Ökobilanzierung der Holzrückung mit Schlepper und Traktor
Wälder sind als Kohlenstoffspeicher
von großer Bedeutung
und können dazu beitragen,
den Klimawandel abzuschwächen.
Gleichzeitig dient
der Wald als Rohstofflieferant.
Die Verwendung des Rohstoffes
Holz anstatt anderer Baustoffe
wie Beton oder Stahl kann
positive Auswirkungen auf das
Klima haben. Jedoch können
mit der Holzbereitstellung auch
negative Auswirkungen auf die
Umwelt einhergehen. Bäume
müssen gefällt, gerückt und
transportiert werden, bevor daraus
Holzprodukte gewonnen
werden können. Ein wichtiger
Bestandteil der Holzernte ist die
Holzrückung. Die Holzrückung
kann unter anderem mittels
Schlepper und Traktor erfolgen,
welche auch Treibhausgase
emittieren. Die Umweltwirkungen
der Holzrückung wurden
mit Hilfe der Erstellung von
Ökobilanzen untersucht.
Lebenszyklus
Im Preis des Produktes werden
negative Umweltwirkungen
oftmals nicht abgebildet,
weil sie für die Produzenten
keine Kosten verursachen. Die
Methode der Ökobilanzierung
setzt hier an und ist ein geeignetes
Instrument, um potenzielle
Umweltwirkungen (z.B.
Treibhausgasausstoß oder Wasserverbrauch)
entlang des gesamten
Lebenszyklus darstellen
zu können. Es werden also alle
Prozesse - von der Rohstoffbeschaffung
für die Herstellung
über die Verwendung des Produkts
bis hin zur Entsorgung
am Ende seiner Lebensdauer -
berücksichtigt. Die Ökobilanzierung
kann helfen, Prozesse
mit hohen Umweltwirkungen
ausfindig zu machen und die
Entwicklung und Verbesserung
von Produkten voranzutreiben.
Vergleiche zwischen verschiedenen
Produktalternativen
werden ebenso ermöglicht.
Methodik
Für die Berechnungen wurden
Daten aus wissenschaftlichen
Studien zu Holzernteeinsätzen
mit Traktoren und
Schleppern (Zangen-, Seil- und
Klemmbankschlepper) aus verschiedenen
Ländern, auch außerhalb
Europas, herangezogen.
Berücksichtigt wurde nur
die Holzrückung vom Bestand
bis zur Forststraße. Das Fällen
und Aufarbeiten der Bäume sowie
der Abtransport des Holzes
von der Forststraße zur Weiterverarbeitung
waren nicht Teil
der Untersuchung.
Ergebnisse
Es zeigte sich, dass die Phase
der eigentlichen Holzrückung
(also der Betrieb der Maschinen)
für den größten Anteil
potenzieller Treibhausgasemissionen
verantwortlich ist. Die
Phasen der Maschinenproduktion,
Maschinenüberstellung
und Herstellung sowie Bereitstellung
von Treibstoff, Ölen
und Schmiermitteln machen
einen deutlich geringeren Anteil
aus. Das ist auf die Verbrennung
von fossilem Treibstoff
zum Betrieb der Maschinen
zurückzuführen. Die potenziellen
Treibhausgasemissionen
betrugen im Mittel 2,45 kg
CO2-Äquivalente je Kubikmeter
für die Rückung mit Traktoren
und 4,11 kg CO2-Äquivalente
je Kubikmeter für die
Rückung mit Schleppern. Die
Holzrückung mittels Traktor
schnitt in dieser Untersuchung
also besser ab als jene mittels
Schlepper.
Nichtsdestotrotz haben
mehrere Studien gezeigt, dass
bei der Holzbereitstellung im
Verhältnis zum im Holz gespeicherten
Kohlenstoff nur relativ
wenig CO2 freigesetzt wird. Die
Verwendung von Holz ist klimafreundlich.