Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd gestalten gemeinsam eine nachhaltige Zukunft
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Ziel: Abgestimmte und verantwortungsbewusste Zusammenarbeit
Die Jagd ist eng mit dem Grund und Boden verknüpft, weshalb Jäger:innen, Waldbewirtschafter:innen und Waldbesitzer:innen gleichermaßen Verantwortung für klimafitte Wald- und Grünlandflächen sowie die Erhaltung der Wildlebensräume tragen. Wichtigstes Ziel ist daher eine abgestimmte und verantwortungsbewusste Zusammenarbeit zwischen Grundeigentum, Bewirtschaftung und Jagd. Gleichzeitig gewinnt Wildbret als regionales und nachhaltiges Lebensmittel an Bedeutung. Landwirtschaftskammer Niederösterreich-Präsident Johannes Schmuckenschlager, Landesjägermeister Josef Pröll und Seminarbäuerinnen-Obfraustellvertreterin Marion Kuben informierten darüber in einem Pressegespräch.
Anpassung des Wildlebensraumes für eine erfolgreiche Waldverjüngung
Eine zentrale Herausforderung dabei ist, den Wald an den Klimawandel anzupassen, was eine Änderung der Baumartenzusammensetzung erfordert und gleichzeitig den Wildlebensraum verändert. „Damit sich standortgerechte und klimafitte Baumarten erfolgreich verjüngen können, ist es notwendig, den Wildstand an den natürlichen Lebensraum anzupassen. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Wildlebensraumes, die erfolgreich sind, wenn sie abgestimmt und verantwortungsvoll umgesetzt werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Grundeigentümern und Jägern bleibt dabei der Schlüssel“, betont Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Um den Aufbau und Erhalt stabiler Wälder zu unterstützen, werden die Waldbesitzer in Niederösterreich durch Förderungen wie den Waldfonds und die Ländliche Entwicklung begleitet. Seit 2021 wurden im Rahmen des Waldfonds bereits 3.344 Hektar mit standortsangepassten Mischbaumarten wieder aufgeforstet und über 5.700 Hektar gepflegt und durchforstet. Zudem fördert die Ländliche Entwicklung Maßnahmen zur Biodiversität, wie die Einzelbaumförderung oder die Gestaltung von Waldrändern.
Aus- und Weiterbildung als Schlüssel für die Zukunft
Auch die Aus- und Weiterbildung spielt eine wesentliche Rolle. Jagdausschussobmänner und -obfrauen müssen gut geschult sein, um die geplanten jagdlichen und forstlichen Maßnahmen erfolgreich umzusetzen. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich bietet hierzu regelmäßige Schulungen an, und einige Land- und forstwirtschaftliche Fachschulen in Niederösterreich integrieren das Wahlpflichtfach „Jagdwesen“ in ihren Lehrplan. „Das fördert nicht nur die praktische Jagdausbildung, sondern auch den Dialog zwischen Forstwirtschaft und Jagd – ein wichtiger Schritt, um zukünftige Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen“, so Schmuckenschlager.
Wild ist hochwertiges regionales Lebensmittel
Attraktiver und wildgeeigneter Lebensraum ist das zentrale Thema in den nächsten Jahren. Momentan passiert aber ein massiver Wandel: Vegetationsphasen verschieben sich, die Freizeit- und menschliche Lebensraumnutzung setzen die Wildbestände unter Druck und das Wild muss sich anpassen und zum Teil in andere Lebensräume ausweichen. Das führt zu neuen Wildartzusammensetzungen, an die wir uns anpassen müssen. „Der NÖ Jagdverband hat diese Herausforderungen aufgenommen und setzt aktuell den Schwerpunkt auf Lebensräume, zu dem in diesem Jahr bereits vier Veranstaltungen mit Experten unterschiedlicher Nutzergruppen, der Forschung und der Politik stattgefunden haben. Das Ergebnis ist ein umfassender Maßnahmenkatalog, den wir gemeinsam mit den diversen Nutzergruppen umsetzen und in den politischen Diskurs einbringen“, so Landesjägermeister Josef Pröll.
„Eines muss uns allen klar sein: Eine Versorgung mit dem hochwertigen, regionalen Lebensmittel Wildbret setzt wildgeeignete Lebensräume voraus“, so Pröll. Nur dann gibt es einen jagdlich nutzbaren Zuwachs, den die Jägerinnen und Jäger entnehmen und zu Wildbret-Produkten verarbeiten können. „Wildbret trifft den Nerv der Zeit, denn es ist wertvoll, gesund und wird stressfrei erlegt. Zudem enthält es zahlreiche gesunde Nährstoffe und Eiweiß bei einem geringen Fettgehalt. Dadurch kann Wildbret andere Fleischarten in Gerichten der heimischen und internationalen Küche ersetzen und ist eine gute Ergänzung auf dem Speiseplan der Österreicher.“
Wildbret im Trend: Genussvoll und nachhaltig kochen
„In Zeiten, in denen der Wunsch nach Regionalität und Nachhaltigkeit klar im Vordergrund steht, gewinnt neben den klassischen Fleischspezialitäten von unseren heimischen Betrieben auch Wildbret als hochwertiges Lebensmittel zunehmend an Bedeutung. Für die Kulinarik ist Wildfleisch ein echter Gewinn, denn es bietet eine Fülle an Möglichkeiten für kreative und genussvolle Gerichte“, erklärt Marion Kuben, Obfraustellvertreterin der Seminarbäuerinnen Niederösterreich. Gleichzeitig lädt sie dazu ein, die „Komm & koch mit der Bäuerin“-Kurse „Lust auf Wild – Hase & Reh“ mit den Seminarbäuerinnen zu besuchen, die in ganz Niederösterreich angeboten werden.
Alle Termine und Anmeldeinfos finden Sie unter www.kommundkoch.at.
Alle Termine und Anmeldeinfos finden Sie unter www.kommundkoch.at.