Grünlandbestände bedarfsgerecht füttern
Machen Sie Bekanntschaft mit Ihrem Boden
Kenntnisse über die Bodeneigenschaften sowie den vorherrschenden Bodentyp liefern wertvolle Hinweise für eine angepasste Pflanzenernährung und Bewirtschaftung. Beispielsweise sind Gley- und Pseudogleyböden verdichtungsanfällig. Selbst Viehtritt kann hier zu erheblichen Verdichtungen führen. Die erfreuliche Nachricht - umfangreiche Informationen hinsichtlich Bodentyp, Bodeneigenschaften und vieles mehr sind für jedermann öffentlich/kostenlos unter www.bodenkarte.at abrufbar.
Ernährungsplan nach Maß
Wir erwarten uns vom Grünland eine hohe Leistung an Ertrag und Qualität. Dafür sind nutzungsorientiert zusammengesetzte Bestände sowie eine entzugsorientierte Nährstoffversorgung praktisch Voraussetzung. Eine regelmäßige Bodenuntersuchung alle 5 Jahre gibt Aufschluss über Gehalte und Entwicklung der wichtigsten Nährstoffe. Die „Grunduntersuchung“, bei welcher die Parameter pH-Wert, Phosphor, Kalium und Magnesium erfasst werden, ist im Grünlandbereich ausreichend. Der beste Zeitpunkt zur Entnahme einer Bodenprobe ist das Frühjahr zu Beginn der Hauptwachstumsphase. In dieser Phase lassen sich die Nährstoffe im Boden am genauesten bestimmen. Da der Hauptwurzelbereich, vor allem bei den Gräsern, in den oberen Bodenschichten liegt, soll die Probennahme nicht tiefer als 10 cm erfolgen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass nährstoffärmerer Boden unterhalb des Hauptwurzelraumes in die Bodenprobe gelangt und niedrigere Nährstoffgehalte vortäuscht werden. Mit dem Wissen der Nährstoffgehalte im Boden, kann somit ein angepasster Ernährungsplan für meinen Grünlandbestand erarbeitet werden.
Kalk gegen Stress im Boden
Der Kalk ist sozusagen für die Harmonie im Boden verantwortlich. Calcium ist wichtig für die Humusbildung, die Krümelstabilität, die Bodenorganismen und die Neutralisierung von Bodensäuren. Etwa 100 - 150 kg CaO pro Jahr braucht der Boden, um die natürlichen Säuren durch die Bewirtschaftung zu neutralisieren. Bei schweren Böden und ausschließlicher Düngung mit Mineraldünger durchaus mehr. Feste Wirtschaftsdünger wirken zudem einer Versauerung entgegen, vor allem kompostierter Mist und Kompost.
Die Frage, ob der Kalkdünger Magnesium enthalten soll oder nicht, kann mit einer zuvor durchgeführten Bodenuntersuchung geklärt werden. Durch Mg-Überschuss kann sich ein Nährstoffungleichgewicht ergeben und dadurch die Aufnahme von anderen Nährstoffen hemmen. Beim der Auswahl des Kalkdüngers sollte man zusätzlich auf dessen CaO-Gehalt achten - Preisvergleiche können sich hier lohnen.
Die Frage, ob der Kalkdünger Magnesium enthalten soll oder nicht, kann mit einer zuvor durchgeführten Bodenuntersuchung geklärt werden. Durch Mg-Überschuss kann sich ein Nährstoffungleichgewicht ergeben und dadurch die Aufnahme von anderen Nährstoffen hemmen. Beim der Auswahl des Kalkdüngers sollte man zusätzlich auf dessen CaO-Gehalt achten - Preisvergleiche können sich hier lohnen.
Die Klassiker in der Pflanzenernährung
Natürlich sind auch die Elemente Phosphor und Stickstoff wichtige Nährstoffe für unser Grünland. Die Ergebnisse von Bodenuntersuchungen zeigen oft niedrige P-Gehalte im Boden. Dabei spielt der pH-Wert eine wichtige Rolle hinsichtlich Verfügbarkeit. Bei pH-Werten unter 5,2 sowie bei pH-Werten über 7 ist die P-Verfügbarkeit sehr schlecht. Niedrige pH-Werte kann man beispielsweise mit einer Kalkdüngung erhöhen und somit regulieren. Schnelltests zur Messung des Boden pH-Wertes können im Internet günstig erworben werden. Weiters ist auf eine entzugsorientierte N-Düngung zu achten. Die N-Versorgung ist wichtig für die Massebildung, den raschen Wiederaustrieb nach dem Mähen, für eine starke Bestockung und Blattbildung und somit für die Konkurrenzkraft der Futtergräser. Als Richtwert gelten 45 bis 50 kg N pro Hektar und Aufwuchs.
Unerwünschte Pflanzenkollegen im Auge behalten
Um den Überblick über die gewünschten, sowie auch die unerwünschten Pflanzen in unserem Grünlandbestand nicht zu verlieren, ist eine regelmäßige Bestandskontrolle empfehlenswert. Besonders beim Stumpfblättrigen Ampfer muss für einen nachhaltigen Bekämpfungserfolg der Samenkreislauf unterbrochen werden. Werden die Pflanzen ausgestochen, sind die ersten 7 – 10 cm der Wurzel jedenfalls zu entfernen um einen Wiederaustrieb zu verhindern. Weit verbreitet ist auch die Gemeine Rispe und kann von der wertvollen Wiesenrispe nur durch ein geschultes Auge unterschieden werden. Die eher hellgrüne Gemeine Rispe bildet ausschließlich oberirdische Ausläufer und wird durch Übernutzung, sprich mehr Schnitte als der Standort verträgt, gefördert. Die Wiesenrispe bildet hingegen unterirdische Ausläufer und kann daher, im Gegensatz zur Gemeinen Rispe, nicht samt den Wurzeln ausgerissen werden.
Tipps vom Grünlandberater
- Erkunden Sie Ihren Boden unter www.bodenkarte.at
- Analysieren Sie regelmäßig den Nährstoffgehalt im Boden
- Eine abgestufte Grünlandbewirtschaftung kann Chancen bei zu wenig Dünger bieten
- Regelmäßige Bestandskontrollen durchführen – versuche Sie regelmäßig mit einem Bestimmungsschlüssel, die einfachsten Gräser und Kleearten zu bestimmen
Wollen auch Sie sich selbst und Ihren Milchviehbetrieb erfolgreich weiterentwickeln. Dann werden Sie Mitglied im Arbeitskreis Milchproduktion. Informieren Sie sich unverbindlich unter www.ak-milch.at oder direkt bei Dr. Marco Horn unter Tel. 05 0259 23304.