Maisunkrautbekämpfung ohne Terbuthylazin - worauf ist zu achten?
Auflagen
Herbizide, die den Wirkstoff Terbuthylazin enthalten (z.B. Aspect Pro, Calaris/Click Pro, Gardo Gold, Spectrum Gold, Successor Tx - gesamte Liste siehe Tabelle auf lk-online) dürfen innerhalb von drei Jahren nur mehr einmal auf derselben Fläche ausgebracht werden. Diese Regelung gilt auch rückwirkend für die vorangegangenen Jahre. Die nebenstehende Tabelle gibt darüber Auskunft.
Terbuthylazinhältige Produkte dürfen heuer angewendet werden, wenn das letzte Mal 2021 solche Mittel auf dieser Fläche ausgebracht wurden. Hintergrund dieser Regelung sind Funde des Wirkstoffes und seiner Metaboliten im Grund- und Trinkwasser. Leider wird der Wirkstoff durch Abdrift auch auf Nachbarflächen verfrachtet, wodurch es v.a. im Biolandbau Probleme geben kann.
Der Einsatz von Herbiziden mit dem Wirkstoff ist in Wasserschutz- und Schongebieten nicht erlaubt. Wer an der ÖPUL Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker" teilnimmt, darf ihn in der Gebietskulisse bei Mais auch nicht anwenden.
Terbuthylazinhältige Produkte dürfen heuer angewendet werden, wenn das letzte Mal 2021 solche Mittel auf dieser Fläche ausgebracht wurden. Hintergrund dieser Regelung sind Funde des Wirkstoffes und seiner Metaboliten im Grund- und Trinkwasser. Leider wird der Wirkstoff durch Abdrift auch auf Nachbarflächen verfrachtet, wodurch es v.a. im Biolandbau Probleme geben kann.
Der Einsatz von Herbiziden mit dem Wirkstoff ist in Wasserschutz- und Schongebieten nicht erlaubt. Wer an der ÖPUL Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker" teilnimmt, darf ihn in der Gebietskulisse bei Mais auch nicht anwenden.
Strategien ohne Terbuthylazin
Saatbettbereitung
Wird Mais in Mulchssaat angebaut, so ist zu beurteilen, ob die eventuell vorhandene Verunkrautung mit mechanischen Methoden im Zuge der Saatbettvorbereitung bekämpft werden kann. Wichtig dabei ist, die Unkräuter nicht zu groß werden zu lassen, bei trockenen Bedingungen zu arbeiten und Knollen zu vermeiden. Der Einsatz von Glyphosat sollte eine Ausnahme bleiben. Sind noch nicht abgefrostete Zwischenfrüchte vorhanden, so muss vor der Anwendung auf jeden Fall eine mechanische Bearbeitung erfolgen. Die Aufwandmengen und Auflagen bei den einzelnen Produkten sind zu beachten.
Wird Mais in Mulchssaat angebaut, so ist zu beurteilen, ob die eventuell vorhandene Verunkrautung mit mechanischen Methoden im Zuge der Saatbettvorbereitung bekämpft werden kann. Wichtig dabei ist, die Unkräuter nicht zu groß werden zu lassen, bei trockenen Bedingungen zu arbeiten und Knollen zu vermeiden. Der Einsatz von Glyphosat sollte eine Ausnahme bleiben. Sind noch nicht abgefrostete Zwischenfrüchte vorhanden, so muss vor der Anwendung auf jeden Fall eine mechanische Bearbeitung erfolgen. Die Aufwandmengen und Auflagen bei den einzelnen Produkten sind zu beachten.
Mechanische Methoden
Treten auf dem Feld nur kleine Unkräuter auf und sind keine Wurzelunkräuter zu erwarten, so kann auch eine mechanische Unkrautregulierung erfolgen. Gute Effekte zeigt eine Blindstriegelung. Dazu muss der Keimling noch mit mindestens 2 cm Erde bedeckt und der Boden trocken und locker sein. Nach dem Auflaufen des Maises gibt es gute Erfahrungen mit Hackgeräten (dienen auch zur Krustenlockerung und Bodenbelüftung). Wichtig ist, dass das Unkraut noch klein ist und in der Reihe durch einen leichten Häufeleffekt noch verschüttet werden kann. Im Vorjahr haben bei zu spätem Einsatz Weißer Gänsefuß und Amaranth dem Mais in der Reihe durch die Trockenheit viel Wasser und Nährstoffe weggenommen. Die möglichen Termine zur mechanischen Unkrautregulierung sind konsequent zu nützen. Der Einsatz von Hackgeräten ist wegen der Erhöhung der Erosionsgefahr nur auf ebenen Flächen möglich.
Treten auf dem Feld nur kleine Unkräuter auf und sind keine Wurzelunkräuter zu erwarten, so kann auch eine mechanische Unkrautregulierung erfolgen. Gute Effekte zeigt eine Blindstriegelung. Dazu muss der Keimling noch mit mindestens 2 cm Erde bedeckt und der Boden trocken und locker sein. Nach dem Auflaufen des Maises gibt es gute Erfahrungen mit Hackgeräten (dienen auch zur Krustenlockerung und Bodenbelüftung). Wichtig ist, dass das Unkraut noch klein ist und in der Reihe durch einen leichten Häufeleffekt noch verschüttet werden kann. Im Vorjahr haben bei zu spätem Einsatz Weißer Gänsefuß und Amaranth dem Mais in der Reihe durch die Trockenheit viel Wasser und Nährstoffe weggenommen. Die möglichen Termine zur mechanischen Unkrautregulierung sind konsequent zu nützen. Der Einsatz von Hackgeräten ist wegen der Erhöhung der Erosionsgefahr nur auf ebenen Flächen möglich.
Herbizideinsatz - auf welche Unkräuter ist zu achten?
Die Palette der Produkte ohne Terbuthylazin ist relativ groß, trotzdem ist bei manchen Unkräutern besondere Vorsicht geboten. Im Vorjahr waren auf manchen Standorten aus der Zwischenfrucht stammende Ehrenpreis-Arten schwierig in den Griff zu bekommen, regional treten Storchschnabel-Arten stark auf, Knöterich-Arten sind ebenfalls zu beachten. Kamille-Stöcke und Einjährige Rispe aus der Zwischenfrucht können ebenfalls zu einem Problem werden. In Regionen mit Beifußblättriger Ambrosie und extrem hohem Hirsedruck muss zudem die Behandlungsstrategie leicht angepasst werden.
Ehrenpreis läuft im Wintergetreide bereits im Herbst auf und wird dort mit einer Herbstbehandlung von allen Produkten gut erfasst. Selektiert wird er durch den einseitigen Einsatz von ALS-hältigen Produkten ("Sulfonylharnstoffe") im Frühjahr. Im Mais zeigt der Wirkstoff Pendimethalin in Stomp Aqua (Vorauflauf und früher Nachauflauf) und Spectrum Plus (nur Vorauflauf) eine sehr gute Wirkung. Adengo erfasst den Ehrenpreis auch bis zum frühen Nachauflauf, auch Produkte mit dem Wirkstoff Mesotrion (z.B. Elumis-Peak-Pack) haben eine gewisse Wirkung. MaisTer Power erfasst ihn bis zum 4-Blattstadium.
Storchschnabel wird bei feuchter Witterung im VA- oder frühem NA mit einer Kombination aus 2,5 l/ha Stomp Aqua und 1,4 l/ha Spectrum sehr gut erfasst, Spectrum Plus (4 l/ha) besitzt nur eine Zulassung im VA. Bei Trockenheit kann im NA-Verfahren 1,5 l/ha MaisTer Power eingesetzt werden plus ein dicambahältiges Produkt, z.B. 0,45 l/ha Delion (früher Oizysa D 480 SL) oder Mais Banvel flüssig bei Resistenzgefahr durch Amaranth oder Weißem Gänsefuß.
Bei Ambrosie haben z.B. Laudis, Capreno oder Peak/Casper eine gute Wirkung. Bei extremem Hirsedruck ist es wichtig, die Ungräser im kleinen Stadium zu behandeln (Mais max. im 3 - 4-Blattstadium).
