Wirtschaftsdüngereinsatz im Bio-Grünland - Effizient, gezielt, nachhaltig
Flüssig oder fest - Jede Art ist wertvoll
Grundsätzlich unterschiedet man im Wirtschaftsdüngermanagement zwischen festen (Festmist, Kompost) und flüssigen Wirtschaftsdüngern (Gülle, Jauche). Vor allem im Bereich Milchviehhaltung haben sich Güllesysteme durchgesetzt. In der Aufzucht bzw. Mast sind oft Mistsysteme anzutreffen.
Vorweg gehört gesagt: Jede Art ist für Bio-Betriebe von wertvoll!
Es kommt vor allem auf den gezielten, zeitlich angepassten Einsatz an. Daneben muss großes Augenmerk auf die bewirtschaftungsspezifischen Merkmale des betrieblichen Grünlandes (Ertragsfähigkeit, Nutzungsintensität, Pflanzenbestand) gelegt werden. In intensiv genutzten Wirtschaftswiesen wird der optimale Einsatz von Mist und Kompost zunehmend eine Herausforderung. Bei Vielschnittwiesen (ab 3 - 4 Schnitte) ist Gülle mit
Sicherheit der optimalste Düngestoff. Festmist und Kompost lässt sich sehr gut in extensiv genutzten Wiesen (1 - 2 Schnitte) und auch in Form einer Herbstdüngung verwerten.
Vorweg gehört gesagt: Jede Art ist für Bio-Betriebe von wertvoll!
Es kommt vor allem auf den gezielten, zeitlich angepassten Einsatz an. Daneben muss großes Augenmerk auf die bewirtschaftungsspezifischen Merkmale des betrieblichen Grünlandes (Ertragsfähigkeit, Nutzungsintensität, Pflanzenbestand) gelegt werden. In intensiv genutzten Wirtschaftswiesen wird der optimale Einsatz von Mist und Kompost zunehmend eine Herausforderung. Bei Vielschnittwiesen (ab 3 - 4 Schnitte) ist Gülle mit
Sicherheit der optimalste Düngestoff. Festmist und Kompost lässt sich sehr gut in extensiv genutzten Wiesen (1 - 2 Schnitte) und auch in Form einer Herbstdüngung verwerten.
Planung - realistisch, konsequent
Vor allem auf Dauergrünlandbetrieben steht die Düngeplanung meist nicht an erster Stelle. Speziell Betriebe mit begrenztem Anfall an Gülle und Mist sollten hier eine konsequente Planung verfolgen. Die anfallende
Menge an Wirtschaftsdünger muss vorab so genau wie möglich abgeschätzt werden. In weiterer Folge müssen die zu düngenden Flächen erfasst und je nach Intensität eingeteilt werden. Hierzu bietet sich das Konzept des abgestuften Wiesenbaus an. Weg von der Gießkanne, hin zur flächenspezifischen Düngeplanung.
Eine Hilfestellung zur Planung bieten hier der LK-Düngerechner (gesamtbetriebliche
Düngedokumentation) und der ÖdüPlan Plus der Boden.Wasser.Schutz.Beratung (schlagbezogene Dokumentation) sowie das Planungstool AGw.
Für die Einschätzung der Ertragslage und daraus resultierenden Nährstoffbedarf (v.a. Stickstoff, Phosphor, Kalium) liefert die "Richtlinie für sachgerechte Düngung (SGD), Auflage 8" Vor allem im Bereich der Gülledüngung sollte auch auf den Zeitpunkt der Düngung im Jahresverlauf geachtet werden. Vor allem zu Vegetationsstart im Frühjahr hat das Dauergrünland eine hohe Aufnahmefähigkeit von Nährstoffen. Mit Blick auf den ersten Schnitt darf eine rechtzeitige Düngung nicht verschlafen werden. Der erste Aufwuchs ist auch der ertragreichste und benötigt dementsprechende Nährstoffgaben. Gesetzliche Rahmenbedingungen der Nitrat Aktionsprogramm Verordnung sind hier zu beachten. Keine Düngung auf durchgefrorenen, schneebedeckten und wassergesättigten Böden.
