Rekordpreise für Butter
Seit Jahresbeginn bewegte sich der von der AMA ermittelte österreichische Durchschnittsmilchpreis beständig leicht nach oben. In den vergangenen Monaten ist die Differenz zu den stark gestiegenen internationalen und europäischen Notierungen für Milchprodukte aber immer größer geworden, denn von österreichischen Lebensmittelkonzernen wird eine Anhebung der Einkaufspreise für die vielfältigen Erzeugnisse der österreichischen Milchverarbeitungsbetriebe blockiert. Am italienischen Spotmilchmarkt übertreffen die Preise für pasteurisierte Tankmilch aus Österreich und Deutschland mittlerweile sogar die bisherigen Höchstwerte aus dem Oktober 2022. Im Schnitt wurden im November, inklusive der Transportkosten zum Standort Verona, 67,80 Euro/100 kg netto bezahlt.
Bei den Milchstandardprodukten hat sich in den Vormonaten besonders der Markt an Milchfetten sehr positiv entwickelt. So notiert Butter in Süddeutschland derzeit bei über 8 Euro/kg und auch am Weltmarkt wurden im November für Butter Höchstpreise erzielt. Schwächer verläuft die Entwicklung im Eiweißbereich. Durch die um ein Drittel reduzierten chinesischen Importe bei Magermilchpulver fehlt es international an Nachfrage.
In Deutschland sind die Preise für Butter im September sprunghaft angestiegen, als sich eine Verknappung der Menge abzeichnete. Ungünstige Witterungsbedingungen sowie der Ausbruch der Blauzungenkrankheit führten im Sommer besonders in Nordwest-Europa zu einer geringeren Milchmenge und geringeren Milchinhaltsstoffen. Da im Herbst die Nachfrage nach Butter saisonal zunimmt, die Milchanlieferung im November aber ihr Minimum erreicht, setzte sich die Knappheit am Markt fort. Die deutsche Milchindustrie erwartet auch für 2025 weiter rückläufige Milchmengen. EU-weit geht die EU-Kommission 2025 bei normalen Wetterbedingungen von einer minimalen Steigerung der EU-Milchmenge aus.