Großer Erfolg: Pilotbetrieb bringt Landwirtschaft in die Schulen nach Wien
Lernen fürs Leben
“Kindern und Jugendlichen das Wissen mitzugeben, das sie für ihr späteres Leben brauchen, ist Aufgabe der Schule. Ich freue mich daher sehr, dass 600 Wiener Schülerinnen und Schüler in den Workshops der Seminarbäuerinnen viel über Lebensmittel erfahren haben. Neugierig zu sein und Neues auszuprobieren ist etwas Großartiges und die Workshops laden dazu ein. Zu wissen, wo das herkommt, was wir jeden Tag essen, bietet die Chance, bewusste Entscheidungen in Hinblick auf die eigene Gesundheit, das Kaufverhalten und die Nachhaltigkeit zu treffen", sagt Heinrich Himmer, Bildungsdirektor für Wien.
Fünf Seminarbäuerinnen besuchten 28 Schulklassen in Wien
Im Schuljahr 2023/24 haben fünf Seminarbäuerinnen 28 Schulklassen besucht. Sie waren mit ihren Workshops an 28 Schulen in Wien, davon 19 Volksschulen und 9 Allgemein Bildende Höhere Schulen. Das Politprojekt wurde evaluiert und hat eine glatte Eins von den Wiener Schulen bekommen. Die Workshops wurden in Zusammenarbeit den Landwirtschaftskammern von Niederösterreich und Wien sowie mit der Bildungsdirektion für Wien ermöglicht und werden auch im kommenden Schuljahr angeboten.
Worauf kann man sich bei einem Besuch der Seminarbäuerin freuen?
Die pädagogisch ausgebildeten Seminarbäuerinnen besuchen eine Schulklasse und eröffnen spannende Einblicke in die Welt der Landwirtschaft. Die Möglichkeiten sind vielfältig und richten sich an Kinder und Jugendliche in der Volksschule, Mittelschule, Gymnasium, Sonderschule und an alle Schulformen der Oberstufe. Je nach Interesse werden Themen wie Essen, Umwelt und Wirtschaft für zwei Unterrichtseinheiten diskutiert. Damit die Workshops spannend und realitätsnah sind, bringen die Seminarbäuerinnen regionale, saisonale Lebensmittel und Kostproben mit.
Alle Seminarbäuerinnen des Projektes “Landwirtschaft in der Schule“ haben eine Ausbildung in Form eines Zertifikatslehrgangs mit 154 Unterrichtseinheiten absolviert, in dem persönliche, fachliche und organisatorische Kompetenzen vermittelt werden.
Alle Seminarbäuerinnen des Projektes “Landwirtschaft in der Schule“ haben eine Ausbildung in Form eines Zertifikatslehrgangs mit 154 Unterrichtseinheiten absolviert, in dem persönliche, fachliche und organisatorische Kompetenzen vermittelt werden.
Pilotprojekt wird zum Regelprojekt
“Gerade in einer Großstadt ist es besonders wichtig, dass Kinder den Bezug zur Natur und zur Herkunft von Lebensmitteln nicht verlieren. Deshalb freut es mich sehr, dass wir mit dem gemeinsamen Projekt 'Landwirtschaft in der Schule' der Bildungsdirektion für Wien und den Landwirtschaftskammern Niederösterreich und Wien, den Konsumenten von morgen – unseren Kindern und Jugendlichen – den Mehrwert der Stadtlandwirtschaft Wien näherbringen können. Denn Wertschätzung für Lebensmittel entsteht durch das Wissen um ihre Herkunft, ihre Produktion und ihre Verarbeitung“, so Robert Fitzthum, Kammerdirektor der LK Wien, der sich freut, dass das Pilotprojekt in ein Regelprojekt überführt wird.
Basis für nachhaltigen Konsum und mehr Verständnis schaffen
"Das Pilotprojekt an den Wiener Schulen hat gezeigt, dass das Interesse der Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte an der Landwirtschaft sehr groß ist. Als Bäuerinnenorganisation geben wir unser Wissen über unsere Seminarbäuerinnen sowie über ehrenamtlich tätige Bäuerinnen weiter, die damit Kindern die Landwirtschaft aus erster Hand vermitteln. Ein eigener Lehrgang an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik richtet sich direkt an bereits berufstätige und künftige Pädagoginnen sowie Pädagogen, die Lebensmittel- und Ernährungskunde in ihren Unterricht aufnehmen wollen. Auch die Schülerinnen und Schüler selbst wünschen sich entsprechende Lehrinhalte und Kochkurse über gesunde Ernährung, wie aus einer jüngst präsentierten Umfrage hervorgeht. Dieser Wissensdurst der nächsten Generation zeigt, dass Landwirtschaft, Lebensmittel- und Konsumwissen mehr Platz in unseren Schulen erhalten sollten, damit unsere Kinder zu gesunden Erwachsenen werden, die reflektierte Entscheidungen über ihre Ernährung und über nachhaltigen Konsum treffen können", erklärt Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger.