OÖ Pflanzenmarkt 10/2024
Herbstkulturen zwischen Dürre und guter Wasserversorgung
Der August war in Mauthausen gegenüber dem 30-jährigen Mittel (1991-2020) um +2,5 Grad zu warm und es fielen nur 23 mm Niederschlag. Dagegen war es in Braunau um nur +0,5 Grad wärmer, bei unglaublichen 175 mm Niederschlag. Hier zeigen sich die immensen Unterschiede des aktuellen Wetters, wo der Westen Oberösterreichs gute Bedingungen für Mais, Soja und Zuckerrübe vorfindet, während der östliche Landesteil vor allem auf den Schotterböden massiv unter der Dürre leidet. So startete im Linzer Zentralraum in der letzten Augustwoche die Soja- und Maisernte unter trockenen Bedingungen und mit vorerst bescheidenen Ergebnissen.
Körnermais in der Preisfindungsphase
Für Trockenmais (14% Wasser) werden sowohl vom OÖ Agrarhandel als auch im bayrischen Grenzraum Anfang September 220 Euro/t brutto bezahlt. Dagegen werden im Bezirk Amstetten Ende August 232 Euro/t brutto angeboten. Der Nassmais befindet sich bei den Aufkäufern noch in der Preisfindungsphase. Die Nassmaisübernahme hat bei der AGRANA in Aschach heuer am 23. August begonnen. Jungbunzlauer bietet in der KW 36 für Nassmais 126,08 Euro/t netto, frei Werk in Pernhofen, mit 30% Wasser und dies bei besserem Absatz wie im Vorjahr. AGRANA zahlt in Pischelsdorf, in der KW 36, einen Preis von 145,50 Euro/t netto, frei Werk, bzw. 139,50 Euro/t netto, frei Rübenplatz (30% Wasser).
Schlechte Ernte und geringe Weizenqualitäten in der EU
Frankreich ist der größte Weizenproduzent der EU und hatte heuer mit rund 26 Mio. t die schlechteste Weizenernte seit 40 Jahren. Nur 26% der französischen Weizenernte erreicht heuer die für Mahlweizen geforderten 76 kg Hektoliter. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre erreichte Frankreich das geforderte Hektolitergewicht dagegen zu 76%. Damit gibt es in Frankreich große Mengen an Futterweizen und EU-weit zu wenig Mahl- und Qualitätsweizen. Auch Deutschland liegt mit rund 18,5 Mio. t Weizenproduktion heuer 15% hinter dem Vorjahresergebnis. Nun wird seitens der EU diskutiert, aus USA und Kanada mehr Weizen in Verbraucherqualität zu importieren, um die Versorgung der Mühlen sicherzustellen. Dieser Umstand scheint nun an der MATIF den Weizenpreis wieder nach oben zu drehen. Trotz eines festen Euros, einer bestens laufenden Sommerweizenernte in den USA und Preisdruck aus der Schwarzmeerregion, konnte die Weizennotierung (Dez. 24) in Paris am 30. August wieder auf 218 Euro/t netto steigen.
Bio-Futtergetreidemarkt unter Druck
Die Bio-Futtergetreidepreise und -mengen waren zum Zeitpunkt der Ernte wenig bis gar nicht zufriedenstellend. Aufgrund hoher Lagerbestände wurden Auszahlungspreise bei Bio-Futtergetreide von 200 Euro/t (exkl. Ust.) und darunter kolportiert. Diese sind nicht kostendeckend und haben viele Bio-Ackerbauern eine ernüchternde Bilanz ziehen lassen.
Aktuell zeigt sich allerdings eine leichte Trendwende. Die in Oberösterreich niedrigen Erntemengen (bis zu einem Drittel weniger!) haben die Läger nicht wie erwartet gefüllt und lassen die Nachfrage bei den Mischfutterwerken und Veredelungsbetrieben aktuell steigen. Eine leichte Marktpreiserholung ist daher zu erwarten. So werden laut der EZG Biogetreide bereits Bio-Körnermaispreise von rund 310 Euro/t (exkl. Ust) kommuniziert. Das ist insofern bemerkenswert, da bis vor wenigen Wochen noch Preise im Bereich von 200 Euro/t (exkl. Ust) gehandelt wurden.
Aktuell zeigt sich allerdings eine leichte Trendwende. Die in Oberösterreich niedrigen Erntemengen (bis zu einem Drittel weniger!) haben die Läger nicht wie erwartet gefüllt und lassen die Nachfrage bei den Mischfutterwerken und Veredelungsbetrieben aktuell steigen. Eine leichte Marktpreiserholung ist daher zu erwarten. So werden laut der EZG Biogetreide bereits Bio-Körnermaispreise von rund 310 Euro/t (exkl. Ust) kommuniziert. Das ist insofern bemerkenswert, da bis vor wenigen Wochen noch Preise im Bereich von 200 Euro/t (exkl. Ust) gehandelt wurden.