„Brandschutzdialog Landwirtschaft“
Drei Seiten des Vierkanters standen innerhalb einer Stunde im Vollbrand – die Feuerwehren konnten ein Übergreifen des Feuers auf das Wohn- und die Nebengebäude verhindern. So oder so ähnlich könnten die Schlagzeilen bei einem Brand lauten. Laut Brandverhütungsstelle Niederösterreich entfallen in Österreich 1.500 Brände pro Jahr auf den Bereich Landwirtschaft. Die Betroffenheit der Betriebe ist teilweise existenzgefährdend. Das Risiko eines Großbrandes kann oft durch einfache organisatorische Maßnahmen gesenkt werden.
Brandgefahren erkennen und vermeiden:
- Feuer- und Heißarbeiten (zB. Schweißen, Schleifen, Löten, …): Abdecken mit Brandschutzdecken, Umgebung mit Wasser benetzen,
- Ablagerung von leicht brennbaren Materialien (Heu, Stroh, Staub) auf Leuchten oder Maschinen, Ladegeräten regelmäßig entfernen
- Defekte Kabel und Provisorien entfernen
- Fahrzeuge (Traktoren, E-Stapler) nicht neben Heu und Stroh abstellen
- Temperaturkontrolle bei frisch eingebrachtem Heu
Wartung und Reinigung:
- Generell Ordnung und Sauberkeit
- Regelmäßige Überprüfung von Elektrik, Blitzschutz, Feuerlöschern
- Heizanlagen kontrollieren (Rückbrand, Löscheinrichtung)
- Leicht brennbare Ablagerungen (Spreu) auf Erntemaschinen, Traktoren, in Verteilerschränken, auf Lampenschirmen regelmäßig entfernen
Tierhalter:innen sollten sich darüber hinaus ein Notfallskonzept überlegen: was passiert mit den Tieren im Ernstfall - wo werden diese versorgt und ggf. gemolken.
Versicherungsverträge/Polizzen auf den „Einstellparagraphen“ überprüfen.
Eine Hand voll Staub und eine Zündquelle reichen aus um eine Staubexplosion mit einem Feuerball von mehr als 1,5 m Durchmesser auszulösen. (Die Vorführung wurde von sachkundigen Personen durchgeführt; von einer Nachahmung wird aus Sicherheitsgründen dringend abgeraten.)