EU-weit großes Erdäpfelangebot
In der EU-27 ist in allen wichtigen "Erdäpfelländern" in der Saison 2024/25 der Anbau ausgeweitet worden. Das hat umso mehr überrascht, als am Beginn der Saison viele Länder mit einer sehr knappen Versorgung an Pflanzgut zu kämpfen hatten. Die EU-Gesamtkartoffelfläche lag heuer bei 1,39 Mio. ha. Mit diesem Plus von 40.000 ha wurde die rückläufige Entwicklung der Vorjahre gestoppt. Weiter auf den Rückzug war EU-weit allerdings der Anbau von Stärkekartoffeln, entsprechend größer fällt der Flächenzuwachs bei Speise- und Speiseindustriekartoffel (= Konsumkartoffeln) aus. Dieses Flächenplus bedeutet auch ein Ernteplus. Mit 51,1 Mio. t wird die EU-Kartoffelernte (inkl. Stärkekartoffel) um knapp 5% höher als im Vorjahr erwartet. Bei den beiden größten EU-Produzenten Deutschland und Frankreich liegen die Ernteschätzungen um rund 9% über dem Vorjahr, dabei ist überall eine Verschiebung hin zu Konsumkartoffeln festzustellen. In Deutschland könnte die erwartete Gesamternte von über 12 Mio. t die größte jemals eingebrachte Konsumkartoffelernte bedeuten. Dabei führten in den vergangenen Jahren bereits Mengen jenseits der 10 Mio. t-Marke zu negativen Preisentwicklungen. Erschwerend kommt für den deutschen Markt hinzu, dass der seit Jahren wachsende und bedeutende "Frittenmarkt" stottert. 2023/24 sind die Pommes-Exportmengen aus Nordwesteuropa erstmals gesunken und für heuer zeichnet sich keine Änderung des rückläufigen Absatztrends in Europa und den Drittländern ab. Besonders im Außer-Haus-Konsum sind Absätze immer noch geringer als vor den Corona-Lookdowns. Die Ursachen werden in Homeoffice, dem Personalmangel in der Gastronomie und den gestiegenen Gastronomiepreisen gesehen. In der Verarbeitungsindustrie dürfte daher kein zusätzlicher Bedarf an freien Speisekartoffeln bestehen und bei Frischkartoffeln gehen die Absatzmengen seit langem zurück.
Zwar hört man aus Deutschland, dass ungünstige Vegetationsbedingungen zu mehr Qualitätsproblemen und einer geringeren Nettoausbeute führen werden, dennoch liegt die Versorgung bei Speisekartoffel deutlich über 2023. Das hat Auswirkungen auf die Erzeugerpreise, die gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel gesunken sind und für lose Ware frei Erfasser unter 20 Euro/t liegen. Durch diesen Angebotsdruck könnte das Interesse deutscher Produzenten nach Österreich zu liefern heuer wieder besonders groß sein. Zudem wird in Österreich bei höherer Bruttoernte aufgrund von überdurchschnittlich hohen Absortierungsanteilen durch Drahtwurmbefall, Fäulnis, Beschädigungen, grüne Knollen und eine eingeschränkte Lagerstabilität die Versorgungslage eher wieder knapp erwartet. Durch das Bekenntnis des Lebensmittelhandels zu österreichischer Ware abgesichert durch das AMA-Gütesiegel wird Importware der Weg in die Supermarktregale aber verschlossen bleiben.
Zwar hört man aus Deutschland, dass ungünstige Vegetationsbedingungen zu mehr Qualitätsproblemen und einer geringeren Nettoausbeute führen werden, dennoch liegt die Versorgung bei Speisekartoffel deutlich über 2023. Das hat Auswirkungen auf die Erzeugerpreise, die gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel gesunken sind und für lose Ware frei Erfasser unter 20 Euro/t liegen. Durch diesen Angebotsdruck könnte das Interesse deutscher Produzenten nach Österreich zu liefern heuer wieder besonders groß sein. Zudem wird in Österreich bei höherer Bruttoernte aufgrund von überdurchschnittlich hohen Absortierungsanteilen durch Drahtwurmbefall, Fäulnis, Beschädigungen, grüne Knollen und eine eingeschränkte Lagerstabilität die Versorgungslage eher wieder knapp erwartet. Durch das Bekenntnis des Lebensmittelhandels zu österreichischer Ware abgesichert durch das AMA-Gütesiegel wird Importware der Weg in die Supermarktregale aber verschlossen bleiben.