Offene Hoftür bei unseren Bauern – Fam. Pfeifer in Guntersdorf gewährt Einblick in ihren Betrieb
„Zu wissen wo unsere Lebensmittel herkommen und wie sie produziert werden, wird erfreulicherweise für die Konsumenten immer wichtiger. Als Bezirksbauernkammer Hollabrunn ist es uns deswegen ein Anliegen, Einblicke in landwirtschaftliche Betriebe zu gewähren. Bei unserem Gespräch wollen wir über die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in unserem Bezirk informieren sowie den Geschmack der Regionalität erlebbar machen“, meinte Bezirksbauernkammerobmann Friedrich Schechtner einleitend zu den Vertretern der Presse und etwa 30 weiteren interessierten Teilnehmern.
Ernst Pfeifer stellte anschließend den landwirtschaftlichen Betrieb vor. Neben dem Ackerbau – der Raum Guntersdorf zählt ja zum klassischen Ackerbaugebiet mit besten Bodenbonitäten – wurde vor einigen Jahren ein neues betriebliches Standbein geschaffen. Eine schon länger gehegte Idee in Form von Legehennen-Freilandhaltung wurde umgesetzt. Mittlerweile halten die Pfeifer´s rund 600 Legehennen auf ihren weitläufigen Hühnerkoppeln rund um ihren Hof. Die „glücklichen“ Hühner halten sich ganzjährig im Freien auf und ziehen sich nur zum Eierlegen sowie über Nacht in Mobilställe zurück. Die in Bio-Qualität produzierten Eier werden im Rahmen der Direktvermarktung an Gastronomiebetriebe und Letztverbraucher abgesetzt. Der Betrieb Pfeifer zeigt damit vor, dass auch im Zentrum des Ackerbaus Chancen im Bereich der Tierhaltung bestehen.
Kammersekretär Gerald Patschka gab einen Überblick über die Tierhaltung im Bezirk Hollabrunn. Dabei wurde verdeutlicht, dass diese im Vergleich zu anderen Regionen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Sowohl bei der Anzahl der tierhaltenden Betriebe als auch bei der Zahl der gehaltenen Tiere ist auch aktuell eine Stagnation bzw. ein leicht rückläufiger Trend zu beobachten. Eine Ausnahme bildet die Geflügelhaltung, wo sich die Anzahl der gehaltenen Tiere innerhalb weniger Jahre verdoppelt hat. Aufgezeigt wurden von Patschka auch einige Zahlen zur Produktion und Vermarktung von Eiern in Österreich, ehe Verena Pfeifer die Bedeutung des Ei-Stempels erläuterte, der die Rückverfolgbarkeit von Eiern bis hin zum landw. Betrieb gewährleistet.
Kammerobmann Friedrich Schechtner und Bezirksbäuerin Barbara Pletzer thematisierten in ihren Statements vor allem die Bedeutung regionaler Produktion und Wertschöpfung, Versorgungssicherheit und AMA-Gütesiegel. „Jeder Konsument kann mit seinem Kaufverhalten dazu beitragen, die heimische Qualitäts-Landwirtschaft zu unterstützen“, so Pletzer. Grundlage dafür ist der weitere Ausbau der Lebensmittel-Herkunftskennzeichnung - auch in der Gastronomie und Hotellerie, so die Forderung der Interessenvertreter.
Rebecca Freitag gab als Geschäftsführerin eines Gastronomiebetriebes (Roof-Top Bar und Restaurant in Retz) und Kundin der Pfeifer´s ein sehr positives Feedback über die Qualität der Eier und die gut funktionierende Geschäftsbeziehung.
Von der hohen Ei-Qualität konnten sich die Teilnehmer im Anschluss in Form einer Eierspeise überzeugen, die von den Bäuerinnen Guntersdorf frisch zubereitet wurde.
Bei einem intensiven Meinungsaustausch klang ein interessanter Vormittag aus.