Bei den letzten Aufwüchsen im Herbst, bzw. nach der letzten Nutzung ist eine Güllegabe kritisch zu betrachten. Die Pflanzen brauchen nur noch wenig an Nährstoffen. Zusätzlich darf der Bestand nicht zu hoch in den Winter gehen. Hohe Restgrünlandbestände und eine zusätzlich hohe Nährstoffkonzentration begünstigen Schneeschimmelbildung und dadurch die Auswinterung von Dauergrünland. Zusätzlich kann es zu Gewässereinträgen kommen. Um einer mehr oder weniger notwendigen Gülleausbringung im Herbst (Güllegrube gehört vorm Winter entleert - eher Entsorgung als Düngung), sollte ausreichend Lagerkapazität für
die anfallende Güllemenge vorhanden sein. entsprechende Werte.
Menge an Wirtschaftsdünger muss vorab so genau wie möglich abgeschätzt werden. In weiterer Folge müssen die zu düngenden Flächen erfasst und je nach Intensität eingeteilt werden. Hierzu bietet sich das Konzept des abgestuften Wiesenbaus an. Weg von der Gießkanne, hin zur flächenspezifischen Düngeplanung.
Eine Hilfestellung zur Planung bieten hier der LK-Düngerechner (gesamtbetriebliche
Düngedokumentation) und der ÖdüPlan Plus der Boden.Wasser.Schutz.Beratung (schlagbezogene Dokumentation) sowie das Planungstool AGw.
Für die Einschätzung der Ertragslage und daraus resultierenden Nährstoffbedarf (v.a. Stickstoff, Phosphor, Kalium) liefert die "Richtlinie für sachgerechte Düngung (SGD), Auflage 8" Vor allem im Bereich der Gülledüngung sollte auch auf den Zeitpunkt der Düngung im Jahresverlauf geachtet werden. Vor allem zu Vegetationsstart im Frühjahr hat das Dauergrünland eine hohe Aufnahmefähigkeit von Nährstoffen. Mit Blick auf den ersten Schnitt darf eine rechtzeitige Düngung nicht verschlafen werden. Der erste Aufwuchs ist auch der ertragreichste und benötigt dementsprechende Nährstoffgaben. Gesetzliche Rahmenbedingungen der Nitrat Aktionsprogramm Verordnung sind hier zu beachten. Keine Düngung auf durchgefrorenen, schneebedeckten und wassergesättigten Böden.
Bei den letzten Aufwüchsen im Herbst, bzw. nach der letzten Nutzung ist eine Güllegabe kritisch zu betrachten. Die Pflanzen brauchen nur noch wenig an Nährstoffen. Zusätzlich darf der Bestand nicht zu hoch in den Winter gehen. Hohe Restgrünlandbestände und eine zusätzlich hohe Nährstoffkonzentration begünstigen Schneeschimmelbildung und dadurch die Auswinterung von Dauergrünland. Zusätzlich kann es zu Gewässereinträgen kommen. Um einer mehr oder weniger notwendigen Gülleausbringung im Herbst (Güllegrube gehört vorm Winter entleert - eher Entsorgung als Düngung), sollte ausreichend Lagerkapazität für
die anfallende Güllemenge vorhanden sein. entsprechende Werte.
Lagerung - Verluste reduzieren - Effizienz steigern
Wichtig im Management ist der sorgsame und verlustarme Umgang. Stickstoff, als wichtigster Pflanzennährstoff, ist in Wirtschaftsdüngern teils stark von Verlusten betroffen. Um Stickstoffverluste (vor allem durch Ammoniakausgasung oder Nährstoffauswaschung) möglichst gering zu halten, gibt es einige Dinge zu beachten:
- Laufgänge sollten möglichst sauber und trocken sein z.B.: Entmistungsintervall
verkürzen - Gülle-/Jauchegruben abdecken
- Aufrühren von Gülle auf ein Minimum beschränken z.B.: nur unmittelbar vor der
Ausbringung/Separierung (verstärkte Ammoniakausgasung durch Lufteintrag) - Festmist/Kompost auf Mistlagerstätten/Feldmieten vor Regen schützen z.B.: Abdecken
mit Vließ (Gefahr der Auswaschung von Stickstoff und Kalium)
Aufbereitung - Viele betriebliche Möglichkeiten
In der Wirtschaftsdüngeraufbereitung sind die betrieblichen Ambitionen dahinter sehr unterschiedlich. Bessere Pflanzenverträglichkeit, bessere Fließfähigkeit und Infiltration, verringerte Nährstoffverluste, Geruchsbindung. Das sind die wesentlichen Erfolge die Betriebe mit der Aufbereitung erreichen wollen. Unter vielen wissenschaftlichen Versuchen haben sich einige Aufbereitungsverfahren als erfolgreich erwiesen:
Versuchen keinen Effekt auf die Wirkung von Wirtschaftsdüngern im Hinblick auf Pflanzenverträglichkeit, Düngewirkung, Ertrag oder Qualität gebracht. In der wissenschaftlichen Literatur wird beim Einsatz von Urgesteinsmehl meist auf den Effekt erhöhter Konzentration von Tonmineralen als einzige positive Wirkung auf sehr leichten Böden verwiesen. Auf lehmigen Böden sind ohnehin höhere Gehalte an Tonmineralen
vorherrschend (Quelle: Abschlussbericht WD Bio, Projektnummer 100357, Starz, Pfister, Rohrer).