Gegen Einjähriger Rispe nach z.B. lückigem Zwischenfruchtanbau kann bei Mulchsaat und feuchter Witterung entweder mit Glyphosat vor dem Maisanbau reagiert werden oder man setzt im NA-Verfahren einen gräserwirksamen Sulfonylharnstoff ein.
Detaillierte Strategien und die Tabelle der zugelassenen Produkte sind im Download abrufbar.
Ehrenpreis läuft im Wintergetreide bereits im Herbst auf und wird dort mit einer Herbstbehandlung von allen Produkten gut erfasst. Selektiert wird er durch den einseitigen Einsatz von ALS-hältigen Produkten ("Sulfonylharnstoffe") im Frühjahr. Im Mais zeigt der Wirkstoff Pendimethalin in Stomp Aqua (Vorauflauf und früher Nachauflauf) und Spectrum Plus (nur Vorauflauf) eine sehr gute Wirkung. Adengo erfasst den Ehrenpreis auch bis zum frühen Nachauflauf, auch Produkte mit dem Wirkstoff Mesotrion (z.B. Elumis-Peak-Pack) haben eine gewisse Wirkung. MaisTer Power erfasst ihn bis zum 4-Blattstadium.
Storchschnabel wird bei feuchter Witterung im VA- oder frühem NA mit einer Kombination aus 2,5 l/ha Stomp Aqua und 1,4 l/ha Spectrum sehr gut erfasst, Spectrum Plus (4 l/ha) besitzt nur eine Zulassung im VA. Bei Trockenheit kann im NA-Verfahren 1,5 l/ha MaisTer Power eingesetzt werden plus ein dicambahältiges Produkt, z.B. 0,45 l/ha Delion (früher Oizysa D 480 SL) oder Mais Banvel flüssig bei Resistenzgefahr durch Amaranth oder Weißem Gänsefuß.
Bei Ambrosie haben z.B. Laudis, Capreno oder Peak/Casper eine gute Wirkung. Bei extremem Hirsedruck ist es wichtig, die Ungräser im kleinen Stadium zu behandeln (Mais max. im 3 - 4-Blattstadium).
Gegen Einjähriger Rispe nach z.B. lückigem Zwischenfruchtanbau kann bei Mulchsaat und feuchter Witterung entweder mit Glyphosat vor dem Maisanbau reagiert werden oder man setzt im NA-Verfahren einen gräserwirksamen Sulfonylharnstoff ein.
Detaillierte Strategien und die Tabelle der zugelassenen Produkte sind im Download abrufbar.
Allgemeine Strategien
Vom Vorauflauf bis in den frühen Nachauflauf (Mais max. drei Blätter) besitzt Adengo (0,44 l/ha) eine sehr breite Wirkung sowohl über den feuchten Boden als auch über das Blatt. Auch Reste einer eventuell noch vorhandenen Zwischenfrucht (inkl. größerer Stöcke von Kamille) werden erfasst. Im Nachauflaufverfahren ist der Weiße Gänsefuß der begrenzende Faktor, dieser darf zum Zeitpunkt des Einsatzes maximal 2 - 3 echte Blätter besitzen, eine Beimengung von Mais Banvel flüssig (0,3 - 0,4 l/ha) kann hier unterstützen. Lücken bestehen bei Ausfallgetreide und Quecke. Schwächen bestehen auch bei enormem Klettenlabkrautdruck. Im Vorjahr wurde Hühnerhirse teilweise nicht zur Gänze erfasst - hier wird zur Vermeidung der Selektion dieser Pflanzen die Beimengung von 0,7 l/ha Spectrum. Tritt Erdmandelgras auf, so hat sich in steirischen Versuchen eine Kombination mit 1,4 l/ha Spectrum bewährt.
