Umweltleistungen der Landwirtschaft besser kommunizieren
“Es kann nicht sein, dass in Europa alle über einen Kamm geschoren, sogar mit Regenwald abholzenden Drittstaaten in einen Topf geworfen und Vorleistungen nicht berücksichtigt werden“, betonte LK-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger etwa im Hinblick auf die EU-Entwaldungs- und die Renaturierungs-Verordnung gegenüber dem Leiter der Generaldirektion (GD) Landwirtschaft der EU-Kommission, Wolfgang Burtscher. “Praktikabilität muss gegeben sein. Es würde auch für eine viel bessere Akzeptanz der EU sorgen, wenn Brüssel die regionalen Entwicklungen stärker berücksichtigen und anerkennen würde“, so der LKÖ-Präsident zu seinem Vorarlberger Landsmann. “Das Undifferenzierte ärgert uns“, ergänzte Berlakovich auch im Hinblick auf sonstige EU-Umweltvorgaben und erntete durchaus viel Verständnis.
Klimaschutz bisher uneinheitlich gemessen
Burtscher betonte, dass der Druck in puncto Klimaschutz und Biodiversität bleiben werde und es der nachhaltigen Landwirtschaft Österreichs besser gelingen müsse, ihre Leistungen sichtbar zu machen. “Für die Akzeptanz der Agrarpolitik ist es entscheidend, dass die Anstrengungen der Landwirte im Hinblick auf den Klimaschutz und die Erhaltung der Biodiversität besser dokumentiert und kommuniziert werden. Ohne solche spezifischen Daten ist die Landwirtschaft stets in der Defensive und es werden immer mehr Leistungen gefordert. Das muss sich verbessern“, so Burtscher, der - ebenso wie Moosbrugger und Berlakovich - dabei zusätzliche Bürokratie für die Bauern vermeiden und vielmehr für Entlastung sorgen will.
Einig zeigten sich die drei Agrarvertreter auch darin, dass es zu kurz gegriffen ist, rein die Emissionen zu bewerten. Auch Positives wie Biodiversität, Tierwohl, Bewirtschaftung von regionalem Grünland, Landschaftspflege für den Tourismus und mehr müssten mitberücksichtigt und ebenfalls kommuniziert werden.
Einig zeigten sich die drei Agrarvertreter auch darin, dass es zu kurz gegriffen ist, rein die Emissionen zu bewerten. Auch Positives wie Biodiversität, Tierwohl, Bewirtschaftung von regionalem Grünland, Landschaftspflege für den Tourismus und mehr müssten mitberücksichtigt und ebenfalls kommuniziert werden.
Ukrainebeitritt und EU-Standards
Moosbrugger und Berlakovich brachten auch ihre großen Bedenken im Hinblick auf Ukraine-Importe und Beitrittsverhandlungen klar zum Ausdruck. Das Modell der bäuerlichen Familienbetriebe müsse in Europa auch für die Zukunft abgesichert werden. Burtscher betonte, dass im Hinblick auf die Erweiterung gegenwärtig alle EU-Politiken einschließlich der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) einer Neubewertung unterzogen würden. Diese umfasse sicherlich auch Maßnahmen wie das Capping der Direktzahlungen für Betriebe ab einer bestimmten Größenordnung.
Die Sorgen über die Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine wurden auch mit Leopoldo Rubinacci, dem Stellvertretenden Generaldirektor der GD Handel, intensiv diskutiert. Dieser zeigte großes Verständnis für die Forderung, beim Agrarhandel für die Einhaltung ähnlicher Standards, etwa beim Tierwohl, zu sorgen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Weniger kritisch sehen er und sein Team ein Mercosur-Handelsabkommen, bei dem Moosbrugger und Berlakovich deutlich auf die Gefahren in sensiblen Agrarproduktbereichen hinwiesen.
Auch auf die Unsinnigkeit und Unpraktikabilität der von der Umweltseite geschaffenen EU-Entwaldungsverordnung wiesen die beiden österreichischen Bauernvertreter mit Nachdruck hin. Es müsse Europa wieder besser gelingen, junge Menschen für die Hofübernahme zu motivieren, appellierte Moosbrugger an den Kommissionsvertreter.
Gegenüber einem führenden Beamten der der GD-Gesundheit der EU-Kommission, Klaus Berend, brachten die beiden LK-Präsidenten die Probleme durch den zunehmenden Wegfall wichtiger Pflanzenschutzwirkstoffe klar zur Sprache. Auch neue Züchtungsmethoden und etwaige Möglichkeiten zur Erlangung von Notfallzulassungen wurden diskutiert.
Die Sorgen über die Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine wurden auch mit Leopoldo Rubinacci, dem Stellvertretenden Generaldirektor der GD Handel, intensiv diskutiert. Dieser zeigte großes Verständnis für die Forderung, beim Agrarhandel für die Einhaltung ähnlicher Standards, etwa beim Tierwohl, zu sorgen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Weniger kritisch sehen er und sein Team ein Mercosur-Handelsabkommen, bei dem Moosbrugger und Berlakovich deutlich auf die Gefahren in sensiblen Agrarproduktbereichen hinwiesen.
Auch auf die Unsinnigkeit und Unpraktikabilität der von der Umweltseite geschaffenen EU-Entwaldungsverordnung wiesen die beiden österreichischen Bauernvertreter mit Nachdruck hin. Es müsse Europa wieder besser gelingen, junge Menschen für die Hofübernahme zu motivieren, appellierte Moosbrugger an den Kommissionsvertreter.
Gegenüber einem führenden Beamten der der GD-Gesundheit der EU-Kommission, Klaus Berend, brachten die beiden LK-Präsidenten die Probleme durch den zunehmenden Wegfall wichtiger Pflanzenschutzwirkstoffe klar zur Sprache. Auch neue Züchtungsmethoden und etwaige Möglichkeiten zur Erlangung von Notfallzulassungen wurden diskutiert.
Irland kämpft verstärkt mit Umweltvorgaben
Wertvolle Einblicke brachte auch der Austausch mit Francie Gorman, Präsident der Irish Farmer‘s Association (IFA), und Tim Cullinan, COPA-Vizepräsident. Während Österreich mit dem ÖPUL früh einen nachhaltigen Weg eingeschlagen hat, setzte Irland mehr auf eine Intensivierung. Nun kämpfen die irischen Farmer noch viel stärker als Österreich mit den europäischen Umweltvorgaben, auch wenn der medial “hyperventilierte“ Kuhherdenabbau im großen Stil völlig unkonkret geblieben ist.
Zusätzliche Gruben und Tanks für die Gülle sind ein Riesenthema, um die Nitratausbringung über das Jahr besser verteilen zu können. Genehmigungsprozesse für Stallbauten oder Ähnliches dauerten viel zu lange, Fachkräfte sein schwer zu bekommen, so Gorman und Cullinan.
Zusätzliche Gruben und Tanks für die Gülle sind ein Riesenthema, um die Nitratausbringung über das Jahr besser verteilen zu können. Genehmigungsprozesse für Stallbauten oder Ähnliches dauerten viel zu lange, Fachkräfte sein schwer zu bekommen, so Gorman und Cullinan.
EU-Renaturierungsverordnung
Sorgen bereitet die EU-Naturwiederherstellungs-Verordnung auch vielen irischen Agrarbetrieben. Die Regierung betont zwar, zuerst Staatsflächen renaturieren und wiedervernässen zu wollen, allerdings handelt es sich dabei oftmals um Pachtflächen, auf die viele Milchviehbetriebe angewiesen sind. In Irland ist sehr viel Land in öffentlichem Besitz, weil der Staat einst Torfböden in enormem Ausmaß zur Energiegewinnung und -absicherung erworben hat, berichteten die beiden IFA-Vertreter, die generell von einem massiven Kampf der verschiedenen Interessen um die Flächen sprechen. Dass Moosbrugger und Berlakovich eine Inflationsanpassung der EU-Mittel fordern - wie in Österreich teilweise erreicht - wird auch von den irischen Bauernvertretern unterstützt. “Es ist wichtig, Allianzen zu schmieden und an den zentralen Schalthebeln unsere Positionen zu verankern“, betonte Moosbrugger.