Ähnlich verhält es sich mit den Einsatz von Effektiven Mikroorganismen (EM). Auch hier kann in wissenschaftlichen Versuchen noch keine Wirkung auf Verbesserung der Eigenschaften von Wirtschaftsdüngern nachgewiesen werden.
Wissenschaftliche Versuche zu verschiedenen Güllezusätzen und deren Auswirkung, werden laufend an der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein in Zusammenarbeit mit dem Lfl Bayern durchgeführt.
- Gülle mit Wasser verdünnen: Ideal wäre ein Verhältnis 1:1, aber auch schon geringere
Verhältnisse haben einen positiven Effekt. Vor allem Fließfähigkeit und Infiltration werden
verbessert. Die Gülle infiltriert schneller in den Boden, was positive Effekte mit Blick auf
die Ammoniakausgasung hat. Wasser ist der billigste Güllezusatz.
Nachteilig ist hier zu erwähnen, dass es bei einer Verdünnung mit Wasser, zu geringeren
Nährstoffkonzentrationen in der Gülle führt (Mehr Wasser wird transportiert) - Gülleseparierung: Fließfähigkeit und Infiltration wird erhöht und die Ammoniakausgasung
reduziert. Nebenbei ist hier die Pflanzen- und Futterverschmutzung durch Feststoffe
geringer. Der Nährstoffgehalt von separierter Gülle unterscheidet sich nicht sonderlich
von nicht separierter Gülle.
Der Feststoff kann mit Mist- oder Kompoststreuer, die auf Bio-Betrieben meist vorhanden
sind, ausgebracht werden. - Kompostierung von Festmist: Durch gezieltes Umsetzen von Festmist auf der Mistplatte
oder Feldmieten, kann man eine Kompostierung bzw. zumindest eine gezielte Rotte
herbeiführen. Durch den bereits begonnen Rotteprozess kann der Festmist leichter in die
Düngung im Jahresverlauf integriert werden. Der mineralische Stickstoff wir in organische
Verbindungen gebunden. Durch die Umsetzung kommt es aber auch zu
Ausgasungsverlusten.
Versuchen keinen Effekt auf die Wirkung von Wirtschaftsdüngern im Hinblick auf Pflanzenverträglichkeit, Düngewirkung, Ertrag oder Qualität gebracht. In der wissenschaftlichen Literatur wird beim Einsatz von Urgesteinsmehl meist auf den Effekt erhöhter Konzentration von Tonmineralen als einzige positive Wirkung auf sehr leichten Böden verwiesen. Auf lehmigen Böden sind ohnehin höhere Gehalte an Tonmineralen
vorherrschend (Quelle: Abschlussbericht WD Bio, Projektnummer 100357, Starz, Pfister, Rohrer).
Ähnlich verhält es sich mit den Einsatz von Effektiven Mikroorganismen (EM). Auch hier kann in wissenschaftlichen Versuchen noch keine Wirkung auf Verbesserung der Eigenschaften von Wirtschaftsdüngern nachgewiesen werden.
Wissenschaftliche Versuche zu verschiedenen Güllezusätzen und deren Auswirkung, werden laufend an der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein in Zusammenarbeit mit dem Lfl Bayern durchgeführt.
Ausbringung - Vom Lager, zum Boden, zur Pflanze
Das Erfolgsrezept einer effizienten und zielgerichteten Ausbringung geht wie schon bei der Lagerung über die möglichst verlustarme Ausbringung. Mit steigender Intensität in der Bewirtschaftung steigt auch der Nährstoffbedarf der Pflanzen. Auch Bio-Grünlandbetriebe erhöhen teils die Intensität ihres Grünlandes zur Produktion von energie- und eiweißreichem Grundfutter für die Tierernährung.
In der Grünlanddüngung gilt der Grundsatz: Komm oft, dafür mit wenig. Es ist gemeint, dass nach jedem Schnitt im Intensivgrünland eine Wirtschaftsdüngergabe erforderlich ist, um auch eine effiziente Ausnutzung und auch Verträglichkeit für die Pflanzen und Boden zu gewährleisten.
Bedeckter Himmel, kühle Witterung und im Optimalfall nach der Ausbringung leichte Niederschläge sind optimale Bedingungen. Heiße, trockene Phasen begünstigen zum einen Ausgasungsverluste und zum anderen trocknen Feststoffreste an Blättern rasch an und führen zu Futterverschmutzung.
Festmist und Kompost können optimal als Düngung im Herbst ausgebracht werden. Hier kann der Mist über den Winter einwachsen. Je nach Rottegrad kann auch eine Düngung zwischen den Schnitten möglich sein. Hier ist eine Abwägung mit Hinsicht auf die Futterverschmutzung aber unumgänglich. Bei längeren Schnittintervallen kann eine Rottemist- oder Kompostgabe auch zwischen den Schnitten erfolgen.
In der Grünlanddüngung gilt der Grundsatz: Komm oft, dafür mit wenig. Es ist gemeint, dass nach jedem Schnitt im Intensivgrünland eine Wirtschaftsdüngergabe erforderlich ist, um auch eine effiziente Ausnutzung und auch Verträglichkeit für die Pflanzen und Boden zu gewährleisten.
Bedeckter Himmel, kühle Witterung und im Optimalfall nach der Ausbringung leichte Niederschläge sind optimale Bedingungen. Heiße, trockene Phasen begünstigen zum einen Ausgasungsverluste und zum anderen trocknen Feststoffreste an Blättern rasch an und führen zu Futterverschmutzung.
Festmist und Kompost können optimal als Düngung im Herbst ausgebracht werden. Hier kann der Mist über den Winter einwachsen. Je nach Rottegrad kann auch eine Düngung zwischen den Schnitten möglich sein. Hier ist eine Abwägung mit Hinsicht auf die Futterverschmutzung aber unumgänglich. Bei längeren Schnittintervallen kann eine Rottemist- oder Kompostgabe auch zwischen den Schnitten erfolgen.
Technische Möglichkeiten nutzen - bodennahe Ausbringung
Die PS gehören auf den Boden!
Im Sinn der Nährstoffeffizienz und Vermeidung von Futterverschmutzung ist die durchdachte bodennahe Ausbringung mit Schleppschlauch, Schleppschuh (oder Schlitzgeräte) eine effektive Lösung. Eine Kombination von Gülleseparierung und bodennaher Ausbringung sind der Schlüssel für ein effizientes Wirtschaftsdüngermanagement.
Es hat sich auch die Düngung in einen bereits angewachsenen Grünlandbestand als positiv erwiesen. Eventuell entstehende Güllebänder wachsen dadurch nicht mit dem Bestand mit, sondern bleiben am Boden und die zusätzliche Beschattung durch die angewachsenen Grünlandpflanzen schützen vor zusätzlicher Ausgasung. Zusätzlich wird die Arbeitsspitze der Düngung gestreckt und es können sich betriebliche Kooperationen im Güllemanagement (z.B.: Gemeinschaftsfässer, Anschaffung einer Verschlauchung) entwickeln.
Im Sinn der Nährstoffeffizienz und Vermeidung von Futterverschmutzung ist die durchdachte bodennahe Ausbringung mit Schleppschlauch, Schleppschuh (oder Schlitzgeräte) eine effektive Lösung. Eine Kombination von Gülleseparierung und bodennaher Ausbringung sind der Schlüssel für ein effizientes Wirtschaftsdüngermanagement.
Es hat sich auch die Düngung in einen bereits angewachsenen Grünlandbestand als positiv erwiesen. Eventuell entstehende Güllebänder wachsen dadurch nicht mit dem Bestand mit, sondern bleiben am Boden und die zusätzliche Beschattung durch die angewachsenen Grünlandpflanzen schützen vor zusätzlicher Ausgasung. Zusätzlich wird die Arbeitsspitze der Düngung gestreckt und es können sich betriebliche Kooperationen im Güllemanagement (z.B.: Gemeinschaftsfässer, Anschaffung einer Verschlauchung) entwickeln.
Fazit
Jede Art von Wirtschaftsdünger gehört effektivst genutzt. Planung und Verringerung von Verlusten sind mit Sicherheit der Schlüssel einer effektiven und zielorientierten Wirtschaftsdüngerausbringung am biologisch geführten Grünlandbetrieb. Die positiven Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Dauergrünlands im Hinblick auf die Grundfutterqualität und folglich auch Leistung soll ein zusätzlicher Ansporn für die Bio-Betriebe sein.