Bei bereits vollständig aufgelaufenen Unkräutern ist die Mittelpalette relativ breit. In der Praxis haben sich Packs mit Wirkstoffen aus der Klasse der Triketone (Mesotrione- z.B. Callisto, Tembotrione- z.B. Laudis), Sulfonylharnstoffen (Nicosulfuron, Rimsulfuron, Foramsulfuron) und Bodenwirkstoffen (Dimethenamid-P- z.B. Spectrum, Pethoxamid- z.B. Successor 600) bewährt. Einige Packs enthalten auch Produkte mit Wirkstoffen, die breitblättrige Wurzelunkräuter erfassen (z.B. mit dem Wirkstoff Dicamba im Arrat Mais Pack, im Kwizda Mais Pack, im Kaltor Power Pack, Laudis Monsoon Plus, Capreno Plus, etc. oder mit dem Wirkstoff Prosulfuron im Elumis Peak Pack oder in der Fertigmischung Diniro). Der Einsatz soll bis zum 4-Blattstdium des Maises erfolgen, sind Sulfonylharnstoffe in der Kombination, soll der Mais eine sattgrüne Farbe mit guter Wachsschicht haben und die Witterung in der Nacht nicht unter 6 - 8 °C sinken.
Sind keine Wurzelunkräuter zu bekämpfen, hat sich die sehr verträgliche und nach Niederschlägen rasch einsetzbare Kombination aus Laudis (1,5 bis 1,7 l/ha) und 1 l/ha Spectrum bewährt - Schwachpunkte sind hier große Kamillestöcke und Ausfallgetreide. Gute Erfahrungen gibt es auch mit dem Kwizda Mais Pack. Um hier in Jahren mit einem eher verzögerten Auflaufen der Unkräuter und langsamer Maisentwicklung (wie im 2023) auch eine Bodenwirkung zu erreichen, kann 1 l/ha Spectrum beigemengt werden. Dies gilt auch für viele andere Kombinationen, wo kein Bodenpartner beigemengt ist. Um das Risiko des Eintrages von Bodenwirkstoffen in das Grundwasser zu reduzieren, sollen auch mechanische Methoden - wo möglich - wie z.B. Hacke oder Bandspritzung und Hacke zur Anwendung kommen. Ein weiterer Bodenpartner ist Successor 600 (1,25 l/ha), der auch im WS 600-Pack enthalten ist. Aus der gleichen Wirkstoffgruppe ist s-Metolachlor (z.B. in Dual Gold), die Zulassung wurde nicht verlängert, im Jahr 2024 können diese Produkte und die Packs dazu (z.B. Elumis Eco Pack, Elumis Dual WG Pack) noch aufgebraucht werden).
Neue terbuthylazinfreie Packs sind Elumis Xpert (Elumis+Spectrum+Peak), der CB Maispack (Botiga+SL 950) oder der Valentia Maispack (Valentia+Raikiri+Ikanos). In letzterem kommen für den Mais eher neue Wirkstoffe wie Fluroxypyr und Florasulam (bekannt aus Starane XL) in Kombination mit den bekannten Wirkstoffen Mesotrione und Nicosulfuron zum Einsatz.
Neue terbuthylazinfreie Packs sind Elumis Xpert (Elumis+Spectrum+Peak), der CB Maispack (Botiga+SL 950) oder der Valentia Maispack (Valentia+Raikiri+Ikanos). In letzterem kommen für den Mais eher neue Wirkstoffe wie Fluroxypyr und Florasulam (bekannt aus Starane XL) in Kombination mit den bekannten Wirkstoffen Mesotrione und Nicosulfuron zum Einsatz.
Eine Möglichkeit besteht noch mit dem fast nur blattaktiven MaisTer Power (1,5 l/ha). Die Wirkung ist relativ breit, das Produkt enthält aber nur Wirkstoffe aus der Klasse der ALS-Hemmer (HRAC-Gruppe B), deshalb wird eine Kombination mit dem Wirkstoff Dicamba, z.B. im Produkt Delion (früher Oizysa D 480 SL) empfohlen (MaisTer Power Plus). Leider gibt es in Oberösterreich schon gegen diese Gruppe resistente Unkräuter (Weißer Gänsefuß, Amaranth). ALS-Hemmer sind auch in anderen Kulturen (Soja, Conviso-Rübe, Getreide) zugelassen, deshalb muss dem Thema Resistenzvorbeugung besondere Aufmerksamkeit geboten werden.