Saisonstart für Heurige
Das Jahr 2024 war für die heimischen Kartoffelbauern ein nicht Einfaches. Mit rund 366.000 Tonnen Früh- und Speisekartoffeln lag die Brutto-Erntemenge um 24,6 Prozent über dem schwachen Ergebnis von 2023 und um 4,4 Prozent über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Die Hektarerträge fielen je nach Niederschlagsverteilung, Boden und Beregnungsmöglichkeit unterschiedlich aus. In den NÖ-Anbaugebieten gab es Felder, auf denen nicht einmal 20 Tonnen pro Hektar geerntet wurden, aber auch Erträge von deutlich über 30 Tonnen waren möglich.
Qualitativ waren die Probleme mit Drahtwurmbefall, Fäulnis, Beschädigungen, grünen Knollen und eingeschränkter Lagerstabilität, bedingt durch zu hohe Erntetemperaturen vielfältig und für die Lagerhalter überaus herausfordernd. Qualitätsbedingte Absortierungen von 30 Prozent und mehr waren leider keine Seltenheit. Absatzseitig zeigte sich der heimische Erdäpfelmarkt stabil. Mit der Nachfrage im Inland war man über weite Strecken der Vermarktungssaison zufrieden. Bei leicht rückläufigen Verbraucherpreisen wurden im LEH im letzten Quartal 2024 um 3,5 Prozent mehr Erdäpfel verkauft als im Vorjahreszeitraum. Auch im Export war durchaus Interesse an österreichischer Ware gegeben. Angesichts der schwindenden Lagervorräte hatten Ausfuhren aber keine Priorität. Im Gegenteil: Einige Packbetriebe mussten bereits Ende April auf französische Lagerkartoffeln zurückgreifen, um Handelspartner bedienen zu können.
Damit startet die Vermarktung der neuen Erdäpfel in einen geräumten Markt. Durch die mangelnde wirtschaftliche Attraktivität anderer Kulturen haben die Landwirte ihre Frühkartoffelflächen in diesem Jahr zwar um 22 Prozent auf 1.053 ha ausgeweitet. Gerade am Anfang der Saison spielen der Zuwachs und die Flächenräumung für den Marktverlauf aber eine mindestens so große Rolle wie die Anbaufläche. Die Flächen könnten heuer rasch geräumt werden, denn aus dem Burgenland sollen Heurige bereits in der zweiten Maihälfte verfügbar sein.