Andreas Stögmüller ist Landwirt in Payerstetten. Auf seinem Hof setzt er alles daran, Gülle so auszubringen, das sie am wirksamsten auf den Böden ankommt. Das erklärte Ziel: Meisterhafte Silagen für seine Tiere. Paula Pöchlauer-Kozel von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich hat nachgefragt.
Andreas nahm 2020 an der Österreichischen Silagemeisterschaft teil und erzielte in der Kategorie "Feldfutter" den ersten Preis. © Paula Pöchlauer-Kozel/LK Niederösterreich
Dank Dünngülle und Schlauchverteiler entfaltet der Stickstoff im Grünland seine volle Wirkung. Der Schlauchverteiler legt die Gülle auch an Feldrändern und trotz Wind exakt ab. Die Geruchsbelästigung und die Ammoniakemissionen sinken auf ein Minimum. © Stögmüller
Stögmüller fordert zum Gülleseparieren zweimal im Jahr die Firma Agratool an. Der Landwirt ist nur beim Auf- und Abbau der Anlage dabei. Bei einem Leihgerät müsste er auch beim Separieren anwesend sein. © Stögmüller
Stögmüller weiß genau, welche und wie viele Nährstoffe seine Gülle enthält. Er lässt sie jedes Jahr im Frühjahr im Futtermittellabor Rosenau untersuchen. Das kommt seinen Silagen zu Gute. © Stögmüller
Die überdachten Silos fassen 1.200 Kubikmeter. Andreas Stögmüller legt die Seitenwände mit Folie aus. Oben deckt er mit Seitenwandfolie – schwarz, Barriere-Unterziehfolie – grün und Siloplane – weiß ab. Darüber legt er ein Netz und beschwert das Ganze mit Sandsäcken. © Paula Pöchlauer-Kozel/LK Niederösterreich
Mit bodennaher Gülleausbringung die Nase vorn?
Die bodennahe Gülleausbringung kann bei passenden Pflanzenbeständen einen wichtigen Beitrag zu einer verbesserten Nährstoffausnutzung bei gleichzeitiger Reduzierung der Ammoniakemissionen leisten. Vorteil dieser Technik ist die direkte Ablage des Wirtschaftsdüngers auf dem Boden und idealerweise zwischen den Pflanzen. Der Schleppschuh teilt dabei den Grünlandbestand und legt den Wirtschaftsdünger verlustarm am Ort des tatsächlichen Bedarfs ab. Im Anschluss schließt sich der Pflanzenbestand wieder und beschattet den Boden. Dieser Effekt trägt zu einer Minderung der Ammoniakverluste bei. Die bodennahe Ausbringung am Grünland funktioniert umso besser, je weniger "Problemgräser" wie Gemeine Rispe oder Flecht-Straußgras im Bestand vorhanden sind.
Potenzial und Mehrwert der bodennahen Gülletechnik
Das volle Potenzial der bodennahen Technik kann dann ausgeschöpft werden, wenn zwischen den Futterpflanzen offener Boden vorhanden ist. Durch die Möglichkeit, die Gülle mittels bodennaher Technik in bereits etwas angewachsene Bestände auszubringen, ergibt sich zudem die Möglichkeit, Arbeitsspitzen zeitlich etwas zu staffeln und damit für eine Entlastung zu sorgen.