Gelbrost im Biolandbau
Gelbrost gehört zur Ordnung der Rostpilze und ist weltweit verbreitet. Bei Frost sterben die Pilzsporen ab, in strengen Wintern würde sogar das Pilzmyzel absterben. Direkte Bekämpfungsmethoden sind im Biolandbau nicht möglich.
Werden die Pflanzen in einem frühen Stadium befallen, wirkt sich der Pilz auf die gesamte Entwicklung der Pflanze aus. Die Bestandesdichte verringert sich, betroffene Blätter sterben ab. Dadurch geht die Photosyntheseleistung zurück, sodass weniger Körner gebildet werden können. Sind zusätzlich die Ähren befallen, endet das in einem geringeren Gewicht der Körner - teilweise sind nur noch Kümmerkörner vorzufinden. Bei einem starken Befall sind Ertragseinbußen von bis zu 50% möglich.
Befallen werden Winterweichweizen, Wintergerste, Winterdinkel und Wintertriticale.
Wie erfolgt eine Infektion des Getreides?
Eine Infektion erfolgt nach der Keimung der Pilzsporen durch einen Wasserfilm auf der Pflanze über die Stomata (Blatt - Spaltöffnungen), durch die der Erreger in das Blatt eindringt. Im Blattinneren bildet er ein Myzel, das den Blattadern entlang wächst. Das Myzel produziert im Laufe des Wachstums ständig neue Sporen, die aus dem Blatt herausbrechen. Das sind die orange-gelblichen Pusteln, die am Beginn vereinzelt oder in Nestern, später streifenförmig oder perlschnurartig auf den Blättern angeordnet sind. Diese können auch auf der Ähre der Pflanze gefunden werden, kaum jedoch auf dem Halm. Durch Mutation und sexuelle Neukombination entsteht in der Natur ein komplexes Rassengemisch an Sporen, das über den Wind meist von Westen weit verbreitet wird. Daher können auch als durchwegs resistent bekannte Sorten unter Umständen befallen werden.
Wie kann ein Auftreten verhindert werden?
- Reduzierung des Erreger-Nährbodens: nach der Ernte sollte eine intensive Stoppelbearbeitung erfolgen und das Ausfallgetreide umfassend beseitigt werden. Nur so kann ein infiziertes Ausfallgetreide nicht die neue Saat im Herbst wieder anstecken!
- Eine Frühsaat im Herbst sollte möglichst vermieden werden.
- Da Stickstoff den Pilz füttert, sollte die Stickstoffversorgung in der Jugendentwicklung des Getreides eher verhalten erfolgen.
- Wichtig ist die Sortenwahl des Getreides. Die Anfälligkeit der verschiedenen Getreidesorten kann unter folgendem Link eingesehen werden: Getreide - Beschreibende Sortenliste (baes.gv.at). Resistente Sorten bieten jedoch keine absolute Sicherheit, dass kein Befall auftritt!