zur Herstellung von Ammoniak, dem Ausgangsprodukt von Stickstoffdünger, notwendig sind. Bei Gas ist Europa und insbesondere Österreich stark von russischen Importen abhängig. Daher kann mit einem Versiegen des günstigen Russlandgases eine Verteuerung der Düngemittel nicht ausgeschlossen werden, allerdings besteht diese Unsicherheit bereits seit Beginn des Ukraine-Krieges.
Russland wiederum finanziert seine Kriegsaktivitäten aus diesen Gasverkäufen und so bestehen weder für Käufer noch für Verkäufer viele Alternativen. So hart es klingt: Mittlerweile haben sich alle Marktteilnehmer an die Situation gewöhnt. Das macht Marktübertreibungen, wie es sie im Sommer 2022 gab, unwahrscheinlicher. Sollten allerdings, wie dies die OMV nach einem Gerichtsurteil befürchtet, Gelder für die Gaslieferungen gepfändet werden oder die Ukraine den Gastransit nicht mehr zulassen, sind negative Folgen nicht auszuschließen.
Auch wenn Österreich bereits viel Strom aus erneuerbarer Energie (Wasserkraft) erzeugt, bleiben die Strompreise über das Merit-Order-System an den Gaspreis gekoppelt. Durch dieses System wird der Preis für den gesamten Strom von den Kosten der letzten, also der teuersten Kilowattstunde bestimmt. Diese letzte Stunde bestimmt immer der Gaspreis, weil Spitzenstrom durch Gaskraftwerke abgedeckt werden muss. Es nützt also nichts, wenn man viel erneuerbare Energien einsetzt oder massiv Strom einspart.
Die Merit-Order-Regel war aber nicht der Auslöser der hohen Strompreise, sondern die durch den Ukrainekrieg bedingte Unsicherheit bei Gas. Die Merit-Order-Regel ist eine markteffiziente Regel, die zur Förderung der erneuerbaren Energieträger eingeführt wurde und bis jetzt gut funktioniert hat. Einfach zu denken, man nimmt eine andere Art der Preisbildung und das Problem ist gelöst, wäre zu kurz gegriffen. Natürlich gibt es Modelle, um die Folgen des hohen Gaspreises und den daraus resultierenden hohen Strompreis abzumildern, wie z.B. der Gaspreisdeckel in Spanien und Portugal. Aber auch diese Alternativmodelle haben unerwünschte Nebenwirkungen wie z.B. einen höheren Gasverbrauch. Auch sind die Kosten der Stromerzeugung nicht die einzigen Kosten, die sich auf den Strompreis auswirken, sondern auch z.B. Netzentgelte und Steuern.
Die Merit-Order-Regel war aber nicht der Auslöser der hohen Strompreise, sondern die durch den Ukrainekrieg bedingte Unsicherheit bei Gas. Die Merit-Order-Regel ist eine markteffiziente Regel, die zur Förderung der erneuerbaren Energieträger eingeführt wurde und bis jetzt gut funktioniert hat. Einfach zu denken, man nimmt eine andere Art der Preisbildung und das Problem ist gelöst, wäre zu kurz gegriffen. Natürlich gibt es Modelle, um die Folgen des hohen Gaspreises und den daraus resultierenden hohen Strompreis abzumildern, wie z.B. der Gaspreisdeckel in Spanien und Portugal. Aber auch diese Alternativmodelle haben unerwünschte Nebenwirkungen wie z.B. einen höheren Gasverbrauch. Auch sind die Kosten der Stromerzeugung nicht die einzigen Kosten, die sich auf den Strompreis auswirken, sondern auch z.B. Netzentgelte und Steuern.