Karpfen einmal anders - Kurzvideos zeigen die Vielfalt der Zubereitung auf
Mit innovativen Kurzvideos die Vielfalt der Zubereitungen aufzeigen
Weihnachten ohne Karpfen? Für viele undenkbar, denn die Beiden gehören einfach zusammen. Doch Tradition kann auch mit Innovation verknüpft werden, schließlich will man auch neue Konsumentengruppen ansprechen. Denn einmal ehrlich, wer möchte heute schon die Badewanne für das Hältern des Karpfens zu den Feiertagen frei machen?
Vielfältige Zubereitungen aufzeigen
Kaum ein Fisch kann auf so vielfältige Art und Weise zubereitet werden wie der Karpfen. Von ganz zurückhaltenden, kaum gewürzten Gerichten bis hin zu deftigen Zubereitungen mit Knoblauch, Paprika oder Wacholder, alles ist denkbar. Der kulinarischen Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Genau diesen Aspekt hören wir auch immer wieder von unseren Partnergastronomen des Verbandes, den so genannten Karpfenwirten. Trotz der Beliebtheit des klassisch gebackenen Karpfens, gerade als Weihnachtsessen, möchte der NÖ Teichwirteverband mit diesen Videos auch neue Ideen aufzeigen. Damit soll ein breiteres Publikum angesprochen werden.
Weitere Rezeptideen finden Sie im Kochbuch "Karpfen kulinarisch" sowie in der Broschüre "KarpfenInfo"
Experten zeigen in Videos ihre Lieblingsgerichte
Doch wen soll man vor die Kamera holen? Für den NÖ Teichwirteverband war sofort klar, dass können nur karpfenbegeisterte Köche oder Fischexperten sein. Diese Sache war schnell entschieden. Schwieriger war es, eine Auswahl bei den vielen Rezepten zu treffen. Das blieb dann letztendlich den Köchen überlassen, schließlich kocht man das gut, was man auch gerne mag – in der Regel also deren Lieblingsrezepte. Geworden ist es letztendlich eine wahrlich bunte Mischung: gegrillt oder gebraten, mit oder ohne Kruste, modern im Burger oder traditionell im Ganzen. So vielfältig wie die Zubereitung ist auch die Hintergrundkulisse. Schauen sie den Köchen bei ihrer Arbeit zu: von der rustikalen, historischen Waldviertler Burgküche bis hin zum traditionell-modernen steirischen Lokal.
Konsumverhalten: Karpfen in der Badewanne ist nicht mehr
Der NÖ Teichwirteverband befasst sich schon lange Zeit sehr intensiv mit der Vermarktung von Karpfen. Dabei spielen natürlich auch die Kochgewohnheiten der Konsumenten eine große Rolle. Vor 20 Jahren war es durchaus noch üblich, lebende Karpfen in Niederösterreich und Wien vor Weihnachten in der eigenen Wohnung in der Badewanne bis zum Festessen zwischenzuhältern. Spannungen in der Familie natürlich inklusive. Das wäre aber mit den heutigen Vorstellungen des Tierschutzes und der Kochgewohnheiten nicht mehr denkbar. Der Gang zum Hofladen und das Erlebnis, dem Teichwirt des Vertrauens beim Einkauf hinter der Theke oder beim Keschern der Karpfen in der Hälterung über die Schulter schauen zu dürfen, bleiben aber.
Geschröpftes Filet ist heute Standard
Fakt ist, heimische Qualitätskarpfen, wie die beim Patentamt geschützten "Waldviertler Karpfen“ sind weder fett noch letteln sie. Mit durchschnittlich vier bis acht Prozent Fett kann keinesfalls von Fettfischen gesprochen werden. Stören die Gräten, dann greift man zum bekannten "geschröpften Filet“, das mittlerweile Standard ist.
30% der Fischesser haben Karpfen noch nie gekostet
Die jüngste Umfrage des Verbandes zum Thema Karpfenkonsum hat gezeigt, dass man die Konsumenten zu etwa 90% als Fischesser bzw. zu 10% als Nicht-Fischesser einteilen kann. Von den befragten Fischessern haben wiederum nur rund 70% in ihrem Leben Karpfen schon einmal gegessen. Der Rest, also die verbleibenden 30% der Fischesser haben Karpfen also noch nie gekostet. Das zeigt ein enormes Potenzial bei diesem Produkt auf. Auffallend ist, dass vor allem Junge und Westösterreicher diesem Personenkreis zuordenbar sind. Als Top-Antwort, warum sie Karpfen bisher noch nicht gekostet haben, wurde "es gibt keinen speziellen Grund dafür“ genannt. Diese Personengruppe steht dem Produkt also nicht negativ gegenüber, es hat sich bisher schlichtweg einfach noch nicht ergeben, Karpfen zu kosten.
Coronakrise: Faktor Zeit ist Schlüssel für Karpfenkonsum
Stress in der Arbeit, beide Elternteile voll ausgelastet, wenig Zeit für die Zubereitung des Mittagessens und am Tisch schon die hungrige Kinderschar. Gelebter Alltag in vielen Familien, aber ganz sicherlich auch ein bisheriger, großer Hinderungsgrund sich für Karpfen zu Mittag zu entscheiden. Daher boomten zuletzt auch immer stärker sämtliche Convenience Produkte im Lebensmittelbereich. Doch für Karpfen braucht man Zeit und Planung. Das fängt beim Einkauf an. Oft liegt der Hofladen eben nicht auf der Strecke. Dann brauche ich Ideen und Rezepte für die Zubereitung. Fehlt mir hier der Plan, wird schnell zu fertigen Fischstäbchen gegriffen. Ganz wichtig ist auch Zeit beim Essen. Ist der Karpfen nicht geschröpft, dann gibt es kein hastiges Schlingen, schließlich muss man auf Gräten aufpassen. Die neuen Möglichkeiten vieler Angestellter im Homeoffice spielen hier dem Karpfenverkauf in die Hände. Das gilt auch für viele andere landwirtschaftliche Produkte. Es wird viel stärker über Regionalität nachgedacht, auch in der Öffentlichkeit. Viele haben nun wieder mehr Zeit zu Hause fürs Kochen im Kreis der Familie und ihrer Lieben. Es wird sich zeigen, was auch nach der Corona-Pandemie davon hängen bleibt.
Junge Bevölkerung zum Produkt bringen
Wesentlich mehr zu denken gibt aber die Tatsache, dass vor allem die Jungen heute kaum Erfahrung im Konsum und schon gar nicht in der Zubereitung von Karpfen haben. Das zeigt auch den enormen Handlungsbedarf in der Kommunikation auf. Genau das möchte der Verband durch diverse Vermarktungsinitiativen, wie auch diesen Videos aufgreifen. Gerade im städtischen Bereich muss hier angesetzt werden, um das Produkt selbst, die Produktionsweise und auch die Zubereitung bekannt zu machen. Denn die Jungen sind die Konsumenten der Zukunft. Die Österreicher sind zwar nach wie vor klassische Schnitzelesser, wenn aber im Elternhaus schon regelmäßig heimischer Fisch wie der Karpfen zubereitet wurde, dann wird man als junger Erwachsener auch eher zu solchen Produkten greifen. Schließlich ist der Mensch auch ein Gewohnheitstier.