Pflanzenschutz im Ölkürbis
Im Nachauflauf ist Fusilade Max zur Bekämpfung von Johnsongras, Quecke und Unkrauthirsen möglich. Buctril im Nachauflauf kann nur mit Abschirmvorrichtung ausgebracht werden. Mit Buctril können zweikeimblättrige Unkräuter im Zwischenreihenraum bekämpft werden. Die im Vorauflauf eingesetzten Bodenherbizide brauchen ausreichend Feuchtigkeit, um gut wirken zu können. Niederschläge nach der Ausbringung der Bodenherbizide sind somit Voraussetzung für eine gute Wirkung.
Wurzelunkräuter wie Winde und Distel können im Kürbis nicht bekämpft werden. Auch invasive Pflanzenarten wie Ambrosie, Stechapfel, Schönmalve und Spitzklette bleiben im Ölkürbis übrig. Aber auch Knötericharten sind im Ölkürbis schwierig zu bekämpfen.
Herbizidmischungen im Vorauflauf
Die Mischung von Centium CS und Dual Gold ist die verträglichste Variante aber mit kaum vorhandener Wirkung bei Knötericharten und Vielsamigem Gänsefuß. Ein Zumischen von 0,15 - (0,25) Liter Flexidor verbessert die Wirkung bei den Gänsefußarten, bei Kamille und bei Schwarzem Nachtschatten. Auch die Herbizidmischungen von Successor 600 und Centium CS sowie Centium CS und Spectrum bringen Wirkungsverbesserungen bei den Gänsefußarten. Die Wirkung auf Hirsearten ist mit Successor 600 etwas schwächer als bei Dual Gold und Spectrum. Mit 0,25 Liter Centium CS und einem Liter Spectrum kann eine Teilwirkung auf Knötericharten erreicht werden. Diese Mischung ist aber nach wie vor nur für die Zwischenreihenbehandlung zugelassen.
Versuche mit Bandur und Betosip SC 2019 - für beide Herbizide wird eine Notfallzulassung nach Artikel 53 erwartet!
2019 wurden in der Steiermark (Wollsdorf bei Sankt Ruprecht an der Raab) Versuche mit Bandur (Aclonifen) in Kombination mit Vorauflaufherbiziden durchgeführt. Dabei zeigte sich eine Wirkungsverstärkung durch das Zumischen von Bandur auf Floh- bzw. Ampferblättrigen Knöterich und auch auf Gänsefußarten, vor allem auf den Vielsamigen Gänsefuß. Für Bandur wurde eine Notfallzulassung nach Artikel 53 beantragt. Bandur wird im Kürbis aus Verträglichkeitsgründen nur in der Mischung mit Dual Gold und Centium CS empfohlen. Dabei werden zu 1,25 l/ha Dual Gold und 0,25 l/ha Centium CS 0,5 - 0,75 l/ha Bandur empfohlen. Achtung! Auf unförmigen Flächen mit hohem Überlappungsbreich werden 0,5 l/ha Bandur in Tankmischung mit Dual Gold und Centium CS empfohlen, ohne der Gefahr von Überlappungen sind 0,75 l/ha Bandur in Mischung mit Centium und Dual Gold möglich.
Im Nachauflauf wurde eine Lückenindikation nach Artikel 51 für Betosip SC beantragt. Damit soll bei nicht zufriedenstellender Leistung der Vorauflaufherbizide eine Korrektur im Nachauflauf möglich sein. Für eine gute Wirkung ist der rechtzeitige Einsatz von Betosip SC in das Auflaufen der Unkräuter notwendig.
Mechanische Bekämpfung
Im biologischen Landbau, bei Bandspritzung, bei schwer bekämpfbaren Unkräutern und bei unzureichender Wirkung der stark von der Bodenfeuchtigkeit abhängigen Bodenherbizide hat die mechanische Unkrautbekämpfung im Ölkürbis nach wie vor ihre Bedeutung. Die erste Hacke kann schon beim Erscheinen der ersten Laubblätter durchgeführt werden. Mechanische Unkrautbekämpfung auch innerhalb der Pflanzenreihe kann mit einer Fingerhacke gemacht werden. Der zweite Hackdurchgang erfolgt dann etwa zehn bis 14 Tage später. Wichtig ist, nicht zu tief und zu nahe an der Kürbispflanze zu hacken, da sonst deren Wurzelkörper beleidigt wird. Wenn gehackt wird, nur um den Boden zu durchlüften, sollte dies möglichst spät erfolgen, um nicht frühzeitig den Spritzfilm zu zerstören.
Saatenfliege und Blattläuse im Ölkürbis
Eine Ursache für das Nichtauflaufen des Ölkürbisses können starke Fraßschäden an den keimenden Samen sein, welche durch die Larven der Saatenfliege hervorgerufen werden. Die Larven schädigen vor allem bei kühlen Temperaturen während der Keimung. Die Saatenfliege wird angelockt durch wenig verrottetes organisches Material (Mist, Gründecken). Aus den Eiern schlüpfen nach wenigen Tagen Fliegenlarven, welche unterirdisch die sich entwickelnden Keimblätter schädigen. Sobald die Keimblätter an die Oberfläche kommen, sterben die lichtempfindlichen Fliegenlarven ab.
Wenn im Frühjahr Wirtschaftsdünger (vor allem Mist) ausgebracht bzw. Gründecken eingearbeitet werden, kann bei der Aussaat ein Granulat in die Saatfurche gestreut werden. Für Belem 0.8 MG wurde dafür wiederum eine Notfallzulassung gemäß Artikel 53 beantragt. Eine Notfallzulassung wurde ebenfalls für Teppeki zur Lausbekämpfung beantragt.