Immer mehr Betriebe setzen auf automatische Melksysteme
Für einen reibungslosen AMS-Betrieb müssen viele Faktoren passen. Der Einsatz eines AMS hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Melkarbeit im Betrieb, sondern beeinflusst auch eine Reihe von anderen Arbeitsabläufen, wie die Tierbeobachtung oder Fütterung. Durch den Betrieb eines AMS fällt die zweimal tägliche Tierkontrolle im Zuge des Melkens weg. Umso wichtiger ist es, die Vielzahl der vom Melkroboter erfassten Informationen regelmäßig und gezielt zur Tierbeobachtung und zum Herdenmanagement zu nutzen. Für einen reibungslosen Betrieb des AMS müssen das Stallkonzept, die täglichen Arbeitsabläufe und vor allem die Einstellungen am Melkroboter gut aufeinander abgestimmt sein. Dies erfordert ein hohes Maß an technischem Verständnis und stellt hohe Ansprüche an das Herdenmanagement. Auch das Stallkonzept sollte auf den Betrieb eines AMS ausgerichtet sein.
Herdenmanagement | Stallbau | Wirtschaftlichkeit |
Arbeit am PC | Neubau oder Umbau | Anschaffungskosten |
Tierbeobachtung | Platzbedarf eines AMS | laufende Kosten |
Fütterung | Positionierung im Stall | Arbeitswirtschaft |
Klauenpflege | Freier oder gelenkter Kuhverkehr | |
Rufbereitschaft | ||
Eutergesundheit |
Positionierung des AMS im Stall
Im Vergleich zu einem Melkstand braucht die Melkbox wenig Platz. Die Kühe sollten die Melkbox möglichst leicht und geradlinig betreten und verlassen können. Abweisbügel helfen den Kühen, die Melkbox stressfrei zu betreten und zu verlassen. Sie sollten in Richtung Futtertisch aus der Melkbox gehen. Rund um die Melkbox sollte genügend Platz sein. Ein Vorwarteplatz minimiert den Zeitaufwand, wenn Nachtreiben notwendig ist. Der Vorwartebereich sollte zehn Prozent der melkenden Kühe Platz bieten. Eine Nachselektion erleichtert die Kontrolle und Behandlung von Tieren. Da für Roboterbetriebe die Tierbeobachtung besonders wichtig ist, sollten das AMS und der Vorwartebereich gut einsehbar sein. Im Sommer kann ein Ventilator gegen die Hitze Abhilfe schaffen.
Welches AMS eignet sich am besten für meinen Betrieb?
Derzeit melken in niederösterreichischen Milchviehbetrieben Roboter von sechs verschiedenen Firmen. Deshalb gilt, immer Angebote mehrerer Firmen einzuholen und auf die Vergleichbarkeit der Angebote zu achten. Wesentlich für die Kaufentscheidung sollte auch der regionale Service des Herstellers sein. Da auf einem AMS-Betrieb die Kühe fast rund um die Uhr gemolken werden, sind die Erreichbarkeit des Kundenservice und die schnelle Behebung von Störungen besonders wichtig. Auch das Gespräch mit Betrieben, die bereits mit einem AMS melken, kann wertvolle Infos für die Entscheidung liefern. Von Vorteil ist, wenn mehrere benachbarte Betriebe auf das gleiche Fabrikat setzen. Dadurch sind mehrere Personen in der Umgebung mit der Technik vertraut. Sie können sich bei Störungen des Roboters gegenseitig helfen oder sich im Krankheitsfall oder im Urlaub vertreten.