Erfolgreich Weide am Betrieb umsetzen
Die goldenen Grundregeln der Weidehaltung
In Abhängigkeit der betrieblichen Ausgangssituation (z.B. Produktionsschwerpunkt, Flächenarrondierung, Technisierung am Betrieb, ...) sind folgende Überlegungen vor Weidebeginn anzustellen:
Die Weidestrategie:
Besitzt ein Betrieb eine geringe Weideflächenausstattung, so kann die Stundenweide das Mittel der Wahl sein. Durch die Stundenweide wird die Bestoßung der Flächen zeitlich begrenzt. Wird den Rindern jedoch in diesem Zeitraum ein effektives Fressen ermöglicht, ist eine Reduzierung des Kraftfuttereinsatzes (insbesondere der Eiweißkomponenten) gut umsetzbar.
Bei sehr knapper Flächenausstattung wird Weide - zumindest zeitweise beschränkt - als "Bewegungsweide“ angeboten. In diesem Fall werden die Tiere im Stall bedarfsgerecht gefüttert und die Weidestunden pro Tag - zur Verhinderung eines Überbesatzes - bewusst verringert. Eine Zusatzdüngung braucht es hier keine. Weideeintriebsstellen und Tränken sollten hier möglichst stabil aufgebaut sein. Nach Möglichkeit sollte in der Weideperiode zumindest einmal eine Weideruhe mit Zwischennutzung angestrebt werden. Es braucht dann jedoch eine entsprechende Ausweichfläche (z.B. Einbindung von Ackerfutterflächen). Stehen mehr Flächen zur Verfügung, kann die Weidezeit erheblich ausgedehnt werden.
Bei sehr knapper Flächenausstattung wird Weide - zumindest zeitweise beschränkt - als "Bewegungsweide“ angeboten. In diesem Fall werden die Tiere im Stall bedarfsgerecht gefüttert und die Weidestunden pro Tag - zur Verhinderung eines Überbesatzes - bewusst verringert. Eine Zusatzdüngung braucht es hier keine. Weideeintriebsstellen und Tränken sollten hier möglichst stabil aufgebaut sein. Nach Möglichkeit sollte in der Weideperiode zumindest einmal eine Weideruhe mit Zwischennutzung angestrebt werden. Es braucht dann jedoch eine entsprechende Ausweichfläche (z.B. Einbindung von Ackerfutterflächen). Stehen mehr Flächen zur Verfügung, kann die Weidezeit erheblich ausgedehnt werden.
Das Weidesystem:
Steht den Rindern viel Zeit auf der Weide zur Verfügung und wird wenig zugefüttert, spricht Vieles für die Kurzrasenweide: Dichte Pflanzenbestände, geringere Trittbelastung und gleichmäßiges Futterangebot über die gesamte Weideperiode. Um ein gutes Gelingen dieses Weidesystems sicher zu stellen, muss auf die richtige Grasaufwuchshöhe (durchschnittlich 5 - 7 cm) und einen frühzeitigen Weideaustrieb geachtet werden. Stehen den Rindern nur kurze Bestoßzeiten von Weideflächen zur Verfügung, sollte mit der Unterteilung (Koppelung) der Weideflächen begonnen werden, um so die Futteraufnahme je Zeiteinheit steigern zu können. Auch in Trockenlagen sollte der Koppelweidehaltung der Vorzug gegeben werden, um so den Pflanzenbestand zu schonen. Da die reine Koppelweide aufgrund des höheren Aufwandes in der Praxis jedoch eher selten umgesetzt wird (Koppelmanagement, Triebwege, …), ist meist eine Mischform zwischen Koppel- und Kurzrasenweide zu empfehlen. Hier werden die Weideflächen in nur zwei bis max. vier Koppeln unterteilt, wobei die Weidepause je Koppel - je nach Pflanzenwachstum - nicht länger als 7 bis 10 Tage dauert.
Die Portionsweide hat dort ihre Berechtigung, wo von den Tieren innerhalb kurzer Zeit (z.B. bei Stundenweide) viel Weidegras aufgenommen werden sollte. Ein höheres Arbeitsaufkommen, schwankende Futterqualitäten und höhere Trittbelastung bei feuchtem Wetter sind die Nachteile dieses Weidesystems.
Die Portionsweide hat dort ihre Berechtigung, wo von den Tieren innerhalb kurzer Zeit (z.B. bei Stundenweide) viel Weidegras aufgenommen werden sollte. Ein höheres Arbeitsaufkommen, schwankende Futterqualitäten und höhere Trittbelastung bei feuchtem Wetter sind die Nachteile dieses Weidesystems.
Der Weidebeginn:
Durch einen frühen Zeitpunkt im Frühjahr oder nach einer Schnittnutzung und dem noch geringen Grasaufwuchs wird ein hastiges Fressen verhindert und eine langsame Futterumstellung ermöglicht. Weiters fördert die Überweidung eines jungen Pflanzenbestandes die Ausbreitung weidetauglicher Gräser, da diese, anders als in Schnittwiesen, weniger Konkurrenz um das Licht erfahren und so für eine höhere Trittverträglichkeit der Grasnarbe sorgen können.
Die richtigen Weidegräser:
Abgesehen von der Beweidung von Extensivflächen (Jungvieh oder extensive Mutterkuhhaltung) stellt die Weide eine intensive Form der Grünlandbewirtschaftung dar, da der Weideaufwuchs nicht über 20 cm hinausgehen sollte und daher die Weideruhe entsprechend kurz ist. Bei der Kurzrasenweide gibt es diese Weideruhe praktisch gar nicht. Dementsprechend sollte auch der Pflanzenbestand an diese Nutzungsform angepasst werden. Konkret geht es um die Gräser "Wiesenrispe“ und "Englisches Raigras“, welche aufgrund ihrer Wuchsform als Rasengräser eingestuft werden. Bei den Leguminosen ist der Weißklee der wichtigste Vertreter in Weideflächen.
Anders als in Schnittwiesen stellt das Frühjahr einen guten Zeitpunkt für Weidenachsaaten dar. Durch den Verbiss der Weidetiere erfährt die Nachsaat nur wenig Konkurrenz vom Altbestand.
Anders als in Schnittwiesen stellt das Frühjahr einen guten Zeitpunkt für Weidenachsaaten dar. Durch den Verbiss der Weidetiere erfährt die Nachsaat nur wenig Konkurrenz vom Altbestand.
Weide und Trockenheit:
Hitze- und Trockenperioden stellen - abgesehen von der Flächenarrondierung - die größten Herausforderungen in der Weidehaltung dar. Ab rund 25° Grad beginnt bei Rinder der Hitzestress (bei Milchkühe auch schon früher, bei Mutter- und Mastrindern etwas später). Beschattungsmöglichkeiten oder ein freier Zugang zum Stall sollten vorhanden sein. Nicht wenige Betriebe steigen in der wärmsten Jahreszeit auf Nachtweide um. Je mehr Futter über die Weide aufgenommen werden sollte, desto kürzer müssen die Wege zur nächsten Wasserstelle sein. Bei Trockenperioden wirken sich Ruhezeiten positiv auf den Pflanzenbestand aus.
Zaunbau und Triebwege:
Bei der Wahl der richtigen Zaunanlage (Fix- oder Mobilzaun) ist meist deren Flexibilität bzw. Haltbarkeit ausschlaggebend. Je größer die zu überwindende Zaunstrecke ist, desto geringer muss der Widerstand des Leitermaterials sein. Bänder und Schnüre eignen sich daher eher nur für kurze Zaundistanzen. Neben leistungsfähigen Weidezaungeräten ist jedenfalls auf eine gute Erdung zu achten.
Unabhängig von der Länge eines Triebweges sollte auf eine klauenschonende Oberfläche geachtet werden. Ein natürlicher Boden eignet sich hierfür oft nur bedingt. Hackschnitzelauflagen sind eine günstige Form der Triebwegegestaltung, müssen aber ständig erneuert werden. Kunststoffgitter, Rasengittersteine, alte Spaltenböden oder Liegematten sind im Vergleich teurer, dafür aber beständiger. Der Unterbau eines Triebweges sollte jedenfalls gut wasserdurchlässig sein, sodass eine Morast-Bildung verhindert werden